Keine Show mit „Das gleiche Lied“!

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FOLTEROPFER: Amy Lee sprach sich gegen die Aufführung der Musik-Show „Das gleiche Lied“ aus, die am 23. Januar in der New Yorker Radio City Music Hall stattfinden soll. Die Chinesin ist Modedesignerin und hat als Falun Gong-Praktizierende die Qualen der Umerziehung erlebt. Sie konnte 2001 aus China in die USA entkommen. (Benjamin Youngquest/Epoch Times)
Von 22. Januar 2006

NEW YORK – „Folter-Lieder des kommunistischen Regimes sind hier nicht willkommen! Weg mit Das gleiche Lied!“ – war auf einem Transparent vor der New Yorker Radio City Music  Hall zu lesen. Drei Frauen, Amy Lee, Huimin Wang, und Weixun Li, die Folter und Gehirnwäsche in den Zwangsarbeitslagern des kommunistischen China überlebt haben, berichteten von ihren Erlebnissen um zu erklären, warum in den Vereinigten Staaten die Aufführung von Das gleiche Lied abgesetzt werden sollte.

Sie wandten sich am Dienstag auf der gegenüberliegenden Straßenseite von der Radio City Music Hall an die Passanten. Die Ankündigung von Das gleiche Lied für den 23. Januar löst bei den drei demonstrierenden Frauen und Folteropfern entsetzliche Erinnerungen aus.

Das gleiche Lied ist eigentlich ein bekannter Pop-Song aus China. Er ist auch die Titelmelodie und der Titel einer populären Musik-TV-Show, die vom staatlich kontrollierten chinesischen Fernsehsender CCTV ausgestrahlt wurde, und es ist der Titel einer Musik-Show, die CCTV in mehreren Städten in Nordamerika in diesem Jahr in der Zeit des chinesischen Neujahrsfestes aufführen will.

Was spricht gegen diesen chinesischen Pop-Song? Nicht der süßliche Text des Liedes fordert den Protest heraus, sondern die Art, wie er in den Arbeitslagern des kommunistischen China eingesetzt und missbraucht wurde.

Das Folterwerkzeug

Nach Berichten von Falun Gong-Praktizierenden, die die berüchtigten Zwangsarbeitslager überlebt haben, steht der Song in enger Verbindung zur Folter, die das chinesische kommunistische Regime anwendet, um die Anhänger von Falun Gong zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen.

Das gleiche Lied entstand in den frühen 90-er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Es beschreibt die Gefühle von Menschen, die sich nach langer Trennung wieder sehen. Der Song endet mit den Zeilen: „Der Frühling wollte eine fröhliche Geschichte weitersagen, das gleiche Gefühl hat uns die gleiche Sehnsucht gegeben, die gleiche Fröhlichkeit hat uns das gleiche Lied geschenkt.“ Erst der Einsatz dieses Liedes bei der Gehirnwäsche gegen Andersdenkende macht es zu einem schrecklichen Signal, das den Triumph der Folter über eine gebrochene Seele anzeigen soll.

Wenn eines der Opfer der Folter nicht mehr länger standhalten kann und die geforderte Verzichtserklärung unterschreibt, gehört es zum Ritual, gemeinsam mit den anwesenden Wächtern das gleiche Lied anzustimmen.

Allein schon die Vorstellung, nach einer durch Folter erzwungenen Unterwerfung gemeinsam mit seinen Folterknechten diese Zeilen singen zu müssen, lässt die Perversität dieses Systems erkennen.

Wann immer Na Gan das gleiche Lied hört, hat sie auch die herzzerreißenden Schreie im Ohr, die zwei Stunden lang alle Mauern des Zwangsarbeitslagers Xin’an in Peking durchdrangen. Sie stammten von ihrer Freundin, die zusammenbrach, nachdem man sie gezwungen hatte, das Lied zum Zeichen ihrer „Umerziehung“ gemeinsam mit ihren Folterern zu singen.

Jiang Zemin, der frühere Generalsekretär der KPC, ordnete 1999 gegen Gesetz und Verfassung die Verfolgung der Meditationsbewegung Falun Gong an. Vom Büro 610, vergleichbar mit der ehemaligen Gestapo, das speziell eingerichtet wurde, um die Verfolgung durchzuführen, stammt die Anordnung, diesen Pop-Song als Folterwerkzeug bei der Gehirnwäsche von Falun Gong-Praktizierenden einzusetzen. Wieder und wieder mussten sie das gleiche Lied absingen.

„Das gleiche Lied“ in Nordamerika

Laut Web-Seite für die Show mit dem Titel Das gleiche Lied sind Aufführungen in New York, Toronto und Los Angeles geplant und zwar sehr zeitnah zu den Neujahrs-Galas, die von New Tang Dynasty TV (NTDTV) veranstaltet werden. So war am 20. und 21. Januar in der Radio City Music Hall in New York City die Neujahrs-Show von NTDTV zu sehen und am 23. Januar soll in der gleichen Konzerthalle die Show des CCTV Das gleiche Lied stattfinden. Doch was hat der eine Sender mit dem anderen zu tun?

Der Fernsehsender CCTV ist das Sprachrohr der chinesischen kommunistischen Partei, während NTDTV ein außerhalb Chinas angesiedelter unabhängiger Fernsehsender in chinesischer Sprache ist, der in seinem Programm viele Nachrichten und Berichte auch nach China ausstrahlt, die in den staatlich kontrollierten Medien der Volksrepublik nicht veröffentlicht werden dürfen, da sie kein günstiges Licht auf das kommunistische Regime werfen. NTDTV ist so gesehen die Stimme des freien China. Auf diesem Hintergrund wird deutlich, dass die Musik-Show Das gleiche Lied als Gegenveranstaltung zur Neujahrs-Gala des freien Fernsehsenders NTDTV gedacht ist.

Neujahr zu Propagandazwecken missbraucht

Das chinesische Neujahr berechnet sich nach dem Mondkalender und ist mit Abstand das wichtigste Fest für Chinesen auf der ganzen Welt. Der staatlich kontrollierte Fernsehsender CCTV bringt jedes Jahr eine Neujahrs-Gala und in allen chinesischen Familien wurde es zum Brauch, sich diese Gala gemeinsam anzuschauen. Dieses Jahr ist die Musik-Show Das gleiche Lied zu sehen.

Erping Zhang, Präsident der Association for Asian Research und erfahrener China-Kenner, versteht die Show Das gleiche Lied als den Versuch der KPC, eine einheitliche Front zu schaffen. Es sei absolut kein Zufall, dass CCTV Das gleiche Lied ausgesucht hat. Es wird darüber gesungen, wie Menschen nach einer Trennung wieder zusammenkommen und wieder mit einer Stimme sprechen. Er nennt es einen schrecklichen Hohn, dass das Opfer einer durch Folter erzielten Gehirnwäsche dieses Lied gemeinsam mit seinen Peinigern singen muss! Erping Zhang dazu: „Die kommunistische Partei hat immer versucht, das chinesische Volk nach dem Prinzip ‚mit einer Stimme’ zu indoktrinieren – unter der Führung der Partei soll das chinesische Volk wie eine Stimme sprechen. Und das ist auch die Botschaft der Partei, die mit diesem Lied an alle, die es wagen, anders zu denken, vermittelt werden soll: Alle haben der Parteilinie zu folgen.“

Amy Lee, Huimin Wang, und Weixun Li vor der Radio City Music Hall befürchten, dass die Show Das gleiche Lied sogar als Video dokumentiert und als Propaganda eingesetzt werden könnte, um für chinesische Zuschauer eine stillschweigende Unterstützung der Amerikaner für das, was der Song repräsentiert, zu dokumentieren.

Ein Transparent vor der Radio City Music Hall brachte die Forderung der demonstrierenden Gruppe auf den Punkt: „Folter-Lieder des kommunistischen Regimes sind hier nicht willkommen! Weg mit Das gleiche Lied!“

Nach neuesten Meldungen haben jetzt verschiedene Menschenrechtsorganisationen in den USA eine Zivilklage gegen CCTV eingereicht. Die Klage lautet auf Senden von Programmen, die rechtswidrige Haft, verlängerte Haftzeiten, Folter und Gehirnwäsche von Falun Gong-Praktizierenden in China unterstützen und begünstigen.

Kürzlich wurde ein Brief veröffentlicht, datiert auf den 14. Dezember 2005, in dem die KPC australische Ministerien und hohe Beamte aufforderte, australischen Staatsangestellten den Besuch der von New Tang Dynasty veranstalteten globalen Neujahrsgala zu untersagen. Da hatte man wohl Australien mit China verwechselt!

http://www.gala.ntdtv.com/



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