Kein Blatt vor den Mund: Ehemaliger NBA-Spieler verliert 50 Millionen US-Dollar Einnahme

Der frühere NBA-Spieler Enes Kanter Freedom hat nach eigenen Angaben rund 50 Millionen US-Dollar an Gehältern und potenziellen Werbeeinnahmen verloren, nachdem seine Karriere abrupt endete, weil er sich gegen die Kommunistische Partei Chinas (KPC) ausgesprochen hatte.
Titelbild
Enes Kanter #13 von den Boston Celtics posiert für ein Foto während des Medientags in den High Output Studios am 27. September 2021 in Canton, Massachusetts.Foto: Omar Rawlings/Getty Images
Von 14. Juli 2023

Bei einer Anhörung der Congressional-Executive Commission on China (CECC, Exekutivkommission des Kongresses für China) am 11. Juli sagte der Basketballspieler Enes Kanter Freedom, er habe etwa 50 Millionen US-Dollar verloren, weil er die KPC kritisiert hatte. Der Ausschuss wird von dem Republikaner Chris Smith und dem Demokraten Jeff Merkley geleitet.

Die Anhörung am Dienstag mit dem Titel „Corporate Complicity: Subsidizing the PRC’s Human Rights Violations“ (Komplizenschaft von Unternehmen: Beihilfe zu Menschenrechtsverletzungen in der VR China) befasste sich mit Menschenrechtsverletzungen in China – darunter Völkermord, Zwangsorganentnahme, Zwangsarbeit, Internetzensur und Massenüberwachung.

Es ging auch darum, dass internationale Unternehmen und Konzerne, die in China tätig sind oder Zugang zum chinesischen Markt suchen, oft Gefahr laufen, sich an solchen Menschenrechtsverletzungen zu beteiligen.

„Meinem Manager zufolge habe ich mit all den NBA-Verträgen und Werbeverträgen, die ich hätte abschließen können, etwa 50 Millionen Dollar verloren“, sagte der Sportler.

„Ich kann nachts ruhig schlafen, weil ich weiß, dass ich das Richtige getan habe. Meine einzige Frage ist: Wie kann die größte Diktatur der Welt, China, ein Unternehmen kontrollieren, das zu 100 Prozent in den USA ansässig ist, und einen amerikanischen Staatsbürger entlassen?“

Chinas „brutaler Diktator“

Während der Anhörung am Dienstag erzählte Kanter den Abgeordneten, dass er sich in den letzten elf Jahren oft über die Menschenrechtsverletzungen in seinem Heimatland Türkei geäußert habe, wo seiner Meinung nach „viele unschuldige Menschen vom Regime von Präsident Recep Tayyip Erdoğan verfolgt werden“, darunter auch seine eigenen Verwandten.

Später, nach einem „einfachen Basketballcamp“ in New York, bei dem er von den Eltern eines Kindes gefragt wurde, warum er sich nicht zu den angeblichen Angriffen der KP Chinas auf Uiguren und andere muslimische Minderheiten geäußert habe, wandte er sich als Aktivist gegen das kommunistische Regime Chinas.

Ein 2022 veröffentlichter Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR) stellte fest, dass in Xinjiang, China, möglicherweise eine Reihe „schwerer Menschenrechtsverletzungen“ gegen uigurische Muslime begangen wurden. Auch die Vereinigten Staaten haben die KPC des Völkermords beschuldigt. China hat diese Vorwürfe wiederholt als Verleumdungskampagne zurückgewiesen.

Enes Kanter Freedom, Menschenrechtsverteidiger und ehemaliger NBA-Basketballspieler, spricht vor der Congressional-Executive Commission on China bei einer Anhörung zum Thema „Corporate Complicity: Subsidizing the PRC’s Human Rights Violations“ in Washington am 11. Juli 2023. Foto: Madalina Vasilieu/The Epoch Times

Kanter erzählte den Abgeordneten, dass er aufgrund der Fragen der Eltern begonnen habe, die mutmaßlichen Menschenrechtsverletzungen der KPC an Mitgliedern der uigurischen Gruppe und anderen zu recherchieren und schließlich mit einer Überlebenden eines Konzentrationslagers gesprochen habe, die von ihren Erfahrungen mit Folter, Massenvergewaltigung, Zwangssterilisation und Abtreibungsmethoden in solchen Lagern berichtete.

„In diesem Moment sagte ich mir: Egal, was es mich kostet, ich werde diesen Menschen helfen“, so Kanter.

Kanter, ehemaliger Hauptspieler der Boston Celtics, geriet in die Schlagzeilen, weil er sich gegen Menschenrechtsverletzungen in China aussprach. Einmal bezeichnete er den chinesischen Staatschef Xi Jinping sogar als „brutalen Diktator“, woraufhin Spiele der Celtics aus den chinesischen Medien genommen wurden.

Außerdem rief er zum Boykott der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking auf, um gegen die Menschenrechtsverletzungen im Land zu protestieren.

„Brutales“ Ende der Karriere

China und einige chinesische Marken sind wichtige Sponsoren der NBA.

Kanter setzte sich auch für das tibetische Volk ein und trug 2021 bei einem NBA-Spiel gegen die New York Knicks im Madison Square Garden Schuhe mit der Aufschrift „Free Tibet“. Tibet wurde 1951 von der KPC unter ihre Kontrolle gebracht.

Kanter wurde daraufhin von der Liga gesperrt und beendete seine Karriere vorzeitig.

Der ehemalige NBA-Spieler sagte am Dienstag vor dem Ausschuss: „Ich bin ein Basketballspieler. Mein Job ist es, rauszugehen, mit meinen Teamkollegen zu spielen und zu versuchen, eine NBA-Meisterschaft zu gewinnen. Ich bitte die Leute, die mich als NBA-Spieler im Ruhestand bezeichnen, dies nicht zu tun, denn ich weigere mich zu akzeptieren, dass meine Karriere so endete, wie sie endete.“

„Mein ganzes Leben lang habe ich hart gearbeitet, um meinen Traum von der NBA zu verwirklichen, und ich habe es geschafft. Aber weil ich für das Richtige kämpfen wollte, endete meine Karriere auf sehr brutale Weise“, sagte er.

Kanter nahm 2021 die U.S. Staatsbürgerschaft an. Aufgrund seiner politischen Ansichten verbot ihm Erdoğans Regierung die Rückkehr in sein Heimatland. Die Regierung entzog ihm 2017 seinen Pass.

Dennoch schwor Kanter, sich weiterhin zu Menschenrechtsverletzungen in Ländern wie China zu äußern.

„Freiheit gibt es nicht umsonst, und das wird Konsequenzen haben“, sagte er vor den Abgeordneten. „Aber jemand musste sich für die Unschuldigen auf der ganzen Welt einsetzen, egal wie viel Geld oder Geschäft ich deswegen verloren habe.“

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Former NBA Player Enes Kanter Freedom Says He Lost $50 Million in Earnings After Speaking Out Against CCP“ (deutsche Bearbeitung jw)



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