Grund für Nordkoreas Atomtest: Chinas 4. Juni

Titelbild
Atombombenopfer und ihre Unterstützer bei einem Sitzstreik gegen Nordkoreas Atombombentest vor zwei Tagen vor einem Denkmal im Friedensgedächtnispark in Nagasaki. (AFP/Getty Images)

Ich muss zugeben, dass ich überrascht war, als ich hörte, dass das stalinistische Regime in Nordkorea einen Atomtest durchgeführt hat, insbesondere als mir einfiel, wo wir im Kalender stehen. (Der zwanzigste Jahrestag des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens ist in der nächsten Woche.) Bis gestern hatte ich angenommen, dass es die Mullahs aus dem Iran sind, die zu dieser Zeit einen Test durchführen würden. Ich kann nur vermuten, dass die Mullahs noch nicht bereit waren.

Welche Gründe die Stalinisten für ihren Atomversuch hatten, kann und wird in der Welt und weltweit im Internet analysiert und debattiert werden.

Wir dürfen jedoch nicht vergessen zu untersuchen, warum die Chinesische Kommunistische Partei erlaubt hat, dass es geschah – und dürfen nicht den Fehler machen, nicht zu wissen, dass so etwas nur geschieht, wenn die KPCh dahinter steht. Für eine Antwort auf diese Frage müssen wir auf den Kalender zurückkommen.

Der zwanzigste Jahrestag des Massakers auf dem Tiananmen Platz ist ein Jahrestag, der die Kader mehr ängstigt als alles andere – nicht allein nur, weil er das Regime bedrohen könnte, sondern auch, weil er helfen oder sogar eine Reihe von Ereignissen auslösen könnte, die zum zukünftigen Untergang des Regimes führen könnten. Deshalb hatte ich angenommen, dass der Iran – Chinas stärkster Verbündeter im Mittleren Osten – einen solchen Versuch durchführen würde.

Stattdessen hatte Kim Jong die Ehre, aber für die Kader ist der Effekt derselbe. Dieser Test gibt Peking die Sicherheit, dass der Tiananmen Platz am 4. Juni 2009 nirgendwo auf der Titelseite stehen wird. In der Tat wird die KPCh wahrscheinlich erleben, dass sie von demokratischen Führern gelobt wird, weil sie versucht, ihre koreanische Kolonie zur Zurückhaltung zu bewegen, während sie darauf besteht, dass niemand das Recht hat, sich in innere Angelegenheiten eines Landes einzumischen; denn sie befasst sich ja mit der schwierigen Aufgabe, Kim Jong und andere wieder auf Linie zu bringen.

Verantwortungsbewusster Eindruck

Um eine Vorstellung davon zu haben, wie das gehen soll, schauen Sie sich den unvergesslichen Besuch der Sprecherin des Weißen Hauses, Nancy Pelosis in China an, bei dem sie sich mit den Führern der KPCh traf. Jahrelang gehörte Pelosi zu den wenigen Kongressmitgliedern, die die Gefahr erkannten, die die KPCh für die Welt darstellt. Jetzt – auf gleicher Ebene mit der Macht und mit Verbündeten im Weißen Haus, ist sie dem ‚Dialog‘ Unsinn verfallen und hat mit der KPCh über den Klimawandel gesprochen, ein Thema, bei dem die KPCh wieder verantwortungsbewusst auftreten kann, ohne etwas anderes tun zu müssen, als Sand in die Augen der Politiker zu streuen, die es besser wissen.

Genau so wird es mit Korea laufen. Schon jetzt mahnt das chinesische Regime „vernünftige und adäquate Reaktionen“ an. Das bedeutet: Tut nichts, um die koreanische Kolonie in Gefahr zu bringen!

Denkt daran: die KPCh hat viele Möglichkeiten, dieses Problem selbst zu lösen. Und doch hat sie sich stattdessen entschieden, Kim in seiner Macht zu bestärken, selbst als er sein eigenes Volk verhungern ließ und seine Nachbarn bedrohte. (Ich würde sogar sagen, dass sie ihn konserviert hat, gerade weil er seine Nachbarn bedroht hat – doch mehr darüber später.) Wir müssen auch daran denken, dass Peking in der Vergangenheit für Sanktionen gegen seine Kolonie gestimmt hat – aber eine solche Ankündigung brauchte Peking ja nicht zum Handeln zwingen. Kurz gesagt: Die chinesische Kommunistische Partei hat Kim Jong nie ernsthaft in Schach gehalten.

Warum? Der Grund ist einfach: Kim bedroht nicht Peking, er bedroht nur die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten. Das macht ihn sehr, sehr nützlich. Mehr noch: er ist mehr als bereit, die Schuld für seine Taten in der Weltgemeinschaft auf sich zu nehmen, weil er weiß, dass er mit Peking im Rücken sicher sein kann, den wachsenden leeren Wortschwall zu überleben. So zieht die KPCh Nutzen aus einer aus dem Konzept gebrachten und verängstigten freien Welt, ohne dass sie selbst an diesen Taten beteiligt ist. Die KPCh erlebt es sogar, dass die demokratische Welt sie anfleht, die Schweinerei zu reparieren, die sie selber angerichtet hat.

Mit anderen Worten: die KPCh erlaubt Kim Jong sich so zu verhalten, weil sie will, dass er sich so verhält. Bis sich das ändert, wird er so weiter machen, einschließlich der Tatsache, dass er den Terroristen hilft, an die Waffen zu kommen, die sie brauchen, um uns schweren Schaden zuzufügen.

Zum Ursprung gehen

Wenn wir die koreanische Kolonie wirklich im Zaum halten wollen, müssen wir über ihren Kopf hinweg handeln. Wir müssen uns vergewissern, dass Peking sofort dafür unter Folgen zu leiden hat: Dinge wie eine sofortige Annullierung der Permanent Normal Trade Relations, Gespräche mit Japan und Südkorea über das Aufstellen von Atomwaffen in ihren Ländern zur Abschreckung (Japan wird dem gegenüber empfänglicher sein als Südkorea, aber das Angebot sollte gemacht werden), eine ständige Präsenz der amerikanischen Flotte im Südchinesischen Meer und vielleicht sogar ein Wiederbeleben des amerikanischen Verteidigungspaktes mit der Republik China (zur Zeit auf Taiwan). Die KPCh hat zwei Jahrzehnte lang Korea benutzt, um uns abzulenken. Jetzt sollten wir unsere eigenen Ablenkungsmanöver schaffen und sie gegen sie einsetzen.

Das jedoch kann nicht alles sein, was wir tun. Wir müssen uns auch klar machen, dass jede Aktion von nuklearem Terror gegen Amerika, seine Interessen oder Verbündeten, als Kriegshandlung der KPCh gegen die Vereinigten Staaten anzusehen ist. Ob es Al Quaida der Taliban ist, oder ob es die Mullahs aus dem Iran sind, ob es Kims Regime in Nordkorea ist oder irgendjemand aus einem terroristischen Staat oder einer terroristischen Bewegung, sie alle sind von der KPCh unterstützt worden. Zhongnanhai muss mit unzweideutigen Worten erfahren, dass wir die KPCh (im Gegensatz zu China im allgemeinen) für Aktionen, die irgendjemand von ihnen gegen uns durchführt, persönlich für verantwortlich halten.

Letztendlich müssen wir die schmerzliche, aber unvermeidliche Wahrheit akzeptieren: Amerika und seine Verbündeten werden niemals sicher sein, so lange China nicht frei ist. Unsere Feinde im Krieg gegen den Terror werden, falls sie besiegt werden, ganz einfach durch andere ersetzt, sobald die KPCh ehrgeizige Leute findet, die dieses Amerika genau so hassen wie Peking es fürchtet.

Nordkorea ist in mancher Hinsicht der erste und letzte Beweis, den wir dafür brauchen. Es ist an der Zeit, dass wir erkennen, dass wir in einem Zweiten Kalten Krieg kämpfen – und gewinnen müssen.

D.J. McGuire ist der Mitbegründer der China e-Lobby und Autor des Buches „Dragon in the Dark:
Wie und warum das kommunistische China unseren Feinden im Kampf gegen den Terror hilft.“

Originalartikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/17430/

 

 



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