Iran droht EU mit Stopp von Öllieferungen
In Reaktion auf das von der Eu verhängte Öl-Embargo gegen den Iran will die Regierung in Teheran heute über einen Stopp der Öllieferungen nach Europa beraten. „Solange die EU das Ölembargo nicht aufhebt, werden wir ihnen keinen Tropfen Öl geben“, zitierte das staatliche Fernsehen im Iran den Abgeordneten Soudani.
Außerdem hat Iran vor einem deutlichen Preisanstieg gewarnt. Ein Barrel werde schon bald bis zu 150 Dollar (113 Euro) kosten, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur IRNA den Leiter der nationalen Ölgesellschaft, Ahmad Kalehban.
Westerwelle ruft zu Mäßigung auf
Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat die Machthaber im Iran zur Mäßigung aufgerufen. „Beim Iran erleben wir eine ebenso bedauerliche wie gefährliche Eskalation der Worte“, sagte Westerwelle der „Welt am Sonntag“. „Wir lassen uns von Drohgebärden nicht von unserem Weg der Entschiedenheit gegen eine atomare Bewaffnung Irans abbringen. Wir werden in der EU Wege finden, Lieferausfälle zu kompensieren.“
Die EU hatte am vergangenen Montag einen Boykott iranischer Ölprodukte vereinbart, um den Iran zu einem Einlenken im Atomstreit zu bewegen. Eine Delegation der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist indes in Teheran eingetroffen. Mit im Team das vom stellvertretenden IAEA-Generaldirektor Herman Nackaerts angeführt wird sind zwei hochrangige Waffenexperten, der Franzose Jacques Baute und der Südafrikaner Neville Whiting. Ihre Teilnahme an der Mission schürte Erwartungen, dass der Iran bereit sein könnte, erstmals genauer zu Vorwürfen Stellung zu beziehen, er betreibe ein geheimes Atomwaffenprogramm.
(dapd/jel)
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