Menschenrechtsaktivisten rufen zum Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking auf

Menschenrechtsaktivisten haben die Staats- und Regierungschefs in aller Welt aufgerufen, die Olympischen Winterspiele in Peking nächstes Jahr zu boykottieren.
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Falun Gong-Praktizierende halten Mahnwachen vor chinesischen Botschaften und Konsulaten für ein Ende der Verfolgung in China. Noch im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 ist nach den Angaben von Menschenrechtlern eine zunehmende Unterdrückung der buddhistischen Schule Falun Gong durch das Pekinger Regime zu verzeichnen. (Anoek de Groot/AFP/Getty Images)
Epoch Times3. Februar 2021

Rund 180 Menschenrechtsgruppen haben die Staats- und Regierungschefs in aller Welt aufgerufen, die Olympischen Winterspiele in Peking nächstes Jahr zu boykottieren. Sie sollten sich nicht dazu „benutzen“ lassen, die „schrecklichen Menschenrechtsverletzungen und das scharfe Vorgehen gegen Dissidenten“ durch die chinesische Regierung zu unterstützen, heißt es in einem offenen Brief der Organisationen vom Mittwoch.

Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem der Weltkongress der Uiguren und das internationale Tibet-Netzwerk.

Seit der Vergabe der Winterspiele an Peking im Jahr 2015 sei Chinas Präsident und Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) Xi Jinping „unerbittlich“ gegen grundlegende Freiheits- und Menschenrechte vorgegangen, erklärten die Organisationen weiter.

Das Internationale Olympische Komitee erklärte dazu auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass Menschenrechtsfragen bei der Regierung in Peking und mit den örtlichen Behörden angesprochen würden.

NGOs: Eine Million Uiguren und andere Muslime in hunderten Haftlagern eingesperrt

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen und Forschern sind in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang mindestens eine Million Uiguren und andere Muslime in hunderten Haftlagern eingesperrt. Sie werden demnach dort zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache gezwungen und teilweise auch misshandelt.

Menschenrechtsaktivisten und Exil-Uiguren werfen Peking auch Morde, Verschleppungen, Folter und Zwangssterilisationen vor. Peking weist die Vorwürfe zurück und spricht von „Bildungszentren“, die dem Kampf gegen islamistische Radikalisierung dienten.

Staatlich organisierter Organraub an Glaubensgefangenen

Neben den ethnischen Minderheiten wie Uiguren, Tibetern und Mongolen werden auch zahlreiche Glaubensangehörige in China seit Jahrzehnten brutal durch das Pekinger Regime unter der Führung der KPC verfolgt und gefoltert. Das Ziel ist, dass sie ihren Glauben aufgeben. Dazu gehören insbesondere die Praktizierenden der traditionellen buddhistischen Kultivierungsschule Falun Gong und die Hauschristen.

Zudem weisen seit Jahren China-Experten, Regierungen und NGOs daraufhin, dass es zahlreiche Beweise dafür gibt, dass China staatlich organisierten Organraub an Glaubensgefangenen betreibt. Viele dieser geraubten Organe sollen dabei auch ausländischen Patienten, die eigens dafür nach China reisten, implantiert worden sein. (afp/er)



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