Wegen rassenbasierter Zulassungen: US-Militärakademie West Point verklagt

Der Woke-Trend macht auch vor dem Militär nicht halt. An der Akademie in West Point werden Studenten nicht nur nach Leistung und Befähigung ausgewählt, sondern auch danach, welcher Rasse sie angehörigen. Das soll zu mehr Rassengerechtigkeit führen und Minderheiten Chancen einräumen, eine konservative Gruppe hält das für verfassungswidrig.
Titelbild
Kadetten des Jahrgangs 2023 bei ihrer Abschlussfeier an der US-Militärakademie West Point am 27. Mai 2023 in West Point, New York.Foto: KENA BETANCUR/AFP via Getty Images
Von 22. September 2023

Die konservative Organisation Students for Fair Admissions (Studenten für eine faire Zulassungspolitik/SFFA) hat die US-Militärakademie in West Point verklagt. Ihrer Ansicht nach verstoße das Zulassungsverfahren gegen die Verfassung, da Entscheidungen zum Teil auf Basis von Rasse getroffen würden. Erst kürzlich gewann die Interessengruppe in einem ähnlich gelagerten Fall gegen die Harvard-Universität in einem Rechtsstreit vor dem Obersten Gerichtshof.

SFFA reichte am Dienstag, 19. September, bei einem Bundesgericht in New York Klage (PDF) ein. Die Gruppe fordert, dass das Gericht das aktuelle Zulassungsverfahren in West Point für verfassungswidrig erklärt und Auswahlverfahren bestimmt, bei denen nicht die Rasse, sondern ausschließlich die Qualifikation und Leistung eines Bewerbers eine Rolle spielt. Diese Maßstäbe würden für alle öffentlichen Hochschuleinrichtungen gelten. Die Akademie sei von der Verfassung nicht ausgenommen, so die Kläger.

„Anstatt künftige Kadetten auf der Grundlage objektiver Kriterien und des Führungspotenzials zuzulassen, konzentriert sich West Point auf die Rasse“, schreibt die Gruppe in der Klageschrift. „In der Tat veröffentlicht sie offen ihre ‚Ziele‘ für die rassische Zusammensetzung.“ Und der Zulassungsdirektor prahle damit, dass „die Rasse für Hunderte, wenn nicht Tausende Bewerber ausschlaggebend“ sei.

Aber „Amerikas Feinde kämpfen nicht anders, nur weil der befehlshabende Offizier eine andere Rasse hat“ und „Soldaten müssen Befehle befolgen, ohne Rücksicht auf die Hautfarbe derjenigen, die sie erteilen“, argumentierte die Gruppe weiter.

West Point wollte sich zum Streitfall nicht weiter äußern. „Die US-Militärakademie kommentiert keine anhängigen Rechtsstreitigkeiten“, teilte sie Epoch Times per E-Mail mit. In West Point studieren fast 4.400 Studenten. Davon sind 2.693 Weiße, 483 Schwarze oder Afroamerikaner, 545 Hispanics/Latinos, 414 Asiaten und 38 Indianer oder Alaska Natives, so die offiziellen Daten von Akademie vom Oktober 2022 (PDF).

Kritik am „Woke“-Trend

Der Woke-Trend im Militär ist zunehmend Gegenstand von Untersuchungen und Kritik. In einem Schulungsvideo der Marine werden Matrosen angewiesen, Personalpronomen im Einklang mit der progressiven LGBTIQ-Ideologie zu verwenden, um einen „sicheren Raum“ für Transgender-Personen zu gewährleisten. Das hat für viel Kritik vor allem unter Konservativen gesorgt.

Kürzlich hat General Mark Milley, Vorsitzender der Joint Chiefs of Staff, in einem Interview auf „CNN“ bestritten, dass es einen starken Woke-Trend im US-Militär gebe. Er sei „nicht einmal sicher, was dieses Wort wirklich bedeutet“. Aus seiner Sicht sei das amerikanische Militär „außergewöhnlich stark“.

„Es ist mächtig.“ Die Bereitschaft sei so gut wie seit Jahren nicht mehr, fügte Milley hinzu. „Dieses Militär ist vieles, aber woke ist es nicht.“

Milley räumte jedoch ein, dass es „einige Dinge da draußen“ gebe, die „in diese Kategorie passen könnten“, und bezog sich dabei auf „woke“.

„Aber ich denke nicht, dass es als pauschale Beschreibung unseres heutigen US-Militärs passt“, fügte er hinzu.

„Die Woke-Agenda hat im Militär Fuß gefasst“

Aber nicht wenige Amerikaner sehen das anders. So schrieb Thomas Spoehr, Direktor des Center for National Defense bei der Heritage Foundation, in einem Gastbeitrag für die Epoch Times. „Die Woke-Agenda hat im Militär Fuß gefasst.“

„Dem Militär wird die Woke-Agenda von gewählten und ernannten Führungspersönlichkeiten im Weißen Haus, im Kongress und im Pentagon aufgezwungen, die wenig Verständnis für den Zweck, den Charakter, die Traditionen und die Anforderungen der Institution haben, die sie zu verändern versuchen“, so Spoehr.

Nach einer Aufzählung verschiedener ideologischer Maßnahmen, die vom US-Militär ergriffen wurden – einschließlich der Indoktrination von Militärangehörigen in der kritischen Rassentheorie –, sagte er, dass das Militär Schwierigkeiten habe, neue Rekruten in ausreichender Zahl zu gewinnen, und dass die Amerikaner das Vertrauen in das Militär verlieren.

„Die Quintessenz ist, dass kostbare Zeit und Geld in unausgegorene Programme und Projekte gesteckt werden, die besser dafür eingesetzt werden sollten, das Militär leistungsfähiger zu machen“, argumentierte er.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der sich um die republikanische Nominierung für das Präsidentenamt im Jahr 2024 bewirbt, bezeichnete das Thema kürzlich als bedeutendes Problem und versprach, „die Woke-Agenda aus dem Militär zu entfernen und es zu seiner Kernaufgabe zurückzuführen“.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „West Point Military Academy Sued Over Race-Based Admissions“. (deutsche Bearbeitung nh)



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