Lawrow rechnet mit Teilnahme der Taliban an Konferenz in Moskau

Russland plant für Anfang September ein Treffen zum Afghanistan-Konflikt, zu dem auch die radikalislamischen Taliban eingeladen sind.
Titelbild
Taliban-Kämpfer in der afghanischen Provinz Helmand. (Symbolbild)Foto: Stringer/Archiv/dpa
Epoch Times22. August 2018

Der russische Außenminister Sergej Lawrow rechnet mit einer Teilnahme der radikalislamischen Taliban an einer Afghanistan-Konferenz am 4. September in Moskau.

Neben der afghanischen Regierung seien die Taliban eingeladen, sagte Lawrow am Dienstag in Sotschi. „Die ersten Reaktionen sind positiv; sie planen, an dem Treffen teilzunehmen.“

Lawrow dementierte aber Angaben, dass Moskau in Afghanistan mit Hilfe der Taliban die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zurückdrängen wolle. So hatte es der afghanische Botschafter in Russland, Abdul Kajum Kotschai, am Vortag dargestellt. Das könne er sich nicht einmal hypothetisch vorstellen, sagte Lawrow der Agentur Interfax zufolge. Die Taliban wie der IS sind in Russland als Terrorgruppen verboten. Die USA werfen Moskau indes vor, die Taliban mit Waffen zu versorgen.

Lawrow sagte, die Kontakte zu den Taliban seien bekannt. Sie gehörten zur russischen Afghanistan-Strategie, weil die Fundamentalisten dort Teil der Bevölkerung seien. Außerdem gehe es bei den Kontakten oft um Fragen der Sicherheit russischer Bürger.

Zur Befriedung des jahrzehntealten Konflikts in Afghanistan gibt es mehrere internationale Gesprächsformate. In Moskau sind Russland, Afghanistan, Pakistan, China, der Iran und Indien beteiligt. (dpa)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion