Freundin von getötetem Schwarzen in Minneapolis: „Er würde Gnade zeigen“

Nach den teils gewalttätigen Demonstrationen in Minneapolis und anderen Teilen der USA, meldet sich die Freundin des verstorbenen George Floyd zu Wort. Sie beteuert, er hätte solche Ausschreitung nicht gewollt. Er sei ein Mann Gottes gewesen und „würde Gnade zeigen".
Epoch Times30. Mai 2020

Courteney Ross, die Freundin des verstorbenen George Floyd, der am Montag nach einem Polizeieinsatz für tot erklärt wurde, sagte Reportern, dass Floyd gegen das Chaos, das nach seinem Tod ausgebrochen ist, Einspruch erhoben hätte und versuchen würde, zu vergeben.

Wissen Sie, wenn er hier wäre, würde er sagen, dass er ein Mann Gottes ist. Er würde fest dazu stehen“, sagte Ross zu einem Reporter des lokalen Minneapolis-CBS-Nachrichtenverbands WCCO. „Er stand für die Menschen ein, er war für Menschen da, die am Boden lagen, er liebte all jene Menschen, die vergessen wurden.“

Am Dienstag (26. Mai), einen Tag nach Floyds Tod – der bei einer Konfrontation mit der Polizei ums Leben kam – brachen Proteste aus. In einem Handy-Video hört man Floyd sagen, er könne nicht atmen, als Officer Derek Chauvin sein Knie gegen ihn drückt. Einige Minuten später hört Floyd auf zu reden und sich zu bewegen.

Ross sagte, Floyd wäre gegen die Gewalt [bei den Protesten] und, dass er stattdessen „Gnade walten lassen würde“.

„Das würde er“, bekräftigte Ross. „Ich stehe dazu, dass er diesen Menschen auch heute noch Gnade entgegenbringen würde.“

„Man kann Feuer nicht mit Feuer bekämpfen“, sagte Ross gegen Ende des Interviews. „Alles brennt einfach.“

Vandalierer gehen am 28. Mai 2020 in Minneapolis, Minnesota, während einer Demonstration an brennenden Trümmern vor dem dritten Polizeirevier vorbei. Foto: KEREM YUCEL/AFP über Getty Images

Vandalierer steckten am Donnerstag eine Polizeistation in Minneapolis in Brand, die die Abteilung aufgeben musste. Drei Tage lang wüteten gewalttätige Proteste, die sich bis ins nahegelegene St. Paul ausbreiteten und weitere wütende Demonstrationen in den USA entfachten.

„Ich habe das heute den ganzen Tag gesehen. Die Menschen hassen. Sie hassen“, sagte Ross und fügte hinzu: „Sie hassen, sie sind wütend, und das würde er nicht wollen.“

Ein Polizeisprecher bestätigte am späten Donnerstag (Ortszeit, 28. Mai), dass die Mitarbeiter die Station des 3. Bezirks, die im Mittelpunkt vieler Proteste stand, evakuiert hatten.

Ein brennender Likörladen in der Nähe des Polizeireviers. Foto: KEREM YUCEL/AFP über Getty Images

Ein Livestream-Video zeigte die Demonstranten beim Betreten des Gebäudes. Der Feueralarm war bereits ausgelöst und die Sprinkler liefen, als die Feuer gelegt wurden. Der 3. Bezirk umfasst den Teil von Süd-Minneapolis, in dem Floyd in Polizeigewahrsam starb.

Weiteren Schaden lösten die Brände bei einem im Bau befindlichem sechsstöckigen Gebäude, das fast 200 Wohnungen mit bezahlbarem Wohnraum bieten sollte.

„Wir brandschatzen unsere eigene Nachbarschaft“

„Wir brandschatzen unsere eigene Nachbarschaft“, sagte Deona Brown, eine 24-jährige, verzweifelt. „Hier wohnen wir, hier kaufen wir ein, und sie haben es zerstört“, so die junge Frau weiter. Sie stand mit einem Freund vor der Bezirkswache, wo eine kleine Gruppe von Demonstranten in Krawallklamotten etwa ein Dutzend Polizisten mit versteinerter Miene anschrie.

Die Proteste, die Mittwochnacht begannen und sich bis in den Donnerstag hinein erstreckten, waren gewalttätiger als die Proteste vom Dienstag.

Trotz der gewaltsamen Proteste und Plünderungen in Teilen von Minneapolis und anderswo in der Stadt marschierten auch Tausende friedlicher Demonstranten durch die Straßen und riefen nach Gerechtigkeit.

Chauvin, der Offizier, der bei Floyd Festnahme auf seinem Hals kniete, wurde am Dienstag zusammen mit drei anderen an der Verhaftung beteiligten Offizieren entlassen. Am nächsten Tag forderte der Bürgermeister, dass Chauvin strafrechtlich verfolgt wird.

Der Originalartikel erschien zuerst in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von rm)
Originalartikel: George Floyd’s Girlfriend Speaks Out About His Death: ‘He Would Give Grace’



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