Menschenhandel nimmt wieder zu: 26 tote Frauen in Flüchtlingsschiff entdeckt

Seit einem Monat nimmt die Zahl der aus Libyen kommenden Flüchtlingsboote wieder zu. Italienische Rechtsparteien schlagen wegen der neuen Flüchtlingswelle Alarm.
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Aus dem Mittelmeer gerette Flüchtlinge am Hafen von Salerno in Italien.Foto: Ciro Fusco/ANSA/dpa
Epoch Times7. November 2017

Am Sonntag hat man 26 Flüchtlingsleichen im Hafen der süditalienischen Stadt Salerno entdeckt, es soll sich dabei ausschließlich um Frauen handeln, schreibt das österreichische Blatt „oe24“.

Laut den Behörden seien die Frauen noch recht jung. Die meisten von ihnen zwischen 14 und 18 Jahren alt. Nun sollen die Schlepper dazu befragt werden, die italienischen Staatsanwälte wollten herausfinden, ob sexuelle Gewalt im Spiel gewesen sei.

Das Schiff beherbergte insgesamt 375 Flüchtlinge, darunter neun schwangere Frauen. Es fuhr unter spanischer Flagge. Fünf Personen, die als Schlepper verdächtig seien, sollen vernommen worden sein.

Insgesamt seien 37 Flüchtlingsleichen in den letzten  Tagen in Italien eingetroffen. 1900 sollen im Mittelmeer in Sicherheit und nach Italien gebracht worden sein.

Illegale Einwanderung und Menschenhandel nehmen wieder zu

Wie oe24 weiter schreibt, sei die Zahl der Flüchlingsankünfte im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent gesunken, trotzdem würden italienische Rechtsparteien wegen einer neuen Flüchtlingswelle Alarm schlagen. „Der Menschenhandel nimmt wieder zu, was das Scheitern der Regierung im Kampf gegen die illegale Einwanderung bezeugt“, zitiert das Blatt die oppositionelle Partei Forza Italia um Ex-Premier Silvio Berlusconi.

Die italienische Tageszeitung „La Repubblica“ soll sogar von einer „Wiedereröffnung der Libyen-Route“ gesprochen haben. „Aus den jüngsten Zahlen geht hervor, dass der Pakt zwischen Innenminister Marco Minniti und der libyschen Regierung in Tripolis in Gefahr ist“, kommentierte das Blatt. Warum nun schon seit mehr als einem Monat die Zahl der Boote aus Libyen wieder zunehme, sei unklar.

Im Frühjahr sind Parlamentswahlen in Italien. Durch die neue Flüchtlingswelle gerät der italienische Premier Paolo Gentiloni mit seiner Demokratischen Partei (PD) unter Druck. Dieser bemühte sich bereits um neue Einbürgerungsregeln, mit denen 800.000 Migranten in Italien Staatsbürgerschaft erhalten könnten, so oe24. Die Rechtsparteien würden dies heftig kritisieren.

(mcd)



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