Internes Memo schlägt Wellen: 4-Sterne-General warnt vor Krieg mit China bis 2025

Der aktuelle Ukraine-Krieg und die immer stärker werdende Allianz zwischen China und Russland befeuert Sorgen über kriegerische Auseinandersetzungen im Indopazifik. Sollte Peking Taiwan angreifen, gerät auch Amerika in einen militärischen Konflikt.
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Einer der größten US-amerikanischen Flugzeugträger, die USS Carl Vinson (CVN 70).Foto: Dusty Howell/U.S. Navy/Archiv/dpa
Von 1. Februar 2023

Der Vier-Sterne-Luftwaffengeneral Mike Minihan sieht in einer Notiz einen Krieg zwischen den USA und China im Jahre 2025 voraus. Seine Aussage „Ich hoffe, ich liege falsch … mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir 2025 kämpfen werden″, sorgte im Nachgang für hitzigen Diskussionen in den USA.

Minihans Beobachtungen nach würden die Präsidentschaftswahlen in Taiwan im Jahr 2024 Chinas Staatschef Xi Jinping einen guten Anlass für einen Angriff bieten. Gleichzeitig seien die USA im selben Jahr wegen der Präsidentschaftswahlen abgelenkt. Und Xi Jinping habe seine Macht über eine dritte Amtszeit gefestigt.

„Xis Team, die Logik und die Gelegenheit liegen für 2025 günstig“, so der General angeblich. Die Onlinezeitung für Militärangehörige von Amerikas „Task und Force“ druckte das Memo vollständig ab.

Führende US-Abgeordnete zur China-Bedrohung

Am Sonntag befragte der Sender „Fox News“ Michael McCaul, den Vorsitzenden des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten des Repräsentantenhauses über eine militärische Bedrohung durch Peking: „Ich hoffe, dass er sich irrt. Ich glaube aber, dass er leider recht hat.“

Die Kommunistische Partei Chinas (KPC) wolle klar die Kontrolle über Taiwan übernehmen. „Sie nennen das Wiedervereinigung“. Und um das zu erreichen, gebe es laut McCaul mehrere Wege. Zuerst könnten sie versuchen, die Wahlen im Jahr 2024 zu beeinflussen.

„Wenn sie die Wahlen nicht gewinnen, werden sie meiner Meinung nach eine militärische Invasion ins Auge fassen. Darauf müssen wir vorbereitet sein“, so der Abgeordnete weiter. Insbesondere, solange Biden im Amt ist, denn die derzeitige Regierung „zeige Schwäche“, was für die KPC gerade nach militärischen Schritten ruft.

Ein führender Demokrat im Ausschuss für militärische Streitkräfte hält McCauls als auch Minihans Einschätzungen über einen möglichen Krieg mit China in naher Zukunft für übertrieben. „Ich möchte mich klar ausdrücken. Er [Krieg] ist NICHT nur NICHT unvermeidlich, sondern höchst unwahrscheinlich“, so Adam Smith aus Washington am Sonntag gegenüber „Fox News“.

China sei ein wichtiger Partner für die USA. „Mit der richtigen Herangehensweise können wir den Konflikt vermeiden“. Gleichzeitig räumte er jedoch ein, dass die aktuelle Situation gefährlich sei. „Alles ist möglich“, „wir müssen vorbereitet sein“, auch die „Generäle sollten vorsichtig sein“.

Ex-Marineadmiral: „Wahrscheinlichkeit für Krieg nimmt eher ab“

Der pensionierte US-Marineadmiral James Stavridis und ehemalige Oberste Allianzbefehlshaber der Organisation des Nordatlantikvertrags glaubt ebenfalls nicht, dass es zu einem baldigen Krieg mit China kommt.

„Die Aufgabe des Militärs ist es, immer kampfbereit zu sein. Aber meiner Meinung nach nimmt die Wahrscheinlichkeit eines Krieges mit China im Moment eher ab als zu. Der Grund dafür? Präsident Xi beobachtet das russische Debakel in der Ukraine und wird deshalb wahrscheinlich vorsichtiger sein“, schrieb er in einem Tweet.

Ein Sprecher des Lufteinheitskommandos, dem Minihan untersteht, bestätigte am 27. Januar der Presse gegenüber die Echtheit des Memos über einen Krieg mit China. „Das ist eine echte interne Nachricht von General Minihan an ihm unterstellte Kommandoteams. Mit diesem Befehl knüpft er an Bemühungen des Lufteinheitskommandos vom letzten Jahr an, die Einheiten auf künftige Konflikte vorzubereiten, falls Abschreckungsversuche versagen sollten“, so der Sprecher.

Memo vertritt nicht die Meinung des Verteidigungsministeriums

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums versicherte auf Anfrage von „Task & Purpose“, dass die Äußerungen des Generals „nicht repräsentativ für die Haltung des Ministeriums gegenüber China sind“.

Nach der Nationalen Verteidigungsstrategie sei China nach wie vor die größte Herausforderung für das Verteidigungsministerium. „Wir konzentrieren uns jedoch weiterhin darauf, mit Verbündeten und Partnern zusammenzuarbeiten, um einen friedlichen, freien und offenen Indopazifik zu erhalten“, so der oberste Sprecher, Brigadegeneral Patrick Ryder.

Dennoch unternimmt die US-Marine der Militärzeitung nach gemeinsame Übungen mit verbündeten Partnern – auch in der Nähe von chinesischem Territorium –, um sich auf einen militärischen Konflikt ähnlich wie im Zweiten Weltkrieg vorzubereiten.

Die Debatte über eine mögliche Taiwan-Invasion kommt vor dem China-Besuch von Außenminister Antony Blinken Anfang Februar. Er wird damit der erste Minister in der Biden-Regierung sein, der das Reich der Mitte besucht.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Top Lawmaker Responds to General’s Memo on 2025 War With China: ‘I Think He’s Right’ (deutsche Bearbeitung nh)



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