Hamas meldet Freilassung von zwei US-Geiseln – Israel bestätig
Israel hat die Freilassung von zwei Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen bestätigt. Ein Vertreter des israelischen Militärs habe die beiden Frauen am Freitag an der Grenze zum Gazastreifen empfangen, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit.
Der bewaffnete Arm der Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, habe „als Reaktion auf die Bemühungen Katars“ zwei US-Bürger – eine Mutter und ihre Tochter – „aus humanitären Gründen“ freigelassen, teilte Hamas am Freitag im Onlinedienst Telegram mit. Sie machte keine Angaben dazu, wann oder wie die Freilassung erfolgt sein soll.
Die Freilassung der beiden Geiseln diene auch dazu, den Bürgern in den USA und der ganzen Welt zu zeigen, dass die „Behauptungen“ der US-Regierung über die Hamas unbegründet seien, hieß es in der Erklärung weiter.
US-Präsident Joe Biden war am Mittwoch zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel gereist. Er stellte sich hinter die israelische Darstellung, wonach militante Palästinenser für den tödlichen Raketeneinschlag auf einem Krankenhausgelände in Gaza verantwortlich sind. Die Hamas beschuldigte hingegen die israelische Armee.
Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei etwa 1400 Menschen getötet sowie rund 200 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Unter den Geiseln sind auch Ausländer, darunter mehrere Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft.
Das Auswärtige Amt spricht von insgesamt acht Fällen, wobei ein Fall auch mehrere Familienmitglieder umfassen kann. Die Betroffenen haben meist die doppelte Staatsbürgerschaft.
Die israelische Armee hatte am Freitag mitgeteilt, ihrer Einschätzung nach seien die meisten der rund 200 Geiseln am Leben. Sie bestätigte, dass die Hamas bei ihrem Großangriff vor knapp zwei Wochen auch Kinder und ältere Menschen nicht verschont habe. Demnach sind unter den Geiseln mehr als 20 Minderjährige sowie zwischen zehn und 20 Menschen, die älter als 60 Jahre sind.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hatte Israel den Gazastreifen abgeriegelt und massive Luftangriffe gestartet. (afp/dpa)
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