Migration stoppen: Bill Gates fordert mehr Hilfe für Afrika – Sebastian Kurz stimmt zu

Die Massenmigration aus Afrika sei unmöglich zu bewältigen. Deswegen solle den Menschen mit Hilfsgeldern vor Ort geholfen werden, meinte der Milliardär Bill Gates. Das sei der richtige Ansatz, stimmte ihm Österreichs Außenminister Sebastian Kurz zu.
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Bill GatesFoto: Alex Wong/Getty Images
Von 12. Juli 2017

Die EU könne unmöglich die Massenmigration aus Afrika bewältigen, meint Bill Gates. Deswegen müssten die EU-Staaten es den Menschen schwerer machen, nach Europa zu kommen, so der Microsoft-Gründer in einem Interview mit „Welt am Sonntag“ Anfang Juli. EPOCH TIMES berichtete.

Insbesondere Deutschland leide unter der Flüchtlingskrise: „Einerseits möchten Sie Flüchtlinge aufnehmen, sich großzügig zeigen. Doch je großzügiger Sie sind, umso mehr spricht sich das herum – was wiederum noch mehr Menschen motiviert, Afrika zu verlassen“, so der Milliardär.

Der Druck, der auf Europa liege, sei enorm – „allein schon wegen des extrem hohen Bevölkerungswachstums in Afrika“, so Gates. Deswegen müsse mehr in Afrika investiert werden, um den Menschen vor Ort zu helfen, erklärt der 61-Jährige.

Mit diesen Worten revidierte Gates seine Aussagen vom letzten Herbst, als er Angela Merkel für ihre Flüchtlingspolitik lobte. „Die Antwort der Bundeskanzlerin auf die Flüchtlings-Krise war eine humane und barmherzige Antwort im Sinne der Menschen, die durch einen blutigen Konflikt aus ihrer Heimat vertrieben wurden“, meinte er damals.

Gates: „In Afrika gibt es noch viel zu tun“

Letzten Donnerstag lobte der Milliardär die Bundeskanzlerin erneut – aber für etwas anderes – nämlich ihren Einsatz für Afrika. Sie habe dafür gesorgt, dass Afrika auf der G20-Agenda stehe, meint Gates in einem Interview mit „tagesthemen“.

In Afrika gebe es noch viel zu tun und durch das Engagement der G20 könne dem Kontinent besser und schneller geholfen werden. Schließlich würden die Probleme in Afrika uns alle betreffen, so Gates, der mit seiner „Bill-und-Melinda-Gates“-Stiftung schon öfter Schlagzeilen machte.

Probleme in Afrika „betreffen uns alle“

„Auch wenn die Kindersterblichkeit um die Hälfte abgenommen hat oder die landwirtschaftliche Produktivität gesteigert werden konnte – die Herausforderungen in Afrika betreffen uns doch alle. Es gibt unglaubliches menschliches Leid, das wir lindern müssen, es gibt Instabilitäten, es gibt Krankheiten, die ein globales Problem werden können“, betont der Milliardär.

Hilfsgelder „clever ausgeben“

Die Milliarden an Hilfsgeldern, die über Jahrzehnte nach Afrika geflossen sind, seien nicht nutzlos gewesen. So hätte sich die Landwirtschaft in Äthiopien „enorm“ verbessert und viele Staaten in Afrika hätten die Millennium-Entwicklungsziele erreicht, so Gates.

Doch das Geld sollte „clever ausgegeben“ werden, „indem wir es in die Privatwirtschaft stecken oder in Innovationen wie neue Impfstoffe und neues Saatgut investieren“, meint der Microsoft-Gründer.

Trumps „America first“-Haltung ist ein „Riesenproblem“

Das US-Kongress könne der Afrika-Entwicklung einen Strich durch die Rechnung ziehen, indem er die Höhe der Hilfsgelder senkt, so Gates. Das sei auf die „Amerika-zuerst-Haltung“ der Trump-Regierung zurückzuführen, die ein „Riesenproblem“ darstelle.

Er investiere viel Zeit, um der Regierung zu erklären, „dass das alles doch positiv war und weiterhin positiv sein wird für Amerika, sich weltweit zu engagieren – das ist eine Win-Win-Situation. Es ist doch kein Fehler, anderen Ländern zu helfen.“

Kurz will Mittelmeer-Route schließen

Österreichs Außenminister Sebastian Kurz sprach sich letzten Donnerstag ebenfalls dafür aus, den Menschen die Reise nach Europa schwerer zu machen.

Dafür müsse die Mittelmeer-Route geschlossen werden, meinte Kurz im Interview mit dem ORF. Um das zu erreichen, müssten die im Mittelmeer gerettet Menschen sofort wieder in das Land zurückgebracht werden, in dem sie in das Boot der Schlepper stiegen, so Kurz.

„Wenn die Menschen wissen, dass sie gar nicht in ihr Zielland durchkommen, dann machen sie sich erst gar nicht auf den Weg“, erklärte Kurz. Nur so könne der Migrantenstrom nach Europa gestoppt werden, meinte er.

„Mehr Hilfe vor Ort“

Außerdem stimmte Kurz Bill Gates’ Aussage zu und betonte, dass mehr Hilfe vor Ort gewährleistet werden müsse.

„Bill Gates hat heute gesagt, es wird kein Weg daran vorbeiführen – und er ist wirklich ein Philanthrop – es wird kein Weg daran vorbeiführen, die Menschen zu stoppen und es ihnen schwerer zu machen, nach Europa durchzukommen. Parallel dazu muss man die Hilfe vor Ort ausbauen und parallel dazu kann man mittels Resettelment-Programmen auf legalem Weg eine Zahl an Menschen aufnehmen, die man auch in Europa verkraften kann“, erklärte Kurz.

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