Freihandel: EU und Ukraine verzichten nahezu 100-prozentig auf Zölle

Heute tritt das Freihandelsabkommen EU-Ukraine in Kraft. Der Freihandel ist Teil eines größeren Paktes zwischen der EU und der Ukraine, mit dem das Land enger an die EU angebunden werden soll. Er gilt als Auslöser für die Proteste auf dem Maidan und den Sturz der Regierung Janukowitsch in der Ukraine im November 2013.
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Zum Jahreswechsel ist das von Moskau kritisierte Freihandelsabkommen zwischen EU und Ukraine in Kraft getreten.Foto: Sergey Dolzhenko/Archiv/dpa
Epoch Times1. Januar 2016

Die Ukraine passt ihre Vorschriften an die der EU an, um den Handel zu vereinfachen. Zudem werden unter anderem die Ansiedelung von Unternehmen erleichtert und der freie Kapitalverkehr garantiert. Dabei wird nahezu 100-prozentig auf Zölle verzichtet.

Der Freihandel ist Teil eines größeren Paktes zwischen der EU und der Ukraine, mit dem das Land enger an die Europäische Union angebunden werden soll. Er gilt als Auslöser für den politischen Umsturz in der Ukraine im November 2013.

Damals die Unterzeichnung verweigert – Maidan-Proteste und Sturz der Regierung

Präsident Viktor Janukowitsch hatte damals die Unterzeichnung des Vertrags verweigert. Kurz darauf begannen die Proteste auf dem Maidan im Zentrum der Hauptstadt Kiew, die schließlich zum Sturz von Janukowitsch führten.

Sein Nachfolger Petro Poroschenko unterzeichnete hingegen das Abkommen. Er will die Ex-Sowjetrepublik sogar in die Nato führen.

Freihandel Ukraine – Russland außer Kraft gesetzt

Wegen der russischen Bedenken hatten die EU und die Ukraine anderthalb Jahre lang Gespräche mit Kreml-Vertretern geführt. Ein Einigung konnte allerdings nicht erzielt werden. Ursprünglich hatte der Handelspakt bereits im November 2014 in Kraft treten sollen.

Moskau befürchtet Nachteile für die heimische Wirtschaft, weil zollfreie Importe aus dem Westen über die Ukraine auch nach Russland gelangen könnten. Als Schutzmaßnahme setzt Russland jetzt den bisher bestehenden Freihandel mit der Ukraine außer Kraft. Die Ukraine wiederum bereitet Zölle für Importe aus Russland vor. Ein Schlupfloch in der gegenseitigen Abriegelung bleibt Weißrussland. Minsk weigert sich bisher, der Moskauer Linie zu folgen.

„Wir waren bereit, die Anstrengungen zu unternehmen, die für eine Einigung gebraucht wurden“, erklärte die zuständige EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström am 22. Dezember nach dem bislang letzten Krisentreffen. Der russische Vizeregierungschef Igor Schuwalow warf Brüssel hingegen vor, die Verhandlungen in emotional aufgeladener Stimmung abgebrochen zu haben. (dpa)

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