May-Nachfolge: Bereits fünf Kandidaten im Rennen

Das Rennen um die Nachfolge von Theresa May ist im vollen Gange. Bis Samstag gab es bereits fünf Kandidaten, die sich um Parteivorsitz der konservativen Tories bewarben.
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Britischen Premierministerin Theresa May nach ihrer offiziellen Rücktrittsankündigung. 24. Mai 2019, London.Foto: DANIEL LEAL-OLIVAS/AFP/Getty Images
Epoch Times26. Mai 2019

Nach der offiziellen Rücktrittsankündigung der britischen Premierministerin Theresa May ist das Rennen um ihre Nachfolge im vollen Gange. Bis Samstag gab es bereits fünf Kandidaten, die sich um den Parteivorsitz der konservativen Tories und damit auch um den Posten des Regierungschefs bewarben. Als Favorit gilt der frühere Außenminister Boris Johnson, der Mays Brexit-Kurs immer wieder scharf kritisiert hat.

Neben Johnson warfen eine Reihe amtierende und frühere Minister ihren Hut in den Ring: Außenminister Jeremy Hunt, Gesundheitsminister Matt Hancock, Entwicklungsminister Rory Stewart und die frühere Arbeitsministerin Esther McVey gaben bisher offiziell ihre Kandidatur bekannt.

Als aussichtsreiche Kandidaten gelten zudem der frühere Brexit-Minister Dominic Raab, Umweltminister Michael Gove, Verteidigungsministerin Penny Mordaunt, Innenminister Sajid Javid und die am Mittwoch zurückgetretene Ministerin für Parlamentsangelegenheiten, Andrea Leadsom. Arbeitsministerin Amber Rudd sagte dagegen der BBC, sie werde nicht antreten.

Mai gibt am 7. Juni den Vorsitz bei den Konservativen auf

May hatte am Freitag angesichts des Brexit-Chaos angekündigt, am 7. Juni vom Vorsitz der Konservativen zurückzutreten. Den Posten der Premierministerin behält sie übergangsweise, bis ihre Nachfolge an der Parteispitze geregelt ist.

Der mehrstufige parteiinterne Prozess um den Parteivorsitz soll in der Woche ab dem 10. Juni beginnen und bis zur parlamentarischen Sommerpause ab dem 20. Juli abgeschlossen sein. Am Ende entscheiden die rund 100.000 Parteimitglieder zwischen den beiden Kandidaten, die bei den Abgeordneten die meiste Unterstützung haben.

Johnson tendiert zur „No-Deal“-Lösung

An der Basis hat vor allem Ex-Außenminister Boris Johnson viele Anhänger. „Wir werden die EU am 31. Oktober verlassen, mit einem Deal oder ohne“, sagte er während eines Besuchs in der Schweiz. „Der beste Weg, zu einem guten Deal zu kommen, ist es, sich auf einen No-Deal vorzubereiten.“

Ein Brexit ohne Austrittsabkommen mit der EU sei „keine politisch mögliche Wahl für den nächsten Regierungschef“, sagte dagegen Gesundheitsminister Matt Hancock dem Sender SkyNews. Er kündigte auf Twitter an, beim Brexit „liefern“ zu wollen. Dann müsse das Land auch bei anderen Dingen „vorankommen“ und sich eine „strahlende Zukunft“ aufbauen.

Außenminister Hunt stellte insbesondere seine Verhandlungserfahrungen als Geschäftsmann als Qualifikation für den Posten des Regierungschefs heraus. „Abkommen zu machen ist mein Brot- und Buttergeschäft“, sagte Hunt, der in den 90ern Unternehmer war, der „Sunday Times“.

May war im britischen Parlament dreimal mit ihrem mit Brüssel ausgehandelten Austrittsabkommen gescheitert, der Brexit musste zweimal verschoben werden. Da viele ihrer potenziellen Nachfolger Brexit-Hardliner sind, befürchten in der EU nun viele, dass ein harter Brexit ohne Abkommen unausweichlich ist. (afp)



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