Lage spitzt sich zu: Polizei an kroatischer Grenze unterbesetzt – Einsatz der Armee?

Immer wieder versuchen Migranten, illegal die kroatisch-slowenische Grenze zu überqueren. Doch es ist die Hauptaufgabe des Landes, seine Bürger zu beschützen, erklärte Präsidentschaftsanwärter Miroslav Škoro. Er fordert den Einsatz der Armee.
Epoch Times1. Dezember 2019

Verzweifelte Migranten auf der einen Seite der Grenze, überlastete Polizisten auf der anderen. Seit Monaten gibt es immer wieder Unruhen an der Grenze zu Slowenien – so wie vor kurzem in der Nähe der Ortschaft Mrkopalj, die nur 30 km von der Grenze entfernt liegt.

Am Mittwochabend fasste die Polizei eine Gruppe Migranten nach illegalem Grenzübertritt aus Bosnien-Herzegowina. Ein kroatischer Polizist griff zur Waffe und zielte auf einen Migranten, der „aktiven Widerstand“ leistete, berichtet „RTDeutsch“. Der Mann sei unmittelbar wegen des glatten Schulterdurchschusses medizinisch notversorgt worden.

Vor zwei Wochen kam es zu einem anderen Vorfall an der kroatisch-slowenischen Grenze. Ein Polizist hatte die Verfolgung eines Migranten aufgenommen und war nach offiziellen Angaben gestolpert. Dabei löste sich ein Schuss und der Migrant wurde schwer verletzt.

Die Polizei sei unterbesetzt und leiste „Übermenschliches“, erklärte Präsidentschaftsanwärter Miroslav Škoro die Situation und forderte den Beistand der Armee. Es sei Hauptaufgabe des Landes, seine Bürger zu beschützen.

Man müsse darüber nachdenken, auch andere Dienste einzusetzen, die für den Schutz des Landes, des Eigentum und der Bürger ausgebildet sind. Diese sollten die Polizei unterstützen, „bevor es zu spät ist“.

Route versperrt

Tausende Migranten stauen sich im benachbarten Bosnien-Herzegowina vor allem in den Grenzstädten Bihać und Velika Kladuša. Die Aggressivität nimmt zu, die Bewohner der Dörfer und Städte Bosniens beklagen immer mehr Überfälle auf ihr Eigentum. Gerade ältere Menschen haben Angst vor den Migrantengruppen.

Berichte über Angriffe mehren sich.

Merkel weiß Bescheid

Die Umstände an der EU-Außengrenze sind laut „RTDeutsch“ auch Angela Merkel bekannt. Auf die Frage eines ARD-Korrespondenten, ob Kroatien angesichts der Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen gegen Migranten an der kroatisch-bosnischen Grenze überhaupt eine EU-Ratspräsidentschaft übernehmen könne, äußerte Merkel:

Aus deutscher Perspektive haben wir auch Erfahrungen mit Flüchtlingen und Migranten gemacht. Aber aus der Perspektive eines Landes, das die (EU-) Außengrenze schützen soll, sieht das natürlich nochmal anders aus, als aus der Perspektive eines Landes, das in der Mitte des Schengen-Raumes ist.“

„Damit bestätigte die Kanzlerin indirekt Aussagen von kroatischen Polizisten, dass ihr hartes Vorgehen gegen Migranten, die illegal aus Bosnien und Herzegowina über die Grenze kommen, auf Anordnung von ´ganz oben` geschehe“, schreibt „RTDeutsch“. (sua)

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