„Fake News spielen verrückt“: Trump verteidigt Essen mit Kanye West in Mar-a-Lago

Kurz nach Bekanntgabe seiner Präsidentschaftskandidatur geht die mediale Schlammschlacht um Donald Trump bereits los. Diesmal sorgte ein Treffen mit dem Rapper Kanye West für massive Kritik, weil dabei angeblich der umstrittene Nick Fuentes anwesend gewesen sein soll. Trump nahm dazu jetzt Stellung.
Titelbild
Ex-Präsident Donald Trump.Foto: Getty Images | Brandon Bell
Von 29. November 2022


Das Weiße Haus und die amerikanischen Mainstream-Medien haben den früheren Präsidenten Donald Trump öffentlich attackiert, nachdem er sich in seinem Anwesen in Florida mit dem Rapper Kanye West und drei anderen Personen getroffen hat.

Trump bestätigte das Abendessen letzten Dienstagabend mit West in Mar-a-Lago in Florida, sagte jedoch, West habe ohne vorherige Ankündigung Freunde mitgebracht, darunter den umstrittenen Politikkommentator Nick Fuentes.

„Unser Abendessen sollte nur für Kanye und mich sein“, schrieb Trump am Freitagabend in seinem Onlinekanal Truth Social. Fuentes’ Name tauchte in der Vergangenheit immer wieder im Zusammenhang mit Rassismusvorwürfen auf.

Trump hat West von Kandidatur abgeraten

„Ich habe einem Mann in ernsthaften Schwierigkeiten geholfen, der zufällig schwarz ist (Kanye West) (…) und der immer gut zu mir war“. West sei in seinem Geschäft und praktisch in allem anderen beschnitten worden, schrieb Trump. Er wollte unbedingt nach Mar-a-Lago kommen und benötigte „einen dringenden Rat“. Also sei er seiner Bitte nachgekommen, und zwar allein.

Und weiter: West tauchte dann „mit drei Leuten auf, von denen ich zwei nicht kannte. Einer davon war eine Person aus der Politik, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe.“

“Wir haben bis zu einem gewissen Grad auch über Politik gesprochen, wobei ich ihm nahegelegt habe, dass er definitiv nicht für die Präsidentschaftswahlen 2024 kandidieren soll, ‘jeden Wähler, den Du gewinnst, sollte besser für TRUMP stimmen’.“ Jedenfalls seien sie gut miteinander ausgekommen, so Trump.

„Er hat mir gegenüber keine antisemitischen Äußerungen gemacht und ich schätze alle netten Dinge, die er über mich bei ‚Tucker Carlson‘ gesagt hat. Warum sollte ich es ablehnen, mich mit ihm zu treffen?“

West plant Kandidatur für 2024

West hatte zuvor angekündigt, dass er für das Präsidentenamt kandidieren wolle. Allerdings hat sich der Rapper und Modedesigner bislang noch nicht geäußert, ob er die Nominierung innerhalb einer großen Partei anstrebt oder ob er als Unabhängiger kandidieren wird.

In Social-Media-Posts und in Videos hatte West bekannt gemacht, dass er und Fuentes mit Trump in Mar-a-Lago in Palm Beach, Florida, zu Abend gegessen hätten.

Einige Medien und Staatsanwälte des Justizministeriums (pdf) bezeichneten Fuentes in der Vergangenheit als „weißen Rassisten“. Am Sonntag wies dieser jedoch die Anschuldigungen gegenüber dem „Washington Examiner“ zurück: „Ich lehne alle anderen Bezeichnungen als christlicher Amerikaner ab.“

Wests Sicht der Dinge

In einem Video von letzter Woche äußerte sich West zum Treffen zwischen ihm und Trump. Seinen Schilderungen nach war es nicht so einvernehmlich, wie es der Ex-Präsident dargestellt hatte. „Trump fing an, mich am Tisch anzuschreien und mir zu sagen, dass ich verlieren werde. Hat das jemals bei jemandem in der Geschichte funktioniert?“

West fügte hinzu: „Ich glaube, das, was Trump am meisten beunruhigt hat, war, dass ich ihn gebeten habe, mein Vizepräsident zu werden“. Außerdem habe er ihn gefragt, weshalb er die Personen, die nach dem Einbruch in das Kapitol am 6. Januar festgenommen wurden, nicht freigelassen hatte.

Es gibt auch Berichte, dass Ex-Breitbart-Redakteur Milo Yiannopoulos und Trumps Wahlkampfhelferin von 2016, Karen Giorno, an dem Abendessen teilgenommen haben. Yiannopoulos schrieb auf Telegram, er freue sich auf die Zusammenarbeit mit West und arbeite mit Fuentes an einer „brüderlichen und intellektuellen Allianz“. Trump hat sich bislang nicht zu den konkreten Behauptungen Wests geäußert.

Trump: „Fake News spielen verrückt!“

Mainstream-Medien und einige konservative Medien wie „Breitbart News“ und „Daily Wire“ haben nach Veröffentlichung von Wests Video im Internet mit scharfer Kritik reagiert. Auch einige Republikaner wiesen darauf hin, dass Trump West und die anderen nicht hätte empfangen sollen.

Der republikanische Abgeordnete James Comer sagte am Sonntag gegenüber NBC, Trump hätte „besser überlegen sollen, mit wem er zu Abend isst“. Er selbst hätte sich nicht mit Fuentes getroffen. „Ich würde mich auch nicht mit Kanye West treffen“, so Comer.

Auch die einflussreiche republikanische Judenvereinigung kritisierte Trump. „Wir verurteilen den virulenten Antisemitismus von Kanye West und Nick Fuentes aufs Schärfste und fordern alle politischen Führer auf, ihre Hassbotschaften zurückzuweisen und sich nicht mit ihnen zu treffen“, erklärte die Organisation gegenüber der „Washington Post“.

Als Reaktion auf diese Berichte schrieb Trump am Samstag über sein Abendessen: „Fake News spielen VERRÜCKT!“

Die Berichte und Anschuldigungen kamen etwa eine Woche, nachdem Trumps Twitter-Account von seinem neuen Besitzer Elon Musk wieder aktiviert worden war. Auch West kehrte etwa zur gleichen Zeit zu Twitter zurück und nutzte die Plattform, um mehrere Videos über seine Präsidentschaftskandidatur und das Treffen mit Trump zu veröffentlichen.

Die Epoch Times hat einen Sprecher von Trump um weitere Kommentare gebeten.

(Mit Material von The Epoch Times)



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