Kritik aus dem Weißen Haus: Trump bricht mit US-Diplomatie und telefoniert mit Taiwans Präsidentin

"Es ist interessant, dass die USA militärische Ausrüstung im Milliardenwert an Taiwan verkaufen, aber ich soll keinen Glückwunschanruf akzeptieren," schreibt Donald Trump auf Twitter.
Titelbild
Der designierte US-Präsident Donald Trump während einer Rede in der US Bank Arena in Cincinnati, Ohio. 1. Dezember 2016.Foto: TIMOTHY A. CLARY/AFP/Getty Images
Epoch Times3. Dezember 2016

Im offenen Bruch mit jahrzehntelanger US-Diplomatie hat der künftige Präsident Donald Trump mit Taiwans Staatschefin Tsai Ing Wen telefoniert.

Die beiden Gesprächspartner hätten „die engen Beziehungen zwischen den USA und Taiwan im Bereich von Wirtschaft, Politik und Sicherheit“ unterstrichen, erklärte das Trump-Team am Freitag. Die USA hatten im Zuge ihrer Annäherung an China 1979 ihre diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen.

Das Weiße Haus distanzierte sich umgehend vom Vorgehen Trumps. „Es gibt keine Änderung an unserer seit langem geltenden Politik“, sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Emily Horne. „Wir sind streng unserer Ein-China-Politik verpflichtet.“ Washington hatte 1979 die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan gekappt und Peking als einzige Regierung Chinas anerkannt – zugleich unterhielt die US-Regierung inoffiziell aber stets weiter freundschaftliche Kontakte zu Taipeh.

Angesichts der Aufregung um sein Telefonat stellte Trump später klar, dass Tsai ihn angerufen habe. „Die Präsidentin von Taiwan RIEF MICH AN, um mir zum Erringen der Präsidentschaft zu gratulieren. Danke“, schrieb der künftige Präsident im Internet-Kurznachrichtendienst Twitter. „Es ist interessant, dass die USA militärische Ausrüstung im Milliardenwert an Taiwan verkaufen, aber ich soll keinen Glückwunschanruf akzeptieren,“ so Trump.

Taiwan hatte sich zum Ende des Bürgerkriegs 1948 von China abgespalten. Es wird aber von Peking weiter als abtrünnige Provinz betrachtet. Mit der Wahl der peking-kritischen Tsai zur Präsidentin Taiwans in diesem Jahr haben sich die Spannungen zusätzlich verschärft. (afp/so)



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