Greta in Rom: Tausende protestierten an Karfreitag für mehr Klimaschutz

Tausende Menschen sind am Karfreitag weltweit für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. Allein in Rom versammelten sich mehrere Tausend überwiegend junge Leute - mit dabei die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.
Titelbild
Klimaaktivistin Greta Thunberg nahm am 19. April 2019 in Rom an einer "Fridays for Future"-Demonstration teil.Foto: FILIPPO MONTEFORTE/AFP/Getty Images
Epoch Times20. April 2019

Tausende Schüler und Studenten sind am Karfreitag weltweit für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. Allein in Rom versammelten sich mehrere Tausend überwiegend junge Leute – mit dabei die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.

„Wir werden unseren Kampf für unsere Zukunft fortsetzen“, versprach die 16 Jahre alte Schülerin unter dem Jubel der Menge auf der zentralen Piazza del Popolo.

Klimaaktivistin Greta Thunberg nahm am 19. April 2019 in Rom an einer „Fridays for Future“-Demonstration teil. Foto: FILIPPO MONTEFORTE/AFP/Getty Images

Thunberg demonstriert seit vergangenem Sommer jeden Freitag – also meistens während der Schulzeit – für mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz. Ihr Schulstreik hat weltweit Menschen zu Demonstrationen unter dem Motto „Fridays for Future“ inspiriert.

Auch in Deutschland versammelten sich in vielen Städten Hunderte Menschen, unter anderem in Berlin, München, Köln, Hamburg und Düsseldorf. „Die Klimakrise setzt nicht aus, wir auch nicht“, schrieb die Aktivistin Luisa Neubauer auf Twitter. Die Schüler waren teilweise dafür kritisiert worden, dass sie während der Schulzeit demonstrieren, und nicht in ihrer Freizeit.

In Berlin haben sich vornehmlich junge Demonstranten im Invalidenpark versammelt. Am Karfreitag wurde die Veranstaltung für mehr Klimaschutz in ein Picknick umgewandelt. Foto: Paul Zinken/dpa

„Ich will einen heißen Freund, keinen heißen Planeten“: Eine Teilnehmerin der «Fridays for Future»-Demonstration in Rom zeigt, was ihr wichtig ist. Foto: Vincenzo Livieri/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Thunbergs Mitstreiter: „Mit Greta retten wir den Planeten“

Thunberg warb in Rom für ein radikales Umsteuern in der Klimapolitik. Dafür reichten Wochen oder Monate nicht aus; es brauche Jahre, um etwas zu verändern. Wie entschlossen sie ist, machte sie auch in einem Interview klar: „In vielen Situationen schweige ich und sage nichts, aber wenn es etwas ist, was mich sehr bewegt, dann bin ich ein Rebell“, sagte sie der Zeitung „Corriere della Sera“.

„Mit Greta retten wir den Planeten“, skandierten Thunbergs Mitstreiter in Rom. Die neunjährige Aktivistin Alice sagte: „Wir müssen verstehen, dass wir jetzt handeln müssen.“ Eine Sprecherin der „Fridays for Future“-Bewegung in Italien sprach von rund 25.000 Teilnehmern.

Strom für die Bühne wurde von auf Generatoren montierten Fahrrädern geliefert. Thunberg feuerte die Fahrradfahrer in der prallen Sonne an: ‚Macht weiter!“

Forderung: Schnelles Aus für Kohle, Öl und Gas

Die „Fridays for Future“-Bewegung hat auch in Italien viele Anhänger. Die Kernforderungen: ein schnelles Aus für die klimaschädliche Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, keine Subventionen mehr für diese „dreckigen“ Energieträger, mehr Investitionen in erneuerbare Energien aus Windkraft und Sonne.

Nach Befunden des Weltklimarat IPCC hat sich die Erde gegenüber der vorindustriellen Zeit um etwa ein Grad Celsius erwärmt. Die Jahre 2015 bis 2018 waren nach Analysen der Weltwetterorganisation die vier wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert. Gehe es weiter wie bisher, werde Ende dieses Jahrhunderts die Welt gut drei Grad wärmer, so die Prognose. Zu den fatalen Folgen gehörten je nach Region mehr Hitzewellen, längere Dürren sowie mehr Stürme, Starkregen und Hochwasser.

Die „Fridays for Future“-Bewegung fordert ein schnelles Aus für die klimaschädliche Verbrennung von Kohle, Öl und Gas und ein Ende der Subventionen für diese „dreckigen“ Energieträger. Foto: Alessandra Tarantino/AP/dpa

Protestaktionen auch in Großbritannien

Auch in Großbritannien gab es Protestaktionen für mehr Klimaschutz. Die Polizei nahm in London in fünf Tagen fast 600 Umweltaktivisten fest. Sie waren einem Aufruf der Bewegung Extinction Rebellion (Rebellion gegen die Auslöschung) gefolgt, unter anderem mit Sitzblockaden auf Straßen und Brücken friedlich für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.

An der Aktion beteiligte sich auch die britische Schauspielerin Emma Thompson. Eine Drohung der Aktivisten, am Freitag den Betrieb des Londoner Großflughafens Heathrow mitten in den Osterferien zu stören, blieb folgenlos.

Demonstranten sind in London einem Aufruf der Bewegung Extinction Rebellion gefolgt, unter anderem mit Sitzblockaden auf Straßen und Brücken friedlich mehr Klimaschutz zu fordern. Foto: Gareth Fuller/PA Wire/dpa

Polizisten tragen einen Demonstranten während einer Protestaktion auf der Waterloo Bridge in London weg. Foto: Gareth Fuller/PA Wire/dpa

Die britische Schauspielerin Emma Thompson spricht bei einer Klimaschutz-Demonstration in London. Foto: Jonathan Brady/PA Wire/dpa

Tränengas-Einsatz gegen Klimaaktivisten in Paris

Hunderte Klimaaktivisten demonstrierten auch im westlich von Paris gelegenen Hochhaus- und Geschäftsviertel La Défense. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, versammelten sich Dutzende vor dem Eingang des Ölkonzerns Total.

Sicherheitskräfte entfernten rund 100 Menschen vom Gebäude des staatlichen Energiekonzerns EDF. Beim Einsatz in La Défense setzte die Polizei AFP zufolge auch Tränengas ein.

„Macron Präsident der Umweltverschmutzer“ steht auf Plakaten, die Demonstranten in Paris aufgehängt haben. Foto: Julien Mattia/Le Pictorium Agency via ZUMA/dpa

(dpa)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion