Griechenland will mit „schwimmenden Schutzsystemen“ Migranten abhalten

In Griechenland kommen zurzeit die meisten Migranten in Europa an. Nun sollen „schwimmende Barrieren“ in der Ägäis den Flüchtlingsstrom abwehren.
Titelbild
Afghanische Männer auf der Insel Lesbos am 22. Oktober in Mytilene, Griechenland 2015.Foto: Spencer Platt/Getty Images
Epoch Times30. Januar 2020

Griechenland will vor seinen Küsten mit „schwimmenden Schutzsystemen“ gegen Migranten vorgehen. Das griechische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Mittwoch eine Ausschreibung für die Installation von Absperrmechanismen in der Ägäis, die im „Notfall“ gegen aus der benachbarten Türkei kommende Flüchtlinge eingesetzt werden sollen.

Es soll sich dabei um „Barrieren oder Netze“ mit einer Länge von knapp drei Kilometern handeln, die von den griechischen Streitkräften angebracht werden sollen.

Die Systeme sollen nach Angaben der Behörden einen halben Meter aus dem Wasser ragen und mit blinkenden Lichtern ausgestattet sein. Die geschätzten Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich laut der Ausschreibung auf eine halbe Million Euro. Weitere Details teilten die Behörden zunächst nicht mit.

Seit 2015 erhält das griechische Einwanderungsministerium von der Armee logistische Unterstützung bei der Bewältigung der durch die Ankunft von Flüchtlingen entstehenden Aufgaben.

Mehr als 40.000 Menschen in den Camps

Im vergangenen Jahr war Griechenland das Land mit der höchsten Zahl von ankommenden Migranten in Europa. Mehr als 40.000 Menschen befinden sich derzeit in überfüllten Migrantencamps auf den griechischen Ägäis-Inseln.

Eigentlich haben diese Lager nur Kapazitäten für rund 6200 Menschen. Hilfsorganisationen kritisierten in den vergangenen Monaten die dort herrschenden Zustände als unmenschlich.

Nach der Verschärfung der Asyl- und Aufenthaltsverfahren für Migranten in Griechenland will die konservative Regierung des griechischen Regierungschefs Kyriakos Mitsotakis auch die Rückführung von Menschen beschleunigen, die „keinen internationalen Schutz benötigen“ oder deren Asylanträge abgelehnt wurden. Menschenrechtsorganisationen lehnen diese Maßnahmen entschieden ab. (afp)



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