Italien wirft EU-Kommission eine einseitige Analyse des italienischen Haushaltsplans vor

Italiens Wirtschaftsminister Giovanni Tria warf der EU-Kommission "fachliches Versagen" vor – die Analyse des Haushaltsentwurfes durch die EU-Kommission sei "unzureichend und einseitig".
Titelbild
Vor der EU-Kommission in Brüssel.Foto: iStock
Epoch Times8. November 2018

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor den Auswirkungen der Finanzprobleme Italiens auf andere europäische Länder gewarnt. Die Ungewissheit über Italiens Finanzen sei „beträchtlich“, erklärte der IWF am Donnerstag in seiner Herbstprognose für Europa. Italiens Finanzen könnten weiter unter Druck geraten und damit andere Staaten „anstecken“, deren Wirtschaft schwächer und deren haushaltspolitische Handlungsfreiheit begrenzt sei.

Italiens Wirtschaftsminister Giovanni Tria warf daraufhin der EU-Kommission „fachliches Versagen“ vor. Trotz der zusätzlichen Informationen und Klarstellungen aus Rom sei ihre Analyse des italienischen Haushalts „unzureichend und einseitig“.

Die EU-Kommission hatte zuvor vor einem deutlichen Anstieg der italienischen Staatsschulden gewarnt, sollte die Regierung in Rom an ihren aktuellen Haushaltsplänen festhalten. In diesem Fall werde Neuverschuldung 2019 um 2,9 Prozent und in 2020 um 3,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen, prognostizierte die Brüsseler Behörde am Donnerstag. Die seit Juni amtierenden italienische Regierung geht von einem deutlich niedrigeren Anstieg aus.

Die EU-Kommission hatte im Oktober im Falle Italiens erstmals überhaupt den Haushaltsentwurf eines Mitgliedsstaates zurückgewiesen. Sie kritisierte dabei, dass der Wert für 2019 drei Mal so hoch liegt wie von der Vorgängerregierung mit Brüssel vereinbart.

Italien hat noch bis zum 13. November Zeit, einen korrigierten Haushalt vorzulegen. Ansonsten droht Rom die Eröffnung eines Defizitverfahrens, das zu milliardenschweren Bußgeldern führen kann. Italien will die Aufforderung ignorieren. (afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion