Illegale Opioide aus China sind „fast eine Form der Kriegsführung“ gegen westliche Länder

Illegale Opioide, die in China hergestellt und in die USA verschifft werden, sind "fast eine Form der Kriegsführung", sagt US-Präsident Trump. Ein Experte sagt, dass China den Drogenhandel benutzt, um Amerika zu zerstören.
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Drexel, Dayton, Ohio, 3. August 2017: Lokale Polizisten und Sanitäter verabreichen einem Mann, der eine Überdosis Drogen genommen hat, den Opioid-Blocker Narcan.Foto: Benjamin Chasteen/The Epoch Times
Von 23. August 2018

WASHINGTON – Illegale Opioide, die in China hergestellt und in die Vereinigten Staaten verschifft werden, sind „fast eine Form der Kriegsführung“, sagte US-Präsident Donald Trump auf einer Kabinettssitzung am 16. August.

„In China gibt es einige ziemlich große Firmen, die diesen Müll versenden und unsere Leute damit umbringen“, so Trump weiter.

Mehr als 71.500 Amerikaner starben 2017 an einer Überdosis Drogen. Das ergaben die vorläufigen Zahlen der „Centers for Disease Control and Prevention“ vom 15. August. Mindestens 68 Prozent dieser Todesfälle sind auf Opioide zurückzuführen.

Trump forderte Justizminister Jeff Sessions auf, sich „das Fentanyl anzuschauen, das aus China und Mexiko kommt“ und „alles Legale zu tun, um das aufzuhalten“.

Die meisten illegalen synthetischen Opioide werden in China, zunehmend auch in Mexiko, hergestellt, und gelangen über Mexiko bzw. auf dem Postweg in die Vereinigten Staaten.

Fentanyl ist das gängigste synthetische Opioid und wurde ursprünglich als Schmerz- und Narkosemittel entwickelt. Es ist 50 bis 100 Mal stärker als Heroin ‑ zwei Milligramm Fentanyl sind für einen Menschen, der keine Opioide nimmt, eine tödliche Dosis.

Die todbringende Substanz wird oft mit Heroin vermischt oder ist in gefälschten Schmerztabletten enthalten, die wie echte verschreibungspflichtige Medikamente aussehen.

Carfentanyl ist weniger verbreitet, dafür aber noch gefährlicher. Es wird als Beruhigungsmittel für Elefanten verwendet und ist laut der „Drug Enforcement Administration“ (DEA) 10.000 Mal stärker als Morphium. Selbst ein wenig durch die Luft übertragenes Pulver Carfentanyl kann tödlich sein.

Die Zahl der Todesfälle durch Einnahme von synthetischen Opioiden ist zwischen 2013 und 2014 um 79 Prozent gestiegen, heißt es in dem DEA-Bericht 2016. Der Trend ist weiterhin steigend.

Lokale Polizisten und Rettungssanitäter versorgen am 3. August 2017 einen Mann in Drexel, Dayton, Ohio, der eine Überdosis Drogen genommen hat. Foto: Benjamin Chasteen/The Epoch Times

„Unerklärter Krieg” gegen westliche Länder

Trevor Loudon, Experte für Kommunismus und Kolumnist der EPOCH TIMES, sagt, es sei eine „absolute Tatsache“, dass das Fentanyl aus China stammt.

„Und Sie können mir nicht erzählen, dass ein Polizeistaat wie China ‑ wo man jeden kennt und weiß, was jeder tut ‑ dass die chinesische Regierung nichts davon weiß. Sie können mir nicht erzählen, dass die chinesische Regierung dies nicht kontrolliert und finanziert“, so Loudon in einem Interview am 10. Mai.

Das ist also eine Form des unerklärten Krieges gegen die westlichen Länder.“

Das Buch „Red Cocaine” von Joseph Douglass Jr. zeigt, wie das chinesische Regime den Heroin- und Opiumhandel bereits in den 1950er Jahren vorantrieb, erklärt Loudon. „Es stand hinter einem Großteil des Heroin- und Weltdrogenhandels und kooperierte mit den Kartellen in Lateinamerika“, so der Experte weiter.

Wenn man es auf westliche Länder abgesehen hat, sie weich klopfen und zerstören will, und man genug Geld für seine Revolutionen hat, wäre man verrückt, sich nicht am Drogenhandel zu beteiligen.“

Hersteller in China

Im vergangenen Jahr gab das Justizministerium (DOJ) seine ersten Anklagen gegen zwei chinesische Hersteller von Fentanyl und anderen Opiaten bekannt.

„Sie haben das Internet benutzt, um Fentanyl und Analogpräparate an Drogenhändler und Einzelkunden in den Vereinigten Staaten zu verkaufen“, sagte der stellvertretende Justizminister Rod Rosenstein in einer Erklärung am 17. Oktober 2017.

Im Laufe von mindestens sechs Jahren soll der Verdächtige Xiaobing Yan Websites betrieben haben, auf denen er Acetylfentanyl und andere todbringende Fentanyl-Analoga beworben und direkt an amerikanische Kunden in mehreren Städten im ganzen Land verkauft hat, so das Justizministerium. Der Fall wurde von einem Bundesgericht in Mississippi verhandelt.

„Yan betrieb mindestens zwei Chemiewerke in China, die tonnenweise Fentanyl und Fentanyl-Analoga herstellen konnten“, sagte Rosenstein. „Yan beobachtete die Rechtsvorschriften und die Strafverfolgung in den Vereinigten Staaten und China und modifizierte die chemische Struktur der Fentanyl-Analoga, die er produzierte, um einer Strafverfolgung in den Vereinigten Staaten zu entgehen.“

Die „Drug Enforcement Administration“ stellt in einem aktuellen Bericht die Flut illegaler Opioide dar, die aus China in die Vereinigten Staaten gelangen. Foto: DEA

In einem Fall, der vor einem Bundesgericht in North Dakota verhandelt wurde, haben Ermittler die importierten Drogen bis zu Jian Zhang in China zurückverfolgt, der Fentanyl in mindestens vier Labors in China hergestellt und an Kunden in den Vereinigten Staaten verkauft haben soll. Dabei hat er angeblich das Darkweb und die Kryptowährung Bitcoin verwendet.

„Zhangs Organisation hat mithilfe von Tablettenpressen, Briefmarken und Matrizen das Fentanyl zu Tabletten verarbeitet und Bestellungen von Fentanyl und anderen illegalen Drogen auf dem Postweg oder mit internationalen Paketdiensten an Kunden in die Vereinigten Staaten versendet“, sagte Rosenstein. „Zhang hat seit Januar 2013 viele tausend solcher Pakete verschickt.”

Wie die Drogen ins Land kommen – Post und Paketdienste

Die Post der USA wickelte 2016 über 275 Millionen international eingehende Pakete ab, so der ständige Unterausschuss des US-Senats für Untersuchungen in einem Bericht, der im Januar veröffentlicht wurde.

Dieses Volumen ist drei Mal größer als das Gesamtvolumen mit ca. 65,7 Millionen Paketen der drei größten Paketdienste ‑ FedEx, UPS und DHL.

Über einen Zeitraum von drei Monaten kommunizierten Mitglieder des Unterausschusses, die sich als Erstkäufer von Fentanyl ausgaben, mit sechs Online-Verkäufern.

„Alle Online-Verkäufer versuchten aktiv, [die potenziellen Kunden] zum Kauf von Fentanyl oder anderen illegalen Opioiden zu bewegen“, heißt es in dem Bericht. „Sie alle zogen es vor, die bestellten Waren auf dem internationalen Postweg in die Vereinigten Staaten zu versenden.“

Eine Frau entlädt am 26. Januar 2018 einen Lieferwagen des United States Postal Service (USPS) in Norfolk, Virginia. Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times

In dem Bericht der „Drug Enforcement Administration“ vom Juli 2016 heißt es auch, „Kunden können Fentanylprodukte aus chinesischen Laboratorien online kaufen“ und „Fentanylpulver und Tablettenpressen“ würden per Post verschickt.

„Händler können normalerweise ein Kilogramm Fentanylpulver für ein paar tausend Dollar von einem chinesischen Lieferanten kaufen, es zu Hunderttausenden von Tabletten verarbeiten und die gefälschten Tabletten für Millionen von Dollar Gewinn verkaufen.“

Der ständige Unterausschuss des US-Senats für Untersuchungen stellte fest, dass die Online-Verkäufer es vorzogen, mittels Kryptowährungen wie Bitcoin, die mehr Anonymität bietet, bezahlt zu werden. Doch auch Zahlungsoptionen wie Western Union, PayPal, Kreditkarten und Prepaid-Gutscheinkarten würden akzeptiert. Der Ausschuss hat bei seinen Ermittlungen keinen wirklichen Kauf abgeschlossen.

Ein verkäufliches Päckchen Fentanyl, gefunden nach kurzer Internet-Recherche am 25. Januar 2018. Foto: Screenshot

Die US-Behörde für Zoll und Grenzschutz (CBP) ist verantwortlich für die Identifizierung verdächtiger Pakete, die über den internationalen Postverkehr verschickt werden ‑ hauptsächlich in den Postzentren an den fünf großen Flughäfen in New York City, Chicago, Los Angeles, San Francisco und Miami.

Viele Jahre lang war China bei der CBP nicht als „Land von Interesse“ gelistet, da China eine sehr große Anzahl von Paketen in die Vereinigten Staaten verschifft. Das heißt, dass der United States Postal Service (USPS) Pakete aus China nicht zur Kontrolle an die CBP weitergeleitet hat.

Im November 2015 startete die amerikanische Post ein Pilotprogramm, das mithilfe fortgeschrittener elektronischer Daten Pakete verfolgt und sie auf Anforderung an die CBP umleitet. Insbesondere kleine Pakete bis 2 Kilogramm, die aus China über den JFK-Airport in New York City gingen, hat die Behörde für Zoll und Grenzschutz unter die Lupe genommen.

„Um zu vermeiden, dass die CBP die Pakete aus China verstärkt unter die Lupe nimmt, gaben Online-Verkäufer an, dass sie die Pakete zuerst über andere Länder umleiten würden, bevor diese schließlich in den Vereinigten Staaten ankämen“, heißt es in dem Bericht. „Diese Praxis wird als Umschlag bezeichnet. Die Online-Verkäufer behaupten, der Umschlag über diese Länder verringere das Risiko, dass ein Paket mit illegalen Opioiden von den Zollbeamten identifiziert und beschlagnahmt werde.“

Laut dem Bericht gab es im Kalenderjahr 2017 bei durchschnittlich 64 Prozent der Pakete, die in die USA versendet wurden (318.890.000 Pakete), keine erweiterten elektronischen Daten über „den Absender, den Empfänger und den Inhalt des Pakets“.

Basierend auf seinen Ermittlungen gab der Unterausschuss an, „dass die Politik und die Verfahren der Regierung unzureichend sind, um die Nutzung des internationalen Postsystems zum Versand illegaler synthetischer Opioide in die Vereinigten Staaten zu verhindern“.

Über die Südwest-Grenze

Die meisten illegalen Opioide, die über die südwestliche Grenze kommen, sind in Fahrzeugen versteckt, die über die Grenzübergänge in die Vereinigten Staaten gelangen.

Im Wirtschaftsjahr 2018 haben CBP-Agenten an den Grenzübergängen und Einfuhrhäfen über 590 Kilogramm Fentanyl beschlagnahmt (Stand 30. Juni). Das ist genug, um fast 4 Millionen gefälschte Tabletten mit je 1,5 Milligramm Fentanyl herzustellen. Weitere ca. 150 Kilogramm Fentanyl hat der Grenzschutz zwischen den Grenzübergängen beschlagnahmt.

2016 wurden 200 Kilogramm Fentanyl an den Grenzübergängen beschlagnahmt, während es im Wirtschaftsjahr 2017 bereits über 540 Kilogramm waren. Das entspricht der Tendenz der Todesfälle, die dem Fentanyl zugeschrieben werden.

In diesem Jahr hat die CBP bisher außerdem 1.860 Kilogramm Heroin, ca. 19.400 Kilogramm Kokain und über 27.100 Kilogramm Methamphetamin an den Grenzübergängen sichergestellt (Stand 30. Juni).

9. April 2018: Ein Zoll- und Grenzschutzbeamter ist mit seinem Hund bereit, Fahrzeuge zu durchsuchen, die am Grenzübergang von San Ysidro in Kalifornien in die Vereinigten Staaten einreisen. Foto: Mario Tama/Getty Images

„Die Chinesen verdienen viel Geld damit“, sagte Loudon. „Es stiftet Verbrechen und Chaos in den Zielländern, und es zerstört die Moral der Zielländer. Korrupten Beamten und Geschäftsleuten bietet es große Chancen. Etwas, das Tausenden Amerikanern im Jahr das Leben kostet – ist das etwa kein Krieg? Sollte das nicht sanktioniert und beendet werden?”

Loudon meint, dass die früheren US-Regierungen zu sanft mit China umgegangen seien. Sie hätten Angst gehabt, Chinas Führer zu erzürnen.

„Wir wollen die chinesische Regierung keineswegs verärgern. Also ist man bereit, den Tod von Amerikanern in Kauf zu nehmen“, so Loudon weiter. „Diese Grenzen müssen geschlossen werden. Und die Täter müssen strafrechtlich verfolgt und bis nach China zurückverfolgt werden.“

„Die Vereinigten Staaten liefern Drogenhändler aus Lateinamerika, Europa und Afrika aus,“ so Loudon. „Nun, lassen Sie uns sehen, wann sie anfangen, Beamte der Kommunistischen Partei Chinas auszuliefern, die ebenfalls in den Drogenhandel verwickelt sind. Denn ich bin mir sicher, dass die CIA genau weiß, wer sie sind.“

Das Original erschien in der englischen The Epoch Times (deutsche Bearbeitung von aw).

Originalartikel: China’s Illicit Opioids a ‘Form of Undeclared War’



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