„Willkürliche Festnahmen”: Großbritannien warnt britisch-iranische Doppelstaatler vor Reisen in den Iran

Großbritannien hat Staatsangehörige sowohl mit britischem als auch iranischem Pass vor jeglichen Reisen in den Iran gewarnt. Als Grund führte das Außenministerium in London ein höheres Risiko "willkürlicher Festnahmen und schlechter Behandlung" an.
Titelbild
Zwei Frauen im Iran vor einem Graffiti.Foto: ATTA KENARE/AFP/Getty Images
Epoch Times17. Mai 2019

Großbritannien hat Staatsangehörige sowohl mit britischer als auch iranischer Staatsbürgerschaft vor jeglichen Reisen in den Iran gewarnt. Als Grund hierfür führte das Außenministerium in London am Freitag ein höheres Risiko „willkürlicher Festnahmen und schlechter Behandlung“ an, dem solche Bürger ausgesetzt seien.

Die Sicherheitskräfte im Iran könnten Menschen mit Verbindungen nach Großbritannien, darunter solche mit Verbindungen zu im Vereinigten Königreich ansässigen Institutionen, als verdächtig ansehen, erklärte das britische Außenministerium. Auch solche Bürger, die öffentliche Gelder erhielten oder mutmaßliche Verbindungen zur britischen Regierung hätten, könnten verdächtigt werden.

„Doppelstaatler sehen sich einem nicht tolerierbaren Risiko einer schlechten Behandlung ausgesetzt, wenn sie den Iran besuchen“, warnte der britische Außenminister Jeremy Hunt.

Trotz wiederholter Versuche seitens Großbritanniens zur Klärung dieser Fragen hat sich das Gebaren des Iran verschlimmert.“

Alle „anderen Optionen“ seien ausgeschöpft, begründete Hunt die Reisewarnung an Landsleute mit britischem und iranischem Pass.

Hunt richtete auch eine Warnung an iranische Staatsbürger, die in Großbritannien leben. Auch diesen drohten Gefahren, wenn sie zu Besuchen in den Iran reisten, insbesondere bei mutmaßlichen Verbindungen zu britischen Institutionen oder der Regierung. Der Iran erkennt die doppelte Staatsbürgerschaft nicht an, weshalb konsularische Unterstützung durch Großbritannien für im Iran inhaftierte Staatsbürger äußerst eingeschränkt ist.

Hintergrund ist der Fall der britisch-iranischen Staatsbürgerin Nazanin Zaghari-Ratcliffe, die seit April 2016 im Iran in Haft sitzt. Die Mitarbeiterin der Stiftung Thomson Reuters wurde unter dem Vorwurf des Versuchs zum Sturz der iranischen Regierung zu fünf Jahren Haft verurteilt. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass eine frühere Mitarbeiterin des britischen Kulturinstituts British Council im Iran wegen „Spionage“ für Großbritannien zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde. (afp)



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