Juncker: Brexit nicht Anfang vom Ende der EU

Heftige Kritik übte der EU-Kommissionspräsident am scheidenden britischen Premierminister Cameron. Über den Ausgang des Referendum brauche man sich nicht zu wundern.
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Big BenFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times25. Juni 2016

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sieht in dem Brexit-Votum der Briten nicht den Anfang vom Ende der EU. In einem Interview mit "Bild" (Samstag) kritisierte Juncker zugleich den britischen Premierminister David Cameron, weil er das Referendum ins Leben gerufen hatte. Auf die Frage, ob die Brexit-Entscheidung der Anfang vom Ende der EU sei, sagte Juncker: "Mit Sicherheit nicht." Die Europäische Union habe "jahrzehntelange Erfahrung darin, Krisen zu überwinden und ist immer gestärkt daraus hervorgegangen".

Entscheidend sei nun, dass sich die EU darauf konzentriere, "was Europa für die Menschen leisten kann: Investitionen ankurbeln, Arbeitsplätze schaffen und gemeinsam für die Sicherheit unserer Bürger sorgen". Die europäische Familie sei zwar nicht perfekt. "Aber sie ist das Beste, was wir haben, um die Länder Europas an einem Tisch zu versammeln und Kompromisse zu schmieden, damit die Menschen hier in Frieden, Freiheit und Wohlstand leben", sagte Juncker gegenüber "Bild". "Großbritannien wird uns an diesem Familientisch fehlen."

Heftige Kritik übte der EU-Kommissionspräsident am scheidenden britischen Premierminister Cameron. Über den Ausgang brauche man sich nicht zu wundern. "Denn wenn jemand von Montag bis Samstag über Europa schimpft, dann nimmt man ihm auch am Sonntag nicht ab, dass er überzeugter Europäer ist."

Brüssel trage keine Verantwortung für den Ausgang des Referendums. "Das Referendum wurde vom britischen Premierminister einberufen und nicht vom Europäischen Parlament, der Kommission oder dem Europäischen Rat." Die EU habe "alles getan, um den Positionen David Camerons entgegenzukommen". Er und seine Mitarbeiter hätten "unzählige Stunden und Nächte damit verbracht, ein Abkommen auszuhandeln, das fair war gegenüber Großbritannien und gegenüber den anderen 27 Mitgliedstaaten".

Juncker: "Ich war dann doch sehr verwundert, als ich feststellen musste, dass dieses Abkommen in der Kampagne in Großbritannien überhaupt keine Rolle gespielt hat."

(dts Nachrichtenagentur)



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