Ist Prinz Andrew jetzt endgültig in Ungnade gefallen? Die Liste seiner Skandale ist lang

Der Lieblingssohn der Queen, Prinz Andrew, ist für seine Skandale bekannt. Bislang stand er auf Platz acht in der britischen Thronfolge. Dies könnte sich wegen seiner Verbindungen zum Sexualverbrecher Jeffrey Epstein jetzt noch ändern.
Titelbild
Prinz Andrew.Foto: Alexander Koerner/Getty Images
Epoch Times22. November 2019

Prinz Andrew gilt als Lieblingssohn der Queen und als mutiger Kriegsheld. Aber auch als Playboy, der schon in etliche Skandale verwickelt war. Nun ist der 59-Jährige, der auf Platz acht in der britischen Thronfolge steht, möglicherweise endgültig in Ungnade gefallen – wegen seiner Verbindungen zu dem verurteilten US-Sexualverbrecher Jeffrey Epstein.

In einem Fernsehinterview hatte Andrew am vergangenen Wochenende erneut Vorwürfe des mutmaßlichen Epstein-Opfers Virginia Giuffre zurückgewiesen, die nach eigenen Angaben als 17-Jährige bei drei Gelegenheiten zum Sex mit dem Prinzen gezwungen worden war.

PR-Desaster für den Royal

Das Interview gilt als PR-Desaster für den Royal, der darin kein Wort des Mitgefühls mit den Epstein-Opfern äußerte und sich nicht überzeugend von dem Sexualstraftäter distanzierte, der im August in seiner New Yorker Gefängniszelle Suizid begangen hatte.

In einer schriftlichen Erklärung brachte Andrew dann am Mittwoch sein „unmissverständliches Bedauern“ über seine „unbedachte Verbindung“ zu Epstein zum Ausdruck und äußerte sein Mitgefühl „mit allen Betroffenen“.

Um weiteren Schaden von der Königsfamilie abzuwenden, kündigte er an, von allen öffentlichen Verpflichtungen zurückzutreten. Zuvor waren bereits zahlreiche Unternehmen und Organisationen von dem Prinzen abgerückt.

Als Andrew Albert Christian Edward wurde der Prinz am 19. Februar 1960 im Buckingham Palace geboren. Er ist das dritte Kind von Königin Elizabeth II. und Prinz Philip, sein älterer Bruder ist Thronfolger Prinz Charles.

Als junger Mann begehrter Junggeselle

Nachdem er mit einer Reihe von Frauen liiert gewesen sein soll, heiratete er schließlich 1986 Sarah „Fergie“ Ferguson. Das Paar erhielt die Titel Herzog und Herzogin von York. Aus der Ehe gingen die beiden Töchter Beatrice und Eugenie, geboren 1988 und 1990, hervor.

Nach der Trennung des Paares 1992 war es zunächst „Fergie“, die für Schlagzeilen sorgte – etwa als Fotos von ihr mit nacktem Oberkörper an einem Pool in Südfrankreich auftauchten, auf denen ihr Finanzberater an ihren Zehen lutschte.

1996 ließen sich Andrew und „Fergie“ scheiden, beide betonen jedoch nach wie vor, sie seien gute Freunde. Die Herzogin soll noch immer mit Andrew in einem Haus leben. Im Epstein-Skandal verteidigte sie ihren Ex-Mann.

Dubbiose Partys in Thailand

Nach der Trennung von „Fergie“ tauchten Fotos von Andrew mit barbusigen Frauen in Thailand sowie bei einer Party unter dem Motto „Nutten und Zuhälter“ mit der Epstein-Freundin Ghislaine Maxwell auf. Maxwell wird vorgeworfen, minderjährige Mädchen für Epstein „rekrutiert“ zu haben. Sie selbst dementiert das.

2001 verließ Andrew, der 1982 im Alter von nur 22 Jahren als Hubschrauberpilot im Falklandkrieg gefeiert worden war, die britische Kriegsmarine. Er wurde zum Sonderhandelsbeauftragen der britischen Regierung ernannt, was ihm durch seine vielen Flugreisen auf Steuerzahlerkosten den Spitznamen „Airmiles Andy“ einbrachte.

Dreist, arrogant und unverschämt

Fragen warfen auch seine Verbindungen zum Schwiegersohn des tunesischen Ex-Machthabers Zine al-Abidine Ben Ali, zum Sohn von Libyens Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi und zu einem kasachischen Milliardär auf. Zudem gab es wiederholt Vorwürfe, Andrew sei dreist, arrogant und unverschämt.

Doch Andrews Verbindungen zu Epstein dürften all das in den Schatten stellen. Ermittler werfen Epstein vor, über Jahre hinweg minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben.

Schwierige Zeiten für den Royal

Nachdem der US-Multimillionär 2008 gestanden hatte, eine Minderjährige in die Prostitution gedrängt zu haben, saß er 13 Monate im Gefängnis. Epstein hatte gute Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten.

Prinz Andrew, der seine Tochter Beatrice im kommenden Jahr vor den Traualtar führen soll, dürfte sich vorerst komplett wegducken. Britische Medien bezweifeln aber, dass er damit einen Schlussstrich ziehen kann. (afp)

 

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