Klage gegen JPMorgan und Epstein: Jungferninseln fordern Dokumente von Elon Musk

Im Fall Jungerninseln gegen JPMorgan sollte die Bank von den Sexualverbrechen an jungen Mädchen auf der Insel von Jeffrey Epstein gewusst und sie gebilligt haben.
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Tesla-CEO Elon Musk verlässt das Phillip Burton Federal Building in San Francisco, Kalifornien, am 24. Januar 2023.Foto: Justin Sullivan/Getty Images
Von 17. Mai 2023

Der Tech-Milliardär Elon Musk wird im Zusammenhang mit einer Klage gegen JPMorgan Chase im Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein zur Offenlegung von Dokumenten aufgefordert. Laut einer Einreichung am Montag beim US-Bezirksgericht in Manhattan liege für Musk eine entsprechende Vorladung vom 28. April vor.

Die Einreichung stammt von den US-Jungferninseln, einem nicht inkorporierten Außengebiet der Vereinigten Staaten in der Karibik. Die Jungferninseln beschuldigen die Bank JPMorgan, Anzeichen des Missbrauchs von Frauen durch Epstein auf dessen Privatinsel Little St. James ignoriert zu haben und trotzdem die Geschäfte mit ihm weitergeführt zu haben.

In der jüngsten Vorladung wird Musk kein Fehlverhalten vorgeworfen. Es heißt, dass er möglicherweise von Epstein an JPMorgan verwiesen worden sei. Eine nähere Begründung für das Interesse an den Unterlagen von Musk wurde nicht gegeben.

Jungferninseln fordern Schadenersatz

Die Jungferninseln verlangen alle Informationen über die Kommunikation zwischen Musk und JPMorgan über Epstein. In der Vorladung werden auch Informationen über die von Musk an Epstein und/oder JPMorgan gezahlten Gebühren verlangt, die bis ins Jahr 2002 zurückreichen.

Und offenbar gibt es noch ein weiteres Problem: Die Vorladung existiert zwar, konnte aber bisher nicht zugestellt werden. Offenbar hat die Regierung der US-Jungferninseln keine aktuelle Adresse von Musk und konnte auch mit dessen Rechtsvertretern bisher keine Regelung finden.

In ihrer Klage fordern die Jungferninseln von der Bank Schadenersatz sowie die Herausgabe aller Gewinne, die sie durch ihre Geschäfte mit Epstein und den mit ihm verbundenen Unternehmen erzielt hat.

„In vieler Hinsicht einfach idiotisch“: Musk antwortet

Als Reaktion auf die Berichte über die Vorladung meldete sich Musk auf seiner eigenen Social-Media-Plattform zu Wort. „Das ist in vieler Hinsicht einfach idiotisch“, schrieb Musk und zählte drei Punkte auf.

„1. Dieser Kretin (Dummkopf) hat mich nie in irgendeiner Weise beraten. 2. Die Vorstellung, dass ich einen finanziellen Rat von einem dummen Gauner brauche oder auf ihn höre, ist absurd. 3. JPM hat Tesla vor zehn Jahren im Stich gelassen, obwohl sie Teslas globales Commercial-Banking-Geschäft abwickelten, das wir dann zurückgezogen haben. Das habe ich ihnen nie verziehen.“

Die Jungferninseln reichten ihre Klage gegen den Bankriesen am 27. Dezember 2022 ein. Die Regierung der Jungferninseln beschuldigt JPMorgan in einer Klage, dass die Bank eine Rolle bei der Erleichterung des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen durch Epstein gespielt und wissentlich Vorteile aus seinen Verbrechen gezogen habe. Epstein war rund 15 Jahre lang ein Kunde der Bank.

JPMorgan weist sämtliche Vorwürfe zurück

Die Bank weist sämtliche Vorwürfe zurück und beschuldigt stattdessen ihren früheren Spitzenmanager Jes Staley wegen dessen Verbindungen zu Epstein. Mittlerweile hat die Bank sogar Klage gegen diesen ehemaligen Mitarbeiter eingereicht. „In dem Ausmaß, in dem Staley vom sexuellen Missbrauch in Verbindung mit Epstein wusste, daran teilnahm oder Zeuge wurde, es aber nicht JPMC meldete, es aktiv verbarg oder sein Wissen falsch darstellte, ist Staley, nicht JPMC verantwortlich für möglichen Schaden, den Epstein ‚Doe‘ (dem anonymisierten Opfer) zugefügt haben könnte“, schrieb JPMorgan.

Staley arbeitete von 1979 bis 2013 für das Finanzinstitut. Er wurde später Chef der britischen Großbank Barclays, musste dort aber 2021 wegen Ermittlungen der britischen Finanzaufsicht zu seinen Verbindungen zu Epstein zurücktreten.

Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Der Multimillionär wurde bereits 2008 wegen Sexualverbrechen verurteilt, musste im Zuge einer umstrittenen Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft aber nur 13 Monate in Haft verbringen.

Musk bestreitet Beziehung zu Ghislaine Maxwell

Im August 2019 wurde Epstein nach einer erneuten Festnahme tot in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden. Nach Angaben der Behörden nahm der 66-Jährige sich das Leben. Der schwerreiche Investor hatte über Jahre mit bekannten Größen aus Politik und Gesellschaft wie den früheren Präsidenten Bill Clinton und Microsoft-Gründer Bill Gates verkehrt. In den Fall Epstein ist auch der britische Prinz Andrew verstrickt.

Epsteins Partnerin und Mitarbeiterin Ghislaine Maxwell wurde mittlerweile zu einer zwanzigjährigen Haftstrafe verurteilt, weil sie daran beteiligt war, junge Mädchen für Epstein zu akquirieren. Musk wurde 2014 zusammen mit Maxwell auf einer Oscar-Party der „Vanity Fair“ abgebildet. In einem Tweet aus dem Jahr 2020 erklärte Musk jedoch, er kenne Maxwell nicht und bezeichnete ihre Anwesenheit auf dem Foto als „Fotobombe“ während der Veranstaltung. Er distanzierte sich von jeglicher persönlichen Bekanntschaft mit ihr.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel:Virgin Islands Subpoenas Documents From Elon Musk in JPMorgan, Jeffrey Epstein Lawsuit (deutsche Bearbeitung nh)



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