Hisbollah-Chef droht Israel mit Flächenbrand bei weiteren Angriffen in Syrien

Der Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, hat Israel bei weiteren Angriffen in Syrien mit einem Flächenbrand in der Region gedroht. Er richtete seine Warnung direkt an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Titelbild
Hisbollah-Flagge im Südlibanon - und Raketenattrappen in Richtung Israel gerichtet.Foto: iStock
Epoch Times27. Januar 2019

„Treffe keine Fehleinschätzung und führe die Region nicht in einen Krieg oder einen größeren Konflikt“, sagte der Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah am Samstag in einem Interview mit dem Fernsehsender al-Majadeen an die Adresse des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Nasrallah warnte in dem dreistündigen Interview, es könne „jederzeit die Entscheidung von der syrischen Führung und der Achse des Widerstands getroffen werden, anders mit den israelischen Aggressionen umzugehen“. Auf die Frage, ob dann auch Tel Aviv Ziel von Raketenangriffen werden könne, sagte Nasrallah: „Alles ist möglich.“

Die schiitische Hisbollah-Miliz unterstützt im Syrien-Konflikt zusammen mit Teheran den syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Bei der jüngsten großen militärischen Konfrontation zwischen Israel und der Hisbollah starben im Jahr 2006 rund 1200 Menschen auf libanesischer Seite sowie 160 Israelis. Anlass war die Entführung zweier israelischer Soldaten.

Israel will mit aller Macht einen wachsenden Einfluss seines Erzfeindes Iran im Nachbarland Syrien verhindern und flog dazu seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 bereits hunderte Luftangriffe auf mutmaßliche iranische Militärziele in dem Land.

Zuletzt hatte die israelische Armee am Montag angegeben, zur Vergeltung für einen angeblich iranischen Raketenangriff auf Israel Lagerhäuser der Al-Kuds-Kräfte der iranischen Revolutionsgarden am Flughafen von Damaskus bombardiert zu haben. Zudem seien Munitionslager, ein Trainingscamp und eine Geheimdienststelle angegriffen worden. Dabei wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte 21 Menschen getötet, die meisten von ihnen Iraner.

Unterdessen starben bei einem Luftangriff der Anti-IS-Koalition auf die letzte Bastion der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Ostsyrien nach Angaben von Aktivisten 42 Menschen. Unter den Opfern seien 13 Zivilisten, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Bei ihnen handele es sich um sieben Mitglieder einer syrischen Familie mit Verbindungen zum IS, darunter drei Kinder, sowie sechs Iraker.

Nach Angaben der Beobachtungsstelle waren am Freitagabend Raketen in Häuser nahe dem Dorf Baghus in der östlichen Provinz Deir Essor eingeschlagen. Die in Großbritannien ansässige Organisation bezieht ihre Angaben von Informanten in Syrien. Ihre Angaben können kaum unabhängig überprüft werden. Die US-geführte Anti-IS-Koalition war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) gehen seit September mit Unterstützung der internationalen Militärallianz gegen die letzten IS-Bastionen an der irakischen Grenze vor. Trotz des erbitterten Widerstands der Dschihadisten eroberte das kurdisch-arabische Bündnis weite Teile der IS-Enklave, darunter das Dorf Baghus. Bei dem erfolglosen Versuch von IS-Kämpfern, den Ort zurückzuerobern, waren am Donnerstag laut Beobachtungsstelle 50 Menschen getötet worden.

(afp)



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