Hongkonger Behörden erweitern Zensur auf früher veröffentlichte Filme

Titelbild
Eine Statue erinnert in Hongkong an Bruce Lee.Foto: Jerome Favre/EPA/dpa/dpa
Epoch Times24. August 2021

Die Behörden in Hongkong verschärfen ihre Zensur und wollen künftig auch ältere Filme auf angebliche Verstöße gegen die nationale Sicherheit überprüfen. Ein am Dienstag vorgestelltes neues Zensurgesetz sieht vor, dass auch Filme untersucht werden, die zuvor grünes Licht erhalten hatten. „Jeder Film, der öffentlich gezeigt wird, ob in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder in der Zukunft, muss genehmigt werden“, sagte der Hongkonger Handelsminister Edward Yau.

Verboten sind alle Inhalte, die von den Behörden als Aufrufe zur Spaltung, zum Umsturz, zum Terrorismus oder als geheime Absprachen mit ausländischen Kräften gedeutet werden.

Die Höchststrafe für die Vorführung illegaler Filme wird auf bis zu drei Jahre Haft und eine Geldstrafe von umgerechnet rund 110.000 Euro erhöht. Das Gesetz muss noch vom Parlament verabschiedet werden, was jedoch als so gut wie sicher gilt, da seit dem vergangenen Jahr keine Oppositionspolitiker mehr in dem Parlament sitzen.

In China werden Filme streng zensiert. Nur wenige westliche Filme oder Dokumentationen werden dort veröffentlicht. Die Zensur in Hongkong ist für gewöhnlich nicht so rigoros. Es gab zuletzt jedoch Anzeichen dafür, dass die Behörden die Kultur- und Kunstszene stärker kontrollieren wollen.

Hongkong blickt auf eine florierende Filmszene zurück, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählten Hongkonger Filmemacher zu den besten weltweit. In der Stadt gibt es noch immer einige bekannte Studios, mehrere prominente Regisseure und eine blühende Indie-Szene, die jedoch durch die zunehmenden Kontrollen Pekings immer weiter eingeschränkt werden.

Gegen den wachsenden Einfluss Chinas hatte es in Hongkong 2019 monatelange Massenproteste gegeben. Als Reaktion darauf erließ die chinesische Führung im vergangenen Jahr das sogenannte Sicherheitsgesetz, das den Behörden in Hongkong ein hartes Vorgehen gegen alle Aktivitäten erlaubt, die nach ihrer Auffassung die nationale Sicherheit Chinas bedrohen. (afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion