Griechenland: Türkei hat Grenze geöffnet und eskortiert Migrantenboote zu griechischen Inseln

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Nikos Dendias.Foto: IDA MARIE ODGAARD/Ritzau Scanpix/AFP via Getty Images
Epoch Times24. Juni 2020

Anlässlich des Besuchs des EU-Außenbeauftragen Josep Borrell an der türkisch-griechischen Grenze hat Athen vor einem Wiederanstieg der Flüchtlingszahlen aus der Türkei gewarnt.

Ankara habe „erneut seine Landesgrenzen nach Europa für offen erklärt“, sagte der griechische Außenminister Nikos Dendias nach einem gemeinsamen Besuch mit Borrell in der Grenzregion Evros am Mittwoch. Dendias warf der türkischen Küstenwache zudem vor, Migrantenboote „zu griechischen Inseln zu eskortieren“.

Die Türkei untergrabe „die Sicherheit und Stabilität sowie den Frieden“ im östlichen Mittelmeer, führte Dendias aus. Borrell sagte Griechenland Unterstützung zu: Die EU sei „entschlossen, ihre Außengrenzen zu schützen und die Souveränität Griechenlands zu unterstützen“.

Borell will Gespräch mit Ankara suchen

Während eines Treffens mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis am Abend in Athen sagte Borrell außerdem, er wolle „den Dialog mit der Türkei suchen, um gemeinsame Interessen zu schützen und die regionale Stabilität zu stärken“.

Ende Februar hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Grenzen seines Landes zur EU für offen erklärt. Er begründete dies damit, dass die EU sich nicht an das Flüchtlingsabkommen von 2016 gehalten habe, in dem der Türkei unter anderem Milliardenhilfen für die Betreuung von Migranten zugesichert worden waren.

Nach Erdogans Erklärung hatten sich tausende Migranten zur griechischen Grenze aufgemacht. An der Grenze im griechischen Bezirk Evros kam es im März zu Zusammenstößen zwischen Migranten und griechischen Sicherheitskräften.

Menschen, die versuchten, die Grenze zu überqueren, wurden teilweise mit Gewalt zurückgedrängt. Kurz darauf schloss Erdogan wegen der Corona-Krise die Grenzen zur EU. (afp/nh)



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