„Ich könnte Moskau besuchen“ – Erdogan bietet sich als Vermittler an

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.Foto: ADEM ALTAN/AFP via Getty Images
Epoch Times21. Januar 2022

Im Ukraine-Konflikt hat sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan als Vermittler angeboten. Er sei bereit, seinen russischen Kollegen Wladimir Putin zu treffen, sagte Erdogan am Freitag vor Journalisten. Ein solches Treffen könne er mit einem für Anfang Februar geplanten Besuch in der Ukraine verbinden.

Er werde bald in die Ukraine reisen, sagte Erdogan. „In der Zwischenzeit könnte es ein Telefonat mit Herrn Putin geben, oder ich könnte Moskau besuchen.“

Erdogan hatte sich bereits in der Vergangenheit als Vermittler im Ukraine-Konflikt ins Spiel gebracht, der Kreml reagierte darauf bislang aber stets zurückhaltend. Die Türkei ist ein wichtiger Verbündeter Kiews und hat mehrere Rüstungsverträge mit der ukrainischen Regierung. Die Bemühungen der Ukraine um einen Nato-Beitritt unterstützt Ankara.

Trotz entgegengesetzter Positionen Russlands und der Türkei in mehreren Konflikten pflegen Erdogan und Putin enge Beziehungen. Am Donnerstag hatte Erdogan seine „herzlichen Beziehungen sowohl zur Ukraine als auch zu Russland“ hervorgehoben. Am Freitag bekräftigte er: „Wir wollen, dass der Frieden in unserer Region sich durchsetzt, und um das zu erreichen, sind wir zu allem bereit.“

Blinken schließt weiteres Gespräch von Biden und Putin nicht aus

Auch die US-Regierung schieße einen weiteren Austausch mit Russland auf höchster Ebene zur Beilegung des Ukraine-Konflikts nicht aus. Washington sei zu einem erneuten Gespräch zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem russischen Kollegen Wladimir Putin bereit, falls beide Seiten zu dem Schluss kämen, dass dies „der beste Weg ist, die Dinge zu lösen“, sagte Blinken am Freitag nach einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in Genf.

Biden und Putin hatten zuletzt Ende Dezember in einem Telefonat über die Ukraine-Krise gesprochen. Im Juni vergangenen Jahres hatten sich die beiden Staatschefs persönlich in Genf getroffen.

Die US-Regierung werde Russland nächste Woche schriftliche „Ideen“ zur Beilegung der Krise vorlegen, kündigte Blinken an. Dabei handle es sich jedoch nicht um eine direkte Antwort auf den russischen Forderungskatalog. Washington werde seine eigenen Vorschläge einbringen.

„Wir haben heute keine großen Durchbrüche erwartet“, sagte Blinken nach dem Treffen mit Lawrow, das er als „offen und wesentlich“ beschrieb. „Aber ich glaube, wir sind jetzt auf einem klaren Weg, was das Verständnis der gegenseitigen Bedenken und Positionen angeht.“ (afp/dl)



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