Extremer Eingriff ins Erdklima: China will es in Tibet mit Silberjodid künstlich regnen lassen

Die chinesische Regierung plant im Hochplateau von Tibet künstlichen Regen zu erzeugen, um das Gebiet mit bis zu 10 Milliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr zu versorgen.
Regen in Tipet
Gewitterwolken im Sommer in Tibet, China.Foto: iStock
Epoch Times30. April 2018

„Skyriver“ nennt sich das Projekt, das eine 1,6 Millionen Quadratkilometer große Fläche in Tibet mit künstlich erzeugtem Regenwasser versorgen will, berichtet die South China Morning Post in einem Artikel vom 26. März.

Das Projekt zielt darauf ab, China eine bessere Wasserversorgung zu ermöglichen. Würde alles funktionieren wie berechnet, könnte das Projekt für 10 Milliarden Kubikmeter Niederschlag im Jahr sorgen. Dies entspräche sieben Prozent des gesamten Wasserverbrauchs Chinas.

Um das möglich zu machen will China Zehntausende von Verbrennungsöfen an unterschiedliche Positionen vor Ort platzieren, in denen ein fester Brennstoff verbrannt werden soll. Damit soll massenhaft Silberjodid in die Luft abgegeben werden und durch die Abgase aufsteigen.

Dieser Prozess heißt „Cloud seeding“ und ist bisher schon nutzbar. Das Silberjodid kann mit der Feuchtigkeit der Wolken reagieren, die Feuchtigkeit binden und es regnen oder schneien lassen. So große Experimente wie das nun geplante sind jedoch noch nicht durchgeführt worden.

Das tibetische Plateau ist eines der wasserärmsten Regionen der Welt. Und das, obwohl ständig feuchte Luft über das Gebiet zieht. Diese will die chinesische Regierung sich zunutze machen.

Gefahr für das Ökosystem

Kritiker erklären, solche Art von Technologie funktioniert und kann es regnen lassen, aber es wird dabei kein Regen erzeugt. Es werde lediglich die Position des Regens neu und künstlich bestimmt. Science alert zitiert den Geoengineering Forscher Janos Pasztor von der Carnegie Climate Geoengineering Governance Initiative:

„Eine solche Wetteränderung erzeugt keinen Regen als solchen, vielmehr lässt es den Regen irgendwo passieren, was bedeutet, dass er woanders nicht stattfindet. Das bedeutet demnach, dass Ökosysteme und Menschen, die anderswo leben, wo es geregnet hätte, diesen Regen nicht mehr erhalten werden.“

Die Folgen von künstlichen Eingriffen in die Natur, besonders von solch großem Ausmaß, lassen sich nur schwer vorhersagen. (tp)



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