Latino-Staaten beraten über Flüchtlingswelle aus sozialistischem Venezuela

Wegen der Flüchtlingswelle aus Venezuela haben Vertreter mehrerer lateinamerikanischer Staaten über gemeinsame Maßnahmen beraten.
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Venezuela in der Krise.Foto: LUKA GONZALES/AFP/Getty Images
Epoch Times4. September 2018

Angesichts der stark steigenden Zahl von Flüchtlingen aus dem sozialistisch regierten Venezuela haben Vertreter mehrerer lateinamerikanischer Staaten über gemeinsame Maßnahmen beraten.

„Wir müssen die Krise sichtbar machen und die finanziellen Hilfen in die richtigen Wege leiten“, sagte der geschäftsführende Außenminister von Ecuador, Andrés Terán, am Montag zu Beginn des zweitägigen Treffens von Repräsentanten aus einem Dutzend Staaten in Quito.

Das einst reiche Venezuela steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise. Für das laufende Jahr rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einer Inflationsrate von einer Million Prozent. Außerdem könnte die venezolanische Wirtschaftsleistung um 18 Prozent einbrechen. Aus Mangel an Devisen kann das erdölreichste Land der Welt kaum noch Lebensmittel, Medikamente oder Dinge des täglichen Bedarfs einführen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen haben bereits mindestens 2,3 Millionen Menschen das Land verlassen. Die venezolanische Opposition geht sogar von bis zu vier Millionen Flüchtlingen aus. Das wären über zehn Prozent der Gesamtbevölkerung. Oft legen die Migranten Hunderte von Kilometern zur Fuß zurück, schlafen im Freien und haben auf ihrem Weg nicht genug zu essen und zu trinken.

Allein das Nachbarland Kolumbien hat bereits über 935 000 Venezolaner aufgenommen. „Wir sind nicht in der Lage, mit dieser Migration alleine fertig zu werden“, sagte der kolumbianische Außenminister Carlos Holmes Trujillo im Radiosender RCN.

Die Regierung in Bogotá hat darum gebeten, einen UN-Sondergesandten zu bestellen und einen internationalen Hilfsfonds aufzulegen. Am Mittwoch berät auch die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) über die Flüchtlingskrise in der Region.

Die venezolanische sozialistische Regierung nahm nicht an dem Treffen in Quito teil. Informationsminister Jorge Rodríguez sagte in Caracas, seine ausgewanderten Landsleute würden im Ausland häufig diskriminiert: „Sie stecken sie in Lager und machen Fotos von ihnen für die Akten.“

Seine Schwester und Vizepräsidentin Delcy Rodríguez erklärte: „Die angebliche humanitäre Krise in Venezuela ist nur eine Erfindung, um eine Intervention zu rechtfertigen.“ (dpa)



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