Guaidó: Derzeit keine Verhandlungen mit Maduro-Regierung

Juan Guaidó hat Berichten über Geheimverhandlungen mit der Regierung von Venezuelas Machthaber Maduro widersprochen.
Titelbild
Juan Guaido.Foto: Eva Marie Uzcategui/Getty Images
Epoch Times16. Mai 2019

Venezuelas selbsternannter Übergangspräsident Juan Guaidó hat Berichten über Geheimverhandlungen mit der Regierung von Staatschef Nicolás Maduro widersprochen.

„Nein, Verhandlungen finden derzeit nicht statt zwischen der Regierung und der Opposition“, sagte Guaidó am Donnerstag im ZDF-„heute journal“. Auf einer politischen Kundgebung in Caracas räumte er aber ein: „Es sind einige Gesandte in Norwegen.“ Oslo versuche, in dem Konflikt zu vermitteln.

Zuvor hatte der norwegische Sender NRK berichtet, dass Vertreter von Regierung und Opposition an einem geheimen Ort in Oslo Friedensgespräche führen würden. Das Treffen habe „mehrere Tage“ gedauert und die Delegationen sollten am Donnerstag zurück nach Caracas fliegen. Es sei das zweite Mal, dass solche Gespräche in Oslo stattfänden, hieß es. Entsprechende Verhandlungen wurden demnach auch in Kuba abgehalten.

Eine Sprecherin des norwegischen Außenministeriums wollte auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren, dass Norwegen in den Friedensprozess eingebunden ist. Venezuelas Staatschef Maduro sagte in Caracas, Kommunikationsminister Jorge Rodríguez sei „auf sehr wichtiger Mission im Ausland“.

Oppositionsführer Guaidó erklärte, sein Ziel sei es, „alle Initiativen zusammenzuführen, um gegen die Diktatur von Maduro anzugehen“. Auf eine eventuelle Militärintervention der USA angesprochen, antwortete Guaidó:

Wenn es andere Mittel gibt, die notwendig sind, dann müssen wir sie anwenden um die Ordnung wieder herzustellen.“

Eine Intervention sei von den Venezolanern aber „eigentlich“ nicht gewollt. In dem Interview dankte Guaidó der Bundesregierung und der EU für ihre Unterstützung. „Selbstverständlich wünscht man sich immer mehr“, räumte er ein.

Aber ganz wichtig ist die symbolische und moralische Unterstützung wegen dieser ganz, ganz schwierigen Situation der Menschen in unserem Land.“

In Venezuela tobt seit Monaten ein Machtkampf zwischen dem Sozialisten Maduro und dem Oppositionsführer. Guaidó wird von mehr als 50 Staaten, darunter die USA und Deutschland, als Übergangspräsident anerkannt. Maduro kann bislang auf die Unterstützung großer Teile der Armee sowie Kubas und Russlands zählen.

Norwegen hat bisher lediglich zu freien Neuwahlen aufgerufen – diese Haltung wurde als Bereitschaft gewertet, sich als Vermittler in dem Konflikt zu betätigen. (afp/so)



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