Israel: Gazastreifen in zwei Hälften geteilt – Luftbrücke für Gazastreifen

Israels Armee will die islamistische Hamas im Gazastreifen offenbar einkesseln. Das Küstengebiet sei jetzt zweigeteilt, heißt es. Derweil bekommen die Menschen unerwartet Hilfe aus der Luft. Der Überblick.
Nach israelischen Luftangriffen auf Gaza steigen Feuer und Rauch aus Gebäuden auf.
Nach israelischen Luftangriffen auf Gaza steigen Feuer und Rauch aus Gebäuden auf.Foto: Abed Khaled/AP/dpa
Epoch Times6. November 2023


Die israelischen Kampfverbände sind im dicht besiedelten Gazastreifen weiter vorgerückt und haben das Küstengebiet nach eigenen Angaben nun komplett in zwei Hälften geteilt. Die Stadt Gaza im Norden sei vollständig eingekreist, sagte ein Armeesprecher am Sonntagabend. Dies sei ein entscheidender Schritt im Kampf gegen die islamistische Hamas. Zivilisten soll es aber weiterhin möglich sein, in den südlichen Teil des Gazastreifens zu flüchten.

Nach Angaben der palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft Paltel fielen in Gaza erneut alle Kommunikations- und Internetdienste aus. Und die jordanische Luftwaffe warf einem Medienbericht zufolge medizinische Hilfsgüter über dem von Israel abgeriegelten Landstreifen ab.

Hilfe aus der Luft

Gegen Mitternacht seien medizinische Hilfsgüter und Medikamente per Fallschirm über einem jordanischen Feldlazarett in Gaza abgeworfen worden, zitierte die Zeitung „The Times of Israel“ in der Nacht eine entsprechende Mitteilung des jordanischen Königs Abdullah II. Israel hatte ein Embargo gegen unkontrollierte Hilfslieferungen in den Gazastreifen verhängt. Unklar blieb, ob die Hilfsgüter das Lazarett erreicht haben. Wie die Zeitung unter Berufung auf eine US-Quelle weiter berichtete, wurde die Aktion in Abstimmung mit den USA und Israel durchgeführt. Eine Bestätigung gab es zunächst nicht.

Israel verlangt, dass alle Hilfsgüter, die bislang nur über den ägyptischen Grenzübergang Rafah in den Süden des Gazastreifens gelangen, kontrolliert werden. So soll verhindert werden, dass Waffen an die in Gaza herrschende islamistische Hamas geschmuggelt werden, die am 7. Oktober einen beispiellosen Großangriff auf Israel verübte. Terroristen brachten auf israelischer Seite mehr als 1400 Menschen um, darunter viele Kinder und Jugendliche.

Nach einem israelischen Angriff auf einen Krankenwagen, der laut Armeeangaben von der Hamas genutzt wurde, sind Ausreisen aus dem Gazastreifen vorerst gestoppt worden. Betroffen sind sowohl verletzte Palästinenser als auch Ausländer und Palästinenser mit doppelter Staatsbürgerschaft.

Israel: Gazastreifen in zwei Teile geteilt

Es gebe jetzt „ein Nordgaza und ein Südgaza“, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari am Sonntag. Die Einheiten hätten die Küste im südlichen Teil der Stadt Gaza erreicht und würden den Bereich „halten“. Die Luftangriffe und Attacken am Boden habe man am Abend ausgeweitet. „Heute Abend führen wir eine wichtige Operation durch“, sagte Hagari weiter. Laut der palästinensischen Telekomfirma Paltel wurden alle Hauptleitungen für die Internet- und Kommunikationsverbindungen in Gaza von den Israelis abgeschaltet. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung dafür.

Erneut Konfrontationen auch an Israels Grenze zum Libanon

Unterdessen kam es auch an Israels Nordgrenze zum Libanon erneut zu Zwischenfällen. Beim Angriff einer israelischen Drohne sollen laut libanesischen Sicherheitskreisen sowie der Hisbollah-Miliz drei Kinder und deren Großmutter getötet worden sein. Das israelische Militär erklärte auf Nachfrage am Sonntag, „ein verdächtiges Fahrzeug“ angegriffen zu haben. Es sei „als mutmaßliches Transportmittel für Terroristen identifiziert“ worden. „Die Behauptung, dass sich Zivilisten in dem Fahrzeug befanden, wird derzeit geprüft“, teilte die Armee mit.

Nach Angaben der Armee kam bei einem Hisbollah-Angriff aus dem Libanon am Sonntag ein israelischer Zivilist ums Leben. Die Hisbollah greife Ziele des israelischen Militärs sowie bewohnte Ortschaften an, ohne dabei zwischen Zivilisten und Angehörigen des Militärs zu unterscheiden. Israels Militär sei auf einen möglichen größeren Angriff im Libanon vorbereitet, sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Sonntag bei einem Truppenbesuch. „Wir sind jederzeit bereit, im Norden zuzuschlagen.“

Blinken warnt Milizen

US-Außenminister Antony Blinken richtete am Sonntag bei einem überraschenden Besuch im Irak eine Warnung an die proiranischen Milizen. „Wer auch immer den Konflikt in Gaza ausnutzen will, um unsere Mitarbeiter hier oder anderswo in der Region zu bedrohen – lasst es“, sagte Blinken im TV-Sender „Sky News“. Sein Besuch im Irak steht auch vor dem Hintergrund zunehmender Angriffe proiranischer Milizen auf US-Truppen im Irak. (dpa)



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