Ukraine: In Russland Angriffe auf vor allem militärische Ziele – Forderung nach mehr schweren Waffen

Meldungen aus der Ukraine: Die Ukraine greift auf russischem Staatsgebiet an. Und der neue ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov fordert die westlichen Unterstützer Kiews auf, schnell mehr schwere Waffen an sein Land zu liefern.
Titelbild
Ukrainische Panzer bei einer Übung am 8. September 2023 in der Region Tschernigiw.Foto: ANATOLII STEPANOV/AFP via Getty Images
Epoch Times10. September 2023

Ukrainische Angriffe auf russischem Staatsgebiet richten sich nach Angaben von Geheimdienstchef Kyrylo Budanow hauptsächlich gegen militärische Ziele. Bei allen Zielen handele es sich um „Unternehmen aus dem militärisch-industriellen Komplex“, sagte Budanow am Samstag. Dies sei, was „uns von den Russen unterscheidet“. Kürzlich sei etwa ein Standort angegriffen worden, an dem Chips für russische Iskander-Raketen hergestellt würden.

Budanow, der nur selten öffentlich auftritt, äußerte sich bei einer Veranstaltung in Kiew. „Unternehmen brennen, Hightech-Maschinen brennen, es gibt Explosionen, es gibt umfangreiche Sabotageaktionen, aber die Menschen leiden nicht“, sagte er zu den ukrainischen Angriffen.

In Russland waren in den vergangenen Monaten vor allem Grenzregionen zur Ukraine wiederholt unter Beschuss geraten. Nach Angaben der russischen Behörden gab es dabei auch Tote und Verletzte. Kiew hatte zuletzt öfter die Verantwortung für Angriffe auf russischem Territorium übernommen.

„Explosionen im Aggressorland ernüchtern die Gesellschaft ein wenig, haben aber noch keine massive Wirkung“, räumte Budanow ein und fügte hinzu: „Es ist eine Frage der Zeit.“

Kaum Veränderungen

Eigenen Angaben zufolge hat die ukrainische Armee leichte Geländegewinne an der Front im Süden des Landes erzielt. „Wir kommen voran! In der Region Tawrija sind die Streitkräfte mehr als einen Kilometer vorgerückt“, erklärte der ukrainische General Oleksandr Tarnawskyji am Sonntag in seinem täglichen Lagebericht. Er leitet die ukrainische Gegenoffensive in der Region.

Die Ukraine hatte Anfang Juni eine Gegenoffensive gestartet, um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. Beim Vorrücken gegen die russischen Einheiten stoßen die Streitkräfte oft auf Gebiete mit Panzerfallen und Minen. Anfang September erklärte Kiew, eine wichtige russische Verteidigungslinie in der Region Saporischschja im Süden des Landes durchbrochen zu haben.

Forderung an den Westen: „Wir brauchen mehr schwere Waffen“

Der neue ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov hat die westlichen Unterstützer Kiews aufgefordert, seinem Land schnell mehr schwere Waffen zu liefern. „Wir sind dankbar für die geleistete Unterstützung“, sagte Umerow auf einer Konferenz in Kiew in einer Rede, deren Wortlaut am Samstag veröffentlicht wurde. Er fügte hinzu: „wir brauchen mehr schwere Waffen“. Und: „Wir brauchen sie heute. Wir brauchen sie jetzt.“

Auf derselben Konferenz hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj zuvor vor den Folgen „langsamerer“ Waffenlieferungen aus dem Westen für die Gegenoffensive seines Landes gewarnt. Die Ukraine hatte Anfang Juni eine groß angelegte Gegenoffensive gestartet, um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. Beim Vorrücken gegen die russischen Einheiten stoßen die ukrainischen Kräfte auf weite Gebiete, in denen Panzerfallen und Minen deponiert wurden.

Umerow sagte: „Ukrainische Krieger opfern heute ihr Leben für die Grundwerte Demokratie und Freiheit. Sie brauchen Unterstützung von Ihnen, liebe Partner. Und diese Unterstützung sind Waffen.“ Der 41-jährige Krim-Tatare übernahm das Amt vom in der vergangenen Woche vor dem Hintergrund von Korruptionsskandalen rund um das Militär entlassenen Oleksij Resnikow. (afp/red)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion