Griechischer Zentralbankchef fordert schnellen Schuldenschnitt

Die Gespräche über einen Schuldenschnitt "müssen jetzt beginnen und so schnell wie möglich abgeschlossen werden", so der griechische Zentralbankchef Stournaras.
Titelbild
Der griechische Finanzminister Yiannis Stournaras während einer Pressekonferenz in Athen am 2. April 2014.Foto: LOUISA GOULIAMAKI / AFP / Getty Images
Epoch Times18. Oktober 2016

Der griechische Zentralbankchef Giannis Stournaras hält eine Rückkehr seines Landes an die internationalen Finanzmärkte ohne Schuldenschnitt für unmöglich. Wenn die griechischen Staatsschulden nicht als tragfähig eingestuft würden, werde der für 2018 geplante Schritt nicht machbar sein, sagte Stournaras am Montagabend auf einer Unternehmerkonferenz. Die Gespräche über einen Schuldenschnitt „müssen jetzt beginnen und so schnell wie möglich abgeschlossen werden“.

Seit Beginn seiner Staatsschuldenkrise im Jahr 2010 hat Griechenland nur ein einziges Mal, im Jahr 2014, langfristige Schuldverschreibungen ausgegeben. Ministerpräsident Alexis Tsipras ist der Ansicht, dass sich sein Land schon kommendes Jahr wieder an den Finanzmärkten mit frischem Geld versorgen kann – falls es einen Schuldenschnitt gibt.

Deutschland und IWF geteilter Meinung über Schuldenschnitt

Die Gläubiger Griechenlands sind über einen solchen Schritt allerdings geteilter Meinung. Deutschland hält einen Schuldenschnitt nicht für sinnvoll. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hingegen fordert ihn vehement.

Im Mai erklärte der IWF, nur mit Schuldenerleichterungen könne Griechenland finanziell wieder auf die Füße kommen und auch seine Wirtschaft stärken. Der Währungsfonds fordert mehrere Maßnahmen: Die Laufzeiten der Kredite sollen verlängert und Zins- und Tilgungszahlungen verschoben werden. Außerdem soll der Zinssatz bis zum Jahr 2040 auf maximal 1,5 Prozent gedeckelt werden.

Der Schuldenberg des griechischen Staates wächst dieses Jahr auf voraussichtlich 315 Milliarden Euro an. Das entspricht fast 180 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). (afp/dk)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion