Lawrow: „Wir spielen nicht mit einem Atomkrieg“

Droht Russland mit Atomwaffen? Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge übertreiben westliche Medien bei dem Thema.
Findet, dass westliche Medien übertreiben: Lawrow sagt, Russland drohe nicht mit Atomwaffen.
Russischer Außenminister Sergej Lawrow.Foto: Alexander Zemlianichenko/Pool AP/dpa
Epoch Times30. April 2022


Russland sieht sich Außenminister Sergej Lawrow zufolge nicht im Krieg mit der Nato. Vielmehr glaube die Nato, mit Russland im Krieg zu sein, sagte Lawrow den russischen Agenturen Ria und Tass zufolge in einem Interview mit dem arabischsprachigen Sender Al-Arabija.

Weiterhin drohe Russland nicht mit Atomwaffen, westliche Medien übertrieben bei diesem Thema. „Wir „spielen“ nicht mit einem Atomkrieg“, sagte Lawrow demnach. Lawrow hatte zuvor vor einer realen Gefahr eines Dritten Weltkriegs gewarnt.

Lawrow: „Spezialoperation“ endet, wenn Ziele erreicht sind

Lawrow wiederholte in dem am Freitag veröffentlichten Interview den Agenturen zufolge, dass die von offizieller russischer Seite sogenannte „Spezialoperation“ dann ende, wenn alle Ziele erreicht seien. Dies sei, die Zivilbevölkerung in der Ostukraine zu schützen und sicherzustellen, „dass es keine Bedrohungen aus dem Territorium der Ukraine für diese Bevölkerung und für Russland gibt. Das ist alles“.

In den ostukrainischen Gebieten Donezk und Luhansk hatten prorussische Separatisten Volksrepubliken ausgerufen, die Kremlchef Wladimir Putin kurz vor Beginn des Kriegs in der Ukraine als unabhängig anerkannt hatte.

Der russische Außenminister sagte außerdem, dass Russland die Routen kenne, über die der Westen Waffen an die Ukraine liefern wolle. Die gelieferten Waffen sollen ihm zufolge zum Ziel der „Spezialoperation“ werden, „sobald sie das Territorium der Ukraine erreichen“.

Verstärkte Angriffe auf Charkiw

Unterdessen hat die russische Armee ihre Offensive im Osten und Süden der Ukraine mit unverminderter Härte fortgesetzt und dabei insbesondere die Großstadt Charkiw ins Visier genommen. In Charkiw waren in der Nacht zum Samstag heftige Explosionen zu hören.

„Die Lage in der Region Charkiw ist schwierig“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Fernsehansprache. „Aber unser Militär und unser Geheimdienst haben wichtige taktische Erfolge erzielt.“ Die ukrainischen Streitkräfte eroberten nach eigenen Angaben in der Nähe von Charkiw das „strategisch wichtige“ Dorf Ruska Losowa zurück. Die Angaben waren nicht unmittelbar überprüfbar.

Baerbock: Unterstützung für Moldau vertiefen

Die Außenminister Frankreichs und Deutschlands, Jean-Yves Le Drian und Annalena Baerbock (Grüne), kündigten derweil an, ihre Unterstützung für die Republik Moldau zu vertiefen.

In einem gemeinsamen Telefonat hätten beide Minister über die Lage in dem Nachbarland der Ukraine gesprochen und dabei ihre „gemeinsame Entschlossenheit“ bekundet, die Ex-Sowjetrepublik „angesichts der Gefahren seiner Destabilisierung zu unterstützen“, sagte die Sprecherin des französischen Außenministeriums, Anne-Claire Legendre, am Freitag.

Die prorussische Separatistenregion Transnistrien war diese Woche von mehreren Explosionen erschüttert worden. Die Explosionen verstärkten die Furcht vor einem Überschwappen des Ukraine-Kriegs auf Moldau. Moldaus pro-westliche Präsidentin Maia Sandu vermutete dahinter einen Versuch, die Spannungen in der Region zu eskalieren.

Transnistrien hatte sich im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion 1990 von Moldau abgespalten. International wird das Gebiet nicht als eigenständig anerkannt. Die russische Armee verfügt in der Region über einen Militärstützpunkt und ein großes Munitionslager. Die Regierung in Chisinau fordert seit langem den Abzug der russischen Truppen aus der Region. (afp/dpa/red)



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