Facebook beginnt mit Umsetzung neuer Datenschutzregeln nach EU-Recht

Angesichts des Skandals um den millionenfachen Missbrauch von Nutzerdaten verbessert Facebook ab sofort den Datenschutz. Diese Woche beginnt die Umsetzung der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung.
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Die Europäer hätten "die Dinge richtig gemacht", sagte Zuckerberg über die europäische Datenschutz-Grundverordnung.Foto: J. Scott Applewhite/AP/dpa
Epoch Times18. April 2018

Angesichts des Skandals um den millionenfachen Missbrauch von Nutzerdaten will Facebook den Datenschutz verbessern. Diese Woche werde Facebook damit beginnen, die neue EU-Gesetzgebung zum Datenschutz für alle Nutzer umzusetzen, kündigte Konzern am Mittwoch an. Unter anderem können Nutzer demnach das Gesichtserkennungsprogramm deaktivieren.

„Jeder – egal, wo er lebt – wird aufgefordert werden zu überprüfen, wie Facebook seine Daten nutzt“, erklärte das Unternehmen. Demnach können Facebook-Nutzer künftig auch wählen, welche Werbung sie angezeigt bekommen wollen. Zudem sollen die Nutzer nochmals darüber entscheiden, ob sie ihre politischen und religiösen Haltungen auf ihrem Profil teilen.

Das Online-Netzwerk hatte bereits am Montag in ganzseitigen Werbeanzeigen in überregionalen Tageszeitungen in mehreren europäischen Ländern für die Datenschutz-Grundverordnung geworben, die am 25. Mai in Kraft tritt. Sie macht Internet-Firmen europaweit gültige Vorgaben für die Speicherung und den Schutz von Daten – und macht es Nutzern leichter, gegen Missbrauch vorzugehen.

Am Freitag soll einem Medienbericht zufolge der Facebook-Cheflobbyist Joel Kaplan vor Mitgliedern des Rechts- und Digitalausschusses im Bundestag Rede und Antwort stehen. Das berichtete das „Handelsblatt“ am Mittwoch unter Berufung auf informierte Kreise. Es soll demnach um die Frage gehen, wie es zu dem riesige Datenleck bei dem sozialen Netzwerk kommen konnte.

Facebook war zuletzt aufgrund des Datenmissbrauchs in die schwerste Krise seiner 14-jährigen Geschichte gestürzt. Die Daten von bis zu 87 Millionen Facebook-Nutzern waren bei der britischen Firma Cambridge Analytica gelandet und sollen unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgeschlachtet worden sein.

In den USA muss sich Facebook zudem einer Sammelklage von Nutzern stellen, die sich durch die automatische Gesichtserkennung in ihrer Privatsphäre verletzt sehen. Die Funktion war in der EU bereits 2012 aus Datenschutzgründen abgeschaltet worden.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte die europäische Datenschutz-Grundverordnung zuletzt bereits bei einer Anhörung vor dem US-Kongress ausdrücklich begrüßt. „Ich denke, es ist die richtige Regulierung“, sagte er. Die Europäer hätten „die Dinge richtig gemacht“. (afp)

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