Internet-Blockade in China und der deutsche Mauerfall vor 20 Jahren

Chinesen fordern auf Berlintwitterwall ein Ende der Zensur.
Titelbild
(SFR/EpochtimesDeutschland)
Von 7. November 2009

Kaum war die Twitter-Aktionsseite www.berlintwitterwall.com am 20. Oktober 2009 eröffnet, schon wurde sie blockiert durch die chinesischen Behörden. Weltweites Entsetzen zeigte sich nicht nur durch die Vielzahl der internationalen Zeitungsartikel zum Thema, sondern auch durch die Aufforderung an die rot-chinesische KP-Diktatur  von Reporter ohne Grenzen (ROG), die virtuelle Plattform zum 20. Jahrestag des Mauerfalls in Deutschland wieder zu entsperren. Auf dieser Website können Menschen über den Kurznachrichtendienst Twitter ihre Gedanken und Wünsche zum Mauerfall am 9. November 1989 mitteilen.

Und ROG fordert: „Chinesischen Internetnutzern darf der Zugang zu der Berliner Internetaktion nicht verwehrt bleiben. Initiativen wie diese sind wichtige Plattformen für den freien Meinungsaustausch für kritische Stimmen und Proteste“, so ROG weiter. „Erst vor wenigen Wochen haben sich Repräsentanten Chinas bei der Frankfurter Buchmesse für eine Förderung des kulturellen Austauschs ausgesprochen. Gleichzeitig bleiben viele ausländische Informationsseiten sowie soziale Netzwerkseiten für chinesische Nutzer und Nutzerinnen weiterhin nicht erreichbar.“

Chinesische Spuren auf der virtuellen Mauer

Der Anlass der Sperrung war wohl die Resonanz, die diese Website auch bei den aufmerksamen Chinesen hatte. Denn in kürzester Zeit – also vor der Sperrung – haben laut ROG fast 2 000 Internet-User in China die Möglichkeit genutzt, an der virtuellen Mauer Nachrichten zu hinterlassen. Die meisten von ihnen forderten ein Ende der Zensur in China.

Wie die Berliner Morgenpost berichtete, hatte die chinesische staatlich gelenkte Webinitiative „China Great Firewall“ (GWF) am Sonntag zuvor einen Hinweis auf die „Berlintwitterwall“ über ihre Mailinglisten verschickt. – und sich damit ein Eigentor geschossen Die chinesischen „Twitterer“ haben offensichtlich sofort reagiert mit dem Wissen, dass diese Art „Meinungsfreiheit“ nicht lange dauern würde und die Beiträge chinesischer Nutzer boomten in kürzester Zeit.

Und natürlich erhielt die Freiheits-Plattform tausende von chinesischen Protesten gegen die Zensur im eigenen Land, auch gegen die Web-Zensur, die so genannte Internet-Blockade der GWF. Das sind dann wohl die Twitterer aus den eigenen Reihen gewesen, die durch den Mail-Versand erreicht worden waren, zum Zweck die Nutzung von Berlintwitterwall zu beobachten und zu verhindern.

Aus aktuellen Screenshots kann man die Inhalte ersehen, die laut Berliner Morgenpost Inhalte haben wie: „Stoßt die Große Firewall um“. „Firewall“ steht dabei für die Sperrung bestimmter Webseiten durch die chinesischen Behörden. Der Zusatz „groß“ spielt auf die Chinesische Mauer an (Great Wall). „Tötet die Diktaturen, rettet China“, formuliert „digi 1980s“.

Freiheit im Herzen

Und natürlich fordert die Webseite zum Twittern auf darüber, welche Mauern auf der Welt sonst noch fallen sollten. Die Fakten über die friedliche Revolution und ihr Ergebnis, den Mauerfall, können genauso getwittert werden.

Da versteh einer die Machthaber der KPCh: die Mauer in Deutschland sollte verhindern, dass die Menschen raus können, die Twitter- und Internet-Mauer der kommunistischen Diktatur soll verhindern, dass Informationen reinkommen. Das eine wird auf Dauer genauso wenig funktionieren wie das andere – Freiheit beginnt im Herzen und wächst als Mut nach außen in die Welt.

Weiterführende Links:

BerlinTwitterWall

Reporter ohne Grenzen

(SFR/EpochtimesDeutschland) (SFR/EpochtimesDeutschland)



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