Gericht in Amman löst jordanische Muslimbruderschaft auf

Titelbild
Demonstration der jordanischen Muslimbruderschaft.Foto: KHALIL MAZRAAWI/AFP via Getty Images
Epoch Times16. Juli 2020

Ein Gericht in Amman hat am Mittwoch den jordanischen Ableger der Muslimbruderschaft aufgelöst. Die Organisation habe es versäumt, ihren „rechtlichen Status zu korrigieren“, teilte ein Gerichtsbeamter am Donnerstag mit. Jordanien hatte die islamistische Bewegung jahrzehntelang toleriert, seit 2014 galt sie in dem arabischen Land jedoch als illegal. Die Muslimbruderschaft kündigte an, Berufung einzulegen.

Die Bewegung in Jordanien hatte gegen die Beschlagnahmung ihres Eigentums geklagt. Am Ende entschied das Gericht, den Ableger aufzulösen. Der Anführer der Bruderschaft, Scheich Hamsa Mansur, sagte, die Gruppe werde gegen das Urteil in Berufung gehen.

Die Muslimbruderschaft hat sowohl gemeinnützige als auch politische Ableger. Sie entstand 1928 in Ägypten. Nach dem Arabischen Frühling 2011 war die Organisation zunehmend unter Druck geraten. Sie wurde in Ägypten als „Terrororganisation“ eingestuft, hunderte ihrer Mitglieder wurden nach dem Sturz des Präsidenten Mohammed Mursi 2013 getötet. Die Organisation wurde aus mehreren anderen Ländern verbannt.

In Jordanien galt sie seit 2014 als illegal, weil die Behörden ihre Zulassung nach einer Reform des Gesetzes für politische Parteien nicht mehr erneuerten. Im April 2016 schlossen jordanische Sicherheitskräfte die Zentrale der Muslimbruderschaft in der jordanischen Hauptstadt Amman sowie mehrere Regionalbüros. Die Bruderschaft verfügt über Rückhalt in weiten Teilen der jordanischen Bevölkerung. (afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion