Iran: Attacken gegen Handelsschiffe vor der Küste der Emirate „alarmierend“

US-Außenminister Mike Pompeo reiste am Montag wegen der Iran-Krise nach Brüssel.
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Ein Öltanker nähert sich der Hafenmole während der Inbetriebnahme der 650 Millionen Dollar teuren Ölanlage in Fudschaira.Foto: Kamran Jebreili/AP/Archiv/dpa
Epoch Times13. Mai 2019

Der Iran hat Meldungen über „Sabotageakte“ gegen vier Handelsschiffe vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate als „alarmierend“ bezeichnet. Der Sprecher des iranischen Außenamts, Abbas Mussawi, fordert am Montag eine Untersuchung, die Klarheit über die Tragweite der Attacken bringen müsse. Zugleich warnte er vor „Abenteurertum ausländischer Akteure“. Solche Vorfälle hätten „negative“ Auswirkungen auf die Schifffahrt im Golf.

US-Außenminister Mike Pompeo reiste am Montag wegen der Iran-Krise nach Brüssel. Deutschland, Großbritannien und Frankreich halten aktuell – im Gegensatz zu anderen EU-Staaten – am Atomabkommen mit dem Iran fest.

Öltanker stark beschädigt

Die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien hatten zuvor „Sabotageakte“ gegen vier Handelsschiffe vor der Golfküste der Emirate gemeldet.

„Vier kommerzielle, zivile Handelsschiffe unterschiedlicher Nationalitäten“ seien am Sonntagmorgen „Sabotageakten“ vor der Küste des Emirats Fudschaira im Nordosten des Landes ausgesetzt gewesen, teilte das Außenministerium in Abu Dhabi mit. Das Ministerium machte keine näheren Angaben zur Art der Vorfälle.

Nach Angaben Riads stammten zwei der attackierten Schiffe aus Saudi-Arabien. Die beiden Öltanker seien bei dem „Sabotageakt“ erheblich beschädigt worden, sagte Energieminister Chalid al-Falih der Nachrichtenagentur SPA. Die Besatzung der Schiffe sei unverletzt geblieben.

Lage in der Region äußerst angespannt

Die Lage in der Region ist derzeit äußerst angespannt. Die USA verstärkten zuletzt ihre Militärpräsenz im Nahen Osten. Am Freitag kündigte Washington an, das Kriegsschiff „USS Arlington“ und ein Raketenabwehrsystem des Typs Patriot in die Region zu verlegen.

Einige Tage zuvor waren bereits der Flugzeugträger „USS Abraham Lincoln“ und mehrere B-52-Langstreckenbomber dorthin geschickt worden.

Die US-Regierung reagierte mit der verstärkten militärischen Präsenz nach eigenen Angaben auf „Hinweise erhöhter iranischer Bereitschaft zu Angriffseinsätzen gegen US-Truppen und unsere Interessen“. Genauere Angaben wurden nicht gemacht.

Der Iran hatte vor wenigen Tagen angekündigt, einige Auflagen aus dem Atomabkommen von 2015 nicht mehr einzuhalten. Die USA verhängten kurz darauf neue Sanktionen gegen die iranische Wirtschaft.

Vor einem Jahr war Washington einseitig aus dem Abkommen ausgestiegen, das Teheran am Bau von Atomwaffen hindern soll.

Arabische Staaten verurteilen Sabotageakte

Führende arabische Staaten verurteilten die gemeldeten Sabotageakte. Es handle sich um „Sabotage-Einsätze“, die Spannungen und Konflikte in der Region verschärfen würden, erklärte der Generalsekretär des Golfkooperationsrats, Abdul Latif Al-Sajani, in der Nacht zum Montag.

Ägypten kritisierte „alle Handlungen, die der nationalen Sicherheit der VAE schaden würden“. Das Außenministerium in Kairo versicherte den Vereinigten Arabischen Emiraten die Solidarität der ägyptischen Regierung. (dpa/nh)



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