Haftar-Truppen blockieren Öl-Exporte von wichtigsten Häfen Libyens

Vor der Berliner Libyen-Konferenz haben die Truppen des abtrünnigen libyschen Generals Chalifa Haftar nach Angaben des staatlichen Ölkonzerns NOC die wichtigsten Öl-Export-Häfen des Landes blockiert.
Titelbild
Ölraffinerie in Libyen.Foto: Getty Images | AFP | Mahmud Turkia
Epoch Times18. Januar 2020

Einen Tag vor der Berliner Libyen-Konferenz haben die Truppen des abtrünnigen libyschen Generals Chalifa Haftar nach Angaben des staatlichen libyschen Ölkonzerns NOC die wichtigsten Öl-Export-Häfen des Landes blockiert. An den Häfen Brega, Ras Lanuf, al-Sedra und al-Hariga könne derzeit kein Öl ausgeführt werden, teilte NOC am Samstag mit. Erst kurz zuvor hatte das Unternehmen vor einer Blockade des „lebenswichtigen“ Öl-Exports gewarnt.

Wegen der Blockade müsse die tägliche Ölproduktion in Libyen von bislang 1,3 Millionen Barrel auf 500.000 Barrel gedrosselt werden, teilte NOC mit. Die Häfen liegen am sogenannten Öl-Halbmond an der libyschen Nordostküste und sind die wichtigsten Drehkreuze für die Ölexporte des nordafrikanischen Krisenstaates. Das Gebiet befindet sich seit 2016 unter der Kontrolle Haftars.

Erstmals hatten ostlibysche Volksstämme nach der Entsendung türkischer Soldaten nach Libyen mit der Blockade von Öl-Exporten gedroht. Am Freitag forderten sie zudem die Schließung wichtiger Pipelines.

NOC-Chef Mustafa Sanella hatte mit Blick auf die Drohungen vor dramatischen Auswirkungen auf die libysche Volkswirtschaft gewarnt. Die Öl- und Gasbranche sei „lebenswichtig“ für die libysche Wirtschaft und die „einzige Einkommensquelle der Libyer“, erklärte Sanalla am Freitag.

In Libyen bekämpfen sich die von der UNO anerkannte Regierung in Tripolis und die Truppen Haftars, die den Großteil des Ostens und Südens des Landes kontrollieren. Ankara steht in dem Konflikt auf der Seite der Einheitsregierung.

Mit der Libyen-Konferenz am Sonntag in Berlin wollen die Bundesregierung und die UNO den innerlibyschen Friedensprozess wieder anstoßen. Ziel des Treffens, an dem unter anderem die Staats- und Regierungschefs Russlands, der Türkei, Großbritanniens und Frankreichs teilnehmen, ist die dauerhafte Festigung der seit vergangenen Sonntag geltenden Waffenruhe in Libyen. (afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion