FTX: Vermögenswerte von fast fünf Milliarden US-Dollar aufgetaucht
Hoffnung für frühere Kunden der insolventen Kryptowährungs-Plattform FTX: Wie der Insolvenzverwalter Andrew Dietderich am Mittwoch, dem 11.1.2023, vor einem Gericht in Delaware erklärte, sei bislang verborgenes Vermögen aufgetaucht. Anwälte hätten demzufolge verbliebene Bestände an „Bargeld, liquider Kryptowährung und liquiden Wertpapieren“ aufgetan.
Der Gesamtwert der Aktivbestände betrage demnach fünf Milliarden US-Dollar. Dietderich zufolge stünden zudem die Chancen gut, andere Anlagen mit einem Buchwert von 4,6 Milliarden Euro verwerten zu können. Allerdings sei noch nicht abzusehen, welche Summe FTX aufbringen müsse, um sämtliche betroffene Kunden zu entschädigen. Viele Anleger, die auf die Plattform vertraut hatten, haben ihr Guthaben durch die Pleite über Nacht verloren.
Gründer von FTX soll in großem Stil betrogen haben
Im November 2022 hatte FTX Insolvenz angemeldet. Die Plattform soll Kundengelder in einer selbst kreierten Kryptowährung ohne Gegenwert gehalten haben. Einige Mittel von FTX-Anlegern habe Gründer Samuel Bankman-Friend zugunsten des mittlerweile ebenfalls zusammengebrochenen Hedgefonds Alameda Research abgezweigt. Zudem habe er laut Überzeugung der Staatsanwaltschaft einen „jahrelangen Betrug inszeniert“, um dies zu verschleiern.
Der 30-jährige Bankman-Fried wurde im Dezember auf den Bahamas festgenommen. Er selbst stimmte einer Auslieferung an die USA zu. Insgesamt sollen acht Anklagen gegen ihn erfolgen, unter anderem auch wegen Telekommunikationsbetruges, Wertpapier- und Warenbetruges, Geldwäsche und der Verschwörung durch Missbrauch von Kundengeldern. Einige der Verfahren hatte die US-Börsenaufsichtsbehörde U.S. Securities and Exchange Commission (SCE) in Gang gesetzt.
Zweitgrößter Spender für Demokraten nach George Soros
Eine besondere Brisanz erhält der Fall FTX dadurch, dass die Staatsanwaltschaft Bankman-Fried auch die Verletzung von Wahlkampffinanzierungsgesetzen anlastet. Dabei soll er „Dutzende Millionen Dollar an illegalen Wahlkampfspenden“ geleistet haben, um die Politik in seinem Sinne zu beeinflussen.
Seine politischen Präferenzen waren dabei sehr deutlich erkennbar. Allein in den 18 Monaten vor seiner Festnahme soll er 70 Millionen US-Dollar an politische Kampagnen gespendet haben. Bei den meisten davon handelte es sich um linke Initiativen oder Politiker der Demokraten. Im Wahlzyklus 2022 galt Bankman-Fried als zweitgrößter Spender für die Demokraten nach dem bekannten Milliardär und Philanthropen George Soros.
Lediglich etwas mehr als 200.000 US-Dollar gingen an Kandidaten der Republikaner. Dort unterstützte er die liberalen Senatorinnen Lisa Murkowski und Susan Collins. Die höchstzulässige jährliche Spendensumme, die Einzelpersonen an einzelne Kandidaten leisten dürfen, habe Bankman-Fried dabei umgangen.
Diese liegt für Bundeskandidaten sowie politische Aktionskomitees bei 25.000 US-Dollar. Der Anklageschrift zufolge habe er „wissentlich und vorsätzlich“ höhere als die zulässigen Beträge im Namen anderer Personen und juristischer Personen gespendet.
Senator: Nicht Spenden von FTX, sondern Ahnungslosigkeit verhinderte Regulierung
Dem FTX-Gründer droht eine Höchststrafe von 115 Jahren Freiheitsentzug. Es ist noch offen, ob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen andere FTX-Führungskräfte erheben wird oder Insider bei den Ermittlungen kooperieren.
Einige Politiker der Demokraten hatten nach Bekanntwerden der Vorwürfe angeboten, entweder das erhaltene Spendengeld zurückzubezahlen oder für gute Zwecke zu spenden. In der Sendung „Quest Means Business“ auf CNN International wies der demokratische Senator Jim Himes (Connecticut) Vorwürfe zurück, Spenden von FTX hätten den Kongress „korrumpiert“.
Dass es nicht gelungen sei, Unternehmen wie FTX angemessen zu regulieren, habe nichts mit den Spenden zu tun. Vielmehr seien die Kongressabgeordneten „weit davon entfernt, Finanzexperten zu sein, geschweige denn Experten für die Finanzen der nächsten Generation oder Kryptowährungen“.
(Mit Material von AFP)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion