Johnson und Corbyn liefern sich letztes TV-Duell vor der Parlamentswahl

Zwischen Boris Johnson und Jeremy Corbyn flogen beim gestrigen TV-Duell die Fetzen. Brexit und die Gesundheitsversorgung waren erneut das Thema.
Titelbild
Premierminister Boris Johnson und sein Herausforderer Jeremy Corbyn kritisierten im gestrigen TV-Duell einander gegenseitig.Foto: Kirsty Wigglesworth - WPA Pool / Getty Images
Epoch Times7. Dezember 2019

Brexit und die Gesundheitsversorgung: In ihrem letzten TV-Duell vor der Parlamentswahl in Großbritannien haben sich der konservative Premierminister Boris Johnson und sein Herausforderer Jeremy Corbyn von der Labour-Partei am Freitagabend ein weiteres Mal an den bekannten Wahlkampfthemen abgearbeitet.

In der einstündigen Debatte kritisierte Johnson wiederholt den Chef der Labour-Partei dafür, dass er beim Brexit nicht eindeutig Stellung beziehe. „Wie können sie ein neues Abkommen mit Brüssel für den Brexit aushandeln, wenn sie gar nicht daran glauben“, fragte Johnson. Corbyn hat im Wahlkampf angekündigt, Johnsons Abkommen mit Brüssel neu zu verhandeln und den Wählern in einem Referendum vorzulegen.

Corbyn wiederum warf Johnson unrealistische Versprechungen vor, weil er mit der EU und den USA im kommenden Jahr ein neues Handelsabkommen aushandeln wolle. „Er wird aus der Beziehung mit der EU herausgehen und in eine Beziehung zu niemandem eintreten“, sagte der Labour-Chef.

Für den Fall seines Wahlsiegs versprach Corbyn Verstaatlichungen und Investitionen in den öffentlichen Dienst, um nach einem Jahrzehnt der Sparsamkeit unter den Tories eine Wende herbeizuführen.

Corbyn bekräftigte zudem seinen Vorwurf, Johnson wolle das staatliche Gesundheitssystem NHS an US-Pharmafirmen „verkaufen“ – was Johnson scharf dementierte. Die Zukunft der Gesundheitsversorgung ist ein wesentliches Wahlkampfthema.

In Großbritannien wird am kommenden Donnerstag ein neues Parlament gewählt. Für den Fall seines Wahlsiegs setzt Johnson vor allem auf die Umsetzung des Brexit bis zum 31. Januar. Der Premierminister plant, dass das Regierungsprogramm am 19. Dezember von Königin Elizabeth II. vorgetragen wird. Das Brexit-Abkommen soll demnach noch vor Weihnachten dem Parlament vorgelegt werden.

Einer Umfrage von YouGov zufolge endete das TV-Duell mit einem Unentschieden. Corbyn sei jedoch als glaubwürdiger bezeichnet worden. Bei der Parlamentswahl kann Johnsons konservative Partei Umfragen zufolge jedoch mit einer deutlichen Mehrheit rechnen. (afp)



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