Gewerkschaft dämpft Erwartungen beim Thema Bahnsicherheit

Titelbild
Der Bahnverkehr ist nicht kontrollierbar.Foto: Holger Hollemann/dpa
Epoch Times26. August 2015
In der Debatte über Maßnahmen zur Abwehr von Terrorangriffen auf Bahnreisende warnt die Deutsche Polizeigewerkschaft vor zu großen Erwartungen an die Sicherheitskräfte.

Die Sicherheit durch verstärkte Polizeipräsenz zu erhöhen, scheitere allein schon an der schieren Masse der Fahrgäste, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Rainer Wendt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

„Jeden Tag nutzen 7,3 Millionen Menschen die Deutsche Bahn. Selbst wenn wir jeden einzelnen der aktuell 40.000 Bundespolizisten nur für diese Aufgabe einsetzen würden, käme niemals eine flächendeckende Überwachung zustande“, argumentierte Wendt. Eine Sicherheitsüberprüfung wie etwa im Flugzeug sei schlichtweg illusorisch.

Ein bewaffneter Mann war am Freitag in einem Thalys-Hochgeschwindigkeitszug von Amsterdam nach Paris von Fahrgästen niedergerungen worden. Vertreter der 28 EU-Staaten planen, Mitte September über verstärkte Sicherheitsmaßnahmen im internationalen Bahnverkehr zu sprechen. Diskutiert wird unter anderem über das systematische Durchleuchten von Reisenden oder den Einbau von Überwachungskameras in den Waggons.

Der Angreifer aus dem Thalys-Hochgeschwindigkeitszug ist in Untersuchungshaft genommen worden. Das meldete die französische Nachrichtenagentur AFP. Dem 25-jährigen Marokkaner wird demnach nun offiziell unter anderem mehrfacher Mordversuch in Zusammenhang mit Terrorismus vorgeworfen. Ein entsprechendes Verfahren hatte die Pariser Staatsanwaltschaft zuvor eingeleitet. Staatsanwalt François Molins wertete die Beteuerungen des mutmaßlichen Islamisten, er habe die Passagiere lediglich ausrauben wollen, als „frei erfunden“.

(dpa)


Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion