Investigativreporterin: COVID-19 stammt aus einem chinesischen Labor

Zwei Jahre nach dem Auftauchen von COVID-19 ist die Spurensuche nach der Herkunft des Virus noch immer schwierig. Peking hat Beweise vernichtet und vertuscht, die WHO scheint an einer wirklichen Aufklärung nicht interessiert, und selbst amerikanische Wissenschaftler sind in die Forschung am Wuhan Institute of Virology verwickelt. Eine australische Journalistin hat neue Beweise auf den Tisch gelegt.
Titelbild
Sicherheitspersonal vor dem Wuhan Institute of Virology in Wuhan.Foto: Hector retamal/AFP via Getty Images
Von und 16. Oktober 2021

Laut der preisgekrönten australischen Enthüllungsjournalistin Sharri Markson gibt es überzeugende Beweise dafür, dass das Virus, das die COVID-19-Pandemie ausgelöst hat, aus einem Labor in Wuhan stammt. 

Markson veröffentlichte die Ergebnisse ihrer Recherchen kürzlich in dem Buch „What Really Happened in Wuhan“ (Was wirklich in Wuhan geschah). Die Beweise deuten darauf hin, dass Peking schon Monate vor Ausbruch der Pandemie von dem Virus wusste.

„Ich denke, die Beweise deuten ganz klar auf ein Leck im Wuhan Institute of Virology hin, entweder Mitte September oder zumindest dann, als das Wuhan Institute of Virology sich dessen bewusst wurde … und danach gab es eine bewusste Entscheidung der chinesischen Behörden, dies zu vertuschen“, sagte sie kürzlich in einem Interview bei „American Thought Leaders“ von EpochTV.

Das chinesische Regime hat vehement bestritten, dass das SARS-CoV-2-Virus, der Erreger von COVID-19, aus dem „Wuhan Institute of Virology“ (WIV) entwichen ist, obwohl es Belege gibt, die darauf hindeuten. Das Institut erforscht seit mehr als einem Jahrzehnt Fledermaus-Coronaviren und befindet sich nur eine kurze Autofahrt von einem lokalen Markt in Wuhan in der Provinz Hubei entfernt, wo die erste Gruppe von Infektionsfällen auftrat.

Allerdings heißt es in einem vom US-Außenministerium im Januar veröffentlichten Merkblatt, dass schon im Herbst 2019 mehrere Forscher am WIV an COVID-19-ähnlichen Symptomen erkrankten.

Neue Beweise

In ihrem Buch präsentiert Markson weitere Indizien, die auf das WIV hindeuten. Dazu gehört, dass eine Datenbank des Instituts mit 22.000 Viren zum ersten Mal am 12. September 2019 „auf mysteriöse Weise offline genommen“ wurde. Das war drei Monate bevor China davor warnte, dass das Virus ansteckend sei.

Am selben Tag veröffentlichte das WIV eine Ausschreibung zur Verbesserung seiner Sicherheit, so Markson. In den darauffolgenden Wochen gab das Institut 500.000 Dollar aus, um seine Sicherheit zu verbessern, einschließlich der Anschaffung neuer Videoüberwachungssysteme und der Einstellung neuer Wachleute.

Schließlich wurden auch ein neues Belüftungssystem, eine Verbrennungsanlage für medizinische Luft und ein PCR-Gerät zur Untersuchung auf Coronaviren angeschafft, so Markson.

Ein aktueller Bericht des in Australien ansässigen Cybersicherheitsunternehmens Internet 2.0 zeigt, dass China 2019 in der Provinz Hubei deutlich mehr PCR-Testgeräte kaufte als in den Jahren zuvor. Etwa 67,4 Millionen Yuan (etwa 8,9 Millionen Euro) wurden 2019 für PCR-Ausrüstung ausgegeben, ein Anstieg von etwa 83 Prozent gegenüber 2018.

Der Bericht geht mit „hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die Pandemie viel früher begann, als China die WHO [Weltgesundheitsorganisation] über COVID-19 informierte“.

Weitere Evidenzen, die auf ein Leck im Labor hinweisen, seien die Übernahme des WIV durch die Armee, die Nachrichtensperre und der Erlass eines neuen Biosicherheitsgesetzes durch Staatschef Xi Jinping. 

Das Biosicherheitsgesetz wurde im Eiltempo verabschiedet – im Oktober 2020, acht Monate nachdem Xi es vorgeschlagen hatte. Das Gesetz ist im April in Kraft getreten.

Narrative über den Ursprung des Virus

Nach Marksons Einschätzung wurden die Menschen im Jahr 2020 über die Ursprünge des Virus stark getäuscht. Chinas Narrativ – dass das Virus einen natürlichen Ursprung habe – habe sich „auf Kosten der Wahrheitsfindung“ durchgesetzt. Es sei der falsche Eindruck vermittelt worden, dass es einen wissenschaftlichen Konsens darüber gibt, dass es sich um ein natürliches Virus handelt.

Das Ganze wurde durch eine gemeinsame Erklärung von 27 Wissenschaftlern befeuert, die am 19. Februar 2020 – weniger als einen Monat nach dem Auftauchen des ersten COVID-19-Falls in den USA im Bundesstaat Washington, in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde.

Die Wissenschaftler behaupteten darin, dass es sich bei der Theorie des Laborlecks im WIV um eine Verschwörungstheorie handelt und erklärten: „Wir stehen zusammen, um Verschwörungstheorien scharf zu verurteilen, die nahelegen, dass COVID-19 keinen natürlichen Ursprung hat“.

Später stellte sich heraus, dass sich Peter Daszak, einer der 27 Wissenschaftler, in einem Interessenkonflikt befand. Es kam ans Licht, dass Daszaks Organisation „EcoHealth Alliance“ seit mehr als 15 Jahren mit chinesischen Wissenschaftlern zusammenarbeitet und die gemeinnützige Organisation von China finanziert wird. Im Juni aktualisierte The Lancet den Brief daraufhin und beschuldigte ihn, „konkurrierende Interessen“ nicht offengelegt zu haben.

Die gemeinnützige Forschungsstiftung „EcoHealth Alliance“ mit Sitz in New York erhielt auch vom US-Forschungszentrum „National Institute of Allergy and Infectious Diseases“ (NIAID) Zuschüsse in Millionenhöhe, von denen ein Teil sogar an das WIV ging.

Zensur der Wissenschaft

Während des Schreibens des Buches hatte Markson bemerkt, „dass es eine unglaubliche Zensur der Wissenschaft gab.“ Wissenschaftliche Forschungen, die Chinas Darstellung der Herkunft des Virus widersprechen, wurden abgelehnt.

Der australische Immunologe Nikolai Petrovsky und Professor an der australischen Flinders University hatte Schwierigkeiten, seine Arbeit zu veröffentlichen. Seinen Forschungen nach sei es sehr unwahrscheinlich, dass das Virus direkt von Fledermäusen auf den Menschen übertragen wurde.

Seine Arbeit blieb nicht nur unveröffentlicht, sondern wurde sogar von Preprint-Server abgelehnt. Preprint-Server bringen Wissenschaft in die Welt, damit die Ergebnisse von Fachkollegen geprüft werden. Schließlich nahm der Preprint-Server „ArXiv“ seine Arbeit an. Die Forschungsergebnisse wurden inzwischen von Fachleuten begutachtet und in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht.

Mithilfe von Computermodellen fand er heraus, dass sich das Spike-Protein des SARS-CoV-2-Virus enger an ein Protein namens ACE2 auf menschlichen Zellen binden kann als an das gleiche Protein auf anderen getesteten Arten, darunter Fledermäuse und Schuppentiere.

„Dies spricht dagegen, dass das Virus direkt von Fledermäusen auf den Menschen übertragen werden kann. Wenn das Virus also eine natürliche Quelle hat, kann es nur über eine noch zu findende Zwischenart zum Menschen gelangt sein“, so Petrovsky in einer Erklärung.

Für die Zukunft sollte Markson zufolge eine andere Organisation als die Weltgesundheitsorganisation mit der Erforschung der Herkunft des Virus beauftragt werden. Sie empfahl entweder eine Kommission des US-Präsidenten oder eine parteiübergreifende Untersuchung durch den Kongress.

„Es gibt hier ganz klare Wege, die verfolgt werden können, auch wenn China die Zusammenarbeit verweigert. Und es gibt keine Anzeichen dafür, dass das Regime der Kommunistischen Partei plötzlich transparent werden wird“, sagte sie.



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