Feindbild der Linken und Anti-Korruptionsrichter: Sérgio Moro wird Brasiliens Justizminister

Der bekannte Anti-Korruptionsrichter Moro wird im Kabinett des neuen brasilianischen Präsidenten Bolsonaro den Posten des Justizministers übernehmen. Er habe das Angebot des Staatschefs angenommen, erklärte Moro nach einem Treffen mit Bolsonaro.
Titelbild
Sérgio MoroFoto: NELSON ALMEIDA/AFP/Getty Images
Epoch Times2. November 2018

Der bekannte Anti-Korruptionsrichter Sérgio Moro wird im Kabinett des künftigen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro den Posten des Justizministers übernehmen. Er habe das Angebot des Staatschefs angenommen, erklärte Moro nach einem Treffen mit dem Politiker am Donnerstag in Rio de Janeiro. Sein Ressort soll um den Bereich öffentliche Sicherheit zu einem Superministerium aufgewertet werden.

Moro wurde als treibende Kraft hinter einer groß angelegten Ermittlungskampagne gegen Korruption in der Politik zu einem Helden für viele Brasilianer. Für Teile der Linken ist hingegen er ein Feindbild, da er den früheren Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva hinter Gitter brachte.

Bolsonaro hatte Moro einen Tag nach seinem Wahlsieg am Sonntag angeboten, eine zentrale Rolle in seinem Kabinett zu übernehmen. Der Richter erklärte nun, es sei ihm „eine Ehre“, den Ministerposten zu übernehmen. Er kündigte „strenge Maßnahmen gegen die Korruption und die organisierte Kriminalität“ an.  Bolsonaro erkläre im Kurzbotschaftendienst Twitter, Moro gebe mit seinem Einsatz gegen die Korruption und das organisierte Verbrechen sowie seinem Respekt für die Verfassung und die Gesetze die Richtung für die neue Regierung vor.

Moro hatte Lula im Juli 2017 in erster Instanz zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Der linksgerichtete Politiker wurde schuldig gesprochen, von dem in den Petrobras-Skandal verwickelten Baukonzern OAS begünstigt worden zu sein. Anfang 2018 wurde sein Strafmaß auf zwölf Jahre und einen Monat heraufgesetzt. Lula beteuert seine Unschuld und spricht von einem „Komplott“ zur Verhinderung seiner Kandidatur bei der jüngsten Präsidentschaftswahl. Lulas Arbeiterpartei beschuldigte Moro, voreingenommen geurteilt zu haben. (afp)



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