Frankreich verbietet rechtsextreme türkische Organisation „Graue Wölfe“

Titelbild
Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin.Foto: Thomas Samson/AFP/dpa/dpa
Epoch Times4. November 2020

Inmitten der massiven diplomatischen Spannungen zwischen Paris und Ankara hat die französische Regierung die rechtsextreme türkische Organisation Graue Wölfe verboten. Gemäß einer Anweisung von Präsident Emmanuel Macron habe das Kabinett einen entsprechenden Beschluss gefasst, teilte Innenminister Gérald Darmanin am Mittwoch (4. November) im Online-Dienst Twitter mit. Die Grauen Wölfe schürten „Diskriminierung und Hass“ und seien in Gewaltakte verwickelt.

Darmanin hatte das Verbot bereits am Montag angekündigt. Zuvor war in Décines-Charpieu in der Nähe von Lyon eine Gedenkstätte für die Opfer der Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich mit pro-türkischen Parolen beschmiert worden. Neben „RTE“, den Initialen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, stand auch „Graue Wölfe“ an dem Gebäude.

Frankreich hatte die Massaker an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs 2001 als erstes großes europäisches Land offiziell als Genozid eingestuft.

In der Türkei haben die Grauen Wölfe enge Verbindungen zur ultrarechten Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) und gelten als ihr paramilitärischer Arm. Die MHP ist ein Bündnispartner der regierenden AKP von Präsident Erdogan.

Vor dem Hintergrund des Konflikts in der Südkaukasus-Region Berg-Karabach gab es in Frankreich zuletzt erhebliche Spannungen zwischen Armeniern und Türken. Die Türkei unterstützt in dem Konflikt Aserbaidschan.

Die Entscheidung zum Verbot der Grauen Wölfe fällt zudem inmitten massiver Spannungen zwischen Frankreich und der Türkei wegen der umstrittenen Mohammed-Karikaturen. Hintergrund sind Äußerungen Macrons nach der mutmaßlich islamistisch motivierten Ermordung des Geschichtslehrers Samuel Paty Mitte Oktober bei Paris. (afp/sza)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion