Hamas-Chef fordert Palästinenserpräsidenten auf, Zusammenarbeit mit Israel zu beenden

Bei einem Treffen mit Mahmud Abbas in Ägypten zur Überwindung der innerpalästinensischen Spaltung hat Hamas-Chef Ismail Hanija den Palästinenserpräsidenten aufgefordert, die Zusammenarbeit mit Israel in Sicherheitsfragen zu beenden.
Kämpfer des militärischen Flügels der Hamas (Archivbild).
Woher hat die Terrorgruppe Hamas das Geld? (Archivbild).Foto: Mohammed Talatene/dpa
Epoch Times30. Juli 2023

Zudem müsse die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) „neu gestaltet“ und „ein neues inklusives Parlament auf der Basis freier demokratischer Wahlen gebildet werden“, sagte Hanija zu Beginn des Treffens am Sonntag in der ägyptischen Stadt al-Alamain, das er wegen der Absage des Islamischen Dschihads als „unvollständig“ bezeichnete.

Die PLO setzt sich für die Errichtung eines unabhängigen Palästinenserstaates ein, der friedlich mit Israel koexistiert. Ihr gehören mehrere Gruppierungen an – nicht jedoch die radikalislamische Hamas und der Islamische Dschihad. Die vom Iran unterstützte militante Palästinenserorganisation hatte ihren Boykott des Spitzentreffens mit dem Protest gegen die Inhaftierung einiger ihrer Mitglieder in den Gefängnissen der Autonomiebehörde begründet.

Palästinenserpräsident Abbas wies Hanijas Forderungen nach „freien Wahlen“ zurück. Der „Staatsstreich und die darauf folgende Spaltung“ müssten „sofort aufhören“, sagte Abbas mit Blick auf die Wahlen im Jahr 2006 und die darauf folgenden bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen seiner im Westjordanland regierenden säkularen Fatah und der Hamas. Die Radikalislamisten waren aus der damaligen Wahl als Sieger hervorgegangen und übernahmen daraufhin schließlich die Kontrolle über den Gazastreifen.

Abbas bezeichnete die PLO nun als „einzige legitime Vertreterin des palästinensischen Volkes“. „Wir müssen zu einem einzigen Staat, einem einzigen System, einer einzigen Gesetzgebung und einer einzigen legitimen Armee zurückkehren“, führte Abbas aus. Im Umgang mit Israel sprach sich der Fatah-Chef für „friedlichen Volkswiderstand“ aus. Hamas-Chef Hanija hingegen rief zu „umfassendem Widerstand“ auf.

Das Treffen der Palästinenserspitzen fand vor dem Hintergrund eskalierender Gewalt im Nahostkonflikt statt. Allein seit Jahresbeginn wurden mindestens 203 Palästinenser, 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener getötet, wie eine Zählung von AFP auf Grundlage offizieller Quellen ergab.(afp)



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