Hong Kong: Zehntausende demonstrieren für Demokratie und Autonomie

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Machtvolle Demonstration am 1. Juli in Hong Kong für Demokratie und Autonomie.Foto: Poon Zoi-syu/Epoch Times
Von 2. Juli 2013

Zehntausende Bewohner von Hongkong gingen am Montag auf die Straßen von Hong Kong, um mehr Demokratie fordern. In der Öffentlichkeit wächst immer mehr die Sorge über Pekings Eingriffe in die lang gehegte Unabhängigkeit der Stadt.

Mit dem Versprechen „Ein Land zwei Systeme“ war die ehemalige britische Kronkolonie am 1. Juli 1997 wieder in die chinesische Souveränität übergeben worden. Jedes Jahr findet ein Marsch zu diesem Jahrestag statt, an dem Demokratie und ein allgemeines Wahlrecht gefordert wird.

Die Veranstalter schätzten die Teilnehmerzahl am Montag auf 430.000 die sich trotz schweren Regens vor einem herannahenden Taifun versammelt hatten. Die Polizei von Hong Kong nannte jedoch eine viel kleinere Zahl von 66.000.

In Hong Kong wird der politische Führer, der sogenannte Chief Executive, von einem Komitee der Wähler, die weniger als 0,02 Prozent der Bevölkerung der Stadt repräsentieren, gewählt.

Obwohl die chinesischen Behörden vom Festland das allgemeine Wahlrecht für die Chief Executive-Wahlen von 2017 versprochen haben, sind Bewohner von Hong Kong besorgt, dass die Führung in Peking einen erheblichen Einfluss beibehalten wird.

Ein Teilnehmer an dem Marsch, er wollte nur seinen Nachnamen Leung nennen, ist skeptisch, dass wirklich freie Wahlen stattfinden können. „Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) wird das allgemeine Wahlrecht für Menschen in Hong Kong nicht tolerieren. Die KPCh wird ihre Macht nicht mit den Menschen teilen … Die einzige Möglichkeit, die bleibt, ist die Regierung zu stürzen, die KPCh zu stürzen.“

In den letzten Wochen vor dem Marsch erreichte die Sorge von Hong Kongs Bürgern um den Verlust ihrer grundlegenden bürgerlichen Freiheiten einen neuen Höhepunkt, als mehrere Medien in Hong Kong, deren Berichte häufig das chinesische Festland-Regime kritisiert haben, angegriffen wurden. Viele vermuteten, dass die Angriffe durch das chinesische Regime ins Leben gerufen, um die Kritik zum Schweigen zu bringen durch die Schaffung einer „abschreckenden Wirkung“ auf die Freiheit der Meinungsäußerung in Hong Kong.

Am Sonntag wurden 26.000 Apple Daily Zeitungen an einem Verteilungspunkt im Central District in Brand gesetzt, laut seinem Verlag Next Media. Apple Daily ist eine beliebte Zeitung, die bekannt ist für ihre kritische Haltung gegenüber der Führung in Peking und ihre Unterstützung für die demokratische Bewegung in Hong Kong.

Der Demokratie-Aktivist und Abgeordnete Leung Kwok-hung sagte der chinesischen BBC, dass er am Samstag einen anonymen Anruf erhalten hatte. Ein Mann hätte damit gedroht, dass Leung für die „Folgen zahlen müsse“, wenn er an dem Marsch am Montag teilnehmen würde. Leung zeigte sich dennoch öffentlich bei dem Marsch.

Solche Vorfälle haben die Lücke zwischen Hong Kong und dem Festland verstärkt. In einer kürzlich von der University of Hong Kong veröffentlichten Studie identifizierten sich nur 36 Prozent der Einwohner Hong Kongs als chinesische Staatsbürger, das ist der niedrigste Prozentsatz seit 1999.

Weil Hong Kong der einzige Ort im chinesischen Staat ist, wo sich die Menschen frei versammeln können, waren viele Bürger auch vom chinesischen Festland nach Hongkong gereist, um an dem Marsch teilzunehmen.

Artikel auf Englisch: Thousands March For Democracy and Autonomy In Hong Kong



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