Mindestens fünf Tote bei Angriffen auf Charkiw

Die neuesten Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine im Newsticker.
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Zerstörung durch den Krieg in Charkiw. 14. April 2022.Foto: Chris McGrath/Getty Images
Epoch Times17. April 2022

16:13 Uhr: Ukrainischer Regierungschef: Verteidiger von Mariupol werden nicht aufgeben

Die verbliebenen ukrainischen Kämpfer in Mariupol werden sich nach Angaben der Regierung in Kiew auch nach Ablauf eines russischen Ultimatums nicht ergeben. Die letzten Verteidiger der strategisch wichtigen Hafenstadt „werden bis zum Ende kämpfen“, sagte Regierungschef Denys Schmyhal am Sonntag dem US-Fernsehsender ABC. Russland hatte den ukrainischen Kämpfern eine Frist bis Sonntagmittag gestellt, um ihre Waffen niederzulegen und die Stadt zu verlassen.

Die russische Armee gibt an, nach wochenlangen Kämpfen die Kontrolle über Mariupol übernommen zu haben. Etwa 400 ukrainische Kämpfer befanden sich demnach zuletzt aber noch in den Stahlwerken der Hafenstadt. „Nein, die Stadt ist nicht gefallen“, betonte Schmyhal nun bei ABC. „Unsere Streitkräfte, unsere Soldaten sind noch immer dort. Sie werden bis zum Ende kämpfen. Während ich zu Ihnen spreche, sind sie noch immer in Mariupol.“

Mariupol wird seit den ersten Tagen nach dem russischen Einmarschs am 24. Februar belagert. Inzwischen ist die einst über 400.000 Einwohner zählende Stadt im Südosten weitgehend zerstört, die humanitäre Lage ist katastrophal. Mehr als 100.000 Zivilisten in der Stadt sind nach Angaben des Welternährungsprogramms akut von Hunger bedroht.

15:25 Uhr: Mindestens fünf Tote bei Angriffen auf Charkiw

Bei Angriffen auf Charkiw im Nordosten der Ukraine sind nach Angaben von Rettungskräften mindestens fünf Menschen getötet worden. AFP-Journalisten hörten am Sonntag zwei Angriffswellen und sahen mehrere Feuer, die sich in Wohnvierteln im Zentrum der zweitgrößten Stadt des Landes ausbreiteten und Dächer einstürzen ließen. Ein Vertreter der Rettungskräfte sagte AFP, dass es neben den mindestens fünf Todesopfern auch 13 Verletzte gegeben habe.

Die Regionalhauptstadt Charkiw ist mit rund 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Ukraine und liegt nur rund 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Die Stadt ist bereits seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine heftig umkämpft. Bisher gelang es den russischen Truppen nicht, sie einzunehmen. Regionalgouverneur Oleh Synjehubow hatte am Donnerstag erklärt, dass in der Region bereits mehr als 500 Zivilisten getötet wurden.

13:23 Uhr: Großbritannien: Russland hat Kriegsziel nicht verändert

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste bleibt das Kriegsziel Russlands in der Ukraine unverändert. Moskau wolle die Ukraine zwingen, ihre euro-atlantische Orientierung aufzugeben, teilte das britische Verteidigungsministerium in seinem neuen Lagebericht am Ostersonntag mit. Zudem wolle Russland seine eigene regionale Dominanz behaupten.

Russlands operativer Schwerpunkt war zuletzt auf die Ostukraine verlagert worden. Das ändere aber nichts an den Endzielen, so die Briten. Nach Einschätzung Großbritanniens verlegen russische Streitkräfte aktuell weiterhin Kampf- und Unterstützungsausrüstung von Weißrussland in Richtung Ostukraine. Dazu gehören demnach Standorte in der Nähe von Charkiw und Sjewjerodonezk. Russische Artillerie greife zudem weiterhin ukrainische Stellungen im Osten des Landes an, wo Russland plane, seine Offensivaktivitäten zu erneuern, teile das britische Verteidigungsministerium mit.

13:16 Uhr: Bremen: Unbekannte beschädigen mehrere Autos mit ukrainischen Kennzeichen

In Bremen haben Unbekannte mehrere Autos mit ukrainischen Kennzeichen beschädigt. Zunächst seien in der Nacht zum Samstag in zwei benachbarten Straßen an fünf Wagen die Reifen zerstochen worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. In der Nacht zum Sonntag seien dann in einem anderen Stadtteil an zwei Autos Fensterscheiben und Scheinwerfer eingeschlagen worden.

Bei allen Fällen hatten die Autos den Angaben zufolge ukrainische Kennzeichen. In der Nähe geparkte Autos mit deutschen Nummernschildern blieben unversehrt. Der Sachschaden wurde insgesamt auf mehrere tausend Euro geschätzt. Der Staatsschutz der Polizei Bremen ermittelt wegen einer mutmaßlich politisch motivierten Tat und bittet um Zeugenhinweise.

10:43 Uhr: Russland meldet Zerstörung einer weiteren Militärfabrik nahe Kiew

Die russische Regierung hat nach eigenen Angaben eine weitere Militärfabrik nahe Kiew angegriffen. Die Munitionsfabrik nahe der Siedlung von Browaryj in der Region Kiew sei mit „hochpräzisen luftgestützten Raketen zerstört“ worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag auf Telegram mit.

Russland hatte seine Luftangriffe auf Kiew und Umgebung nach zwei Wochen relativer Ruhe zuletzt wieder verstärkt.

Ende März hatte Moskau eigentlich angekündigt, seine Offensive auf den Osten der Ukraine konzentrieren zu wollen. Am Freitag drohte der Kreml jedoch mit erneuten Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt. Zuvor hatte er die Ukraine beschuldigt, russische Ortschaften nahe der Grenze zu bombardieren. Die Regierung in Kiew sieht die neuen russischen Angriffe in der Hauptstadt-Region hingegen als Vergeltungsversuch für die Zerstörung des russischen Raketenkreuzers „Moskwa“ an.

10:34 Uhr: Mehr als 350.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland

Die Zahl der Menschen aus der Ukraine, die seit der russischen Invasion nach Deutschland geflohen sind, ist über die Marke von 350.000 gestiegen. Insgesamt habe die Bundespolizei 354.663 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland festgestellt, teilte das Bundesinnenministerium am Ostersonntag mit. Überwiegend seien es Frauen, Kinder und alte Menschen.

Die Bundespolizei führe weiter deutlich verstärkte Kontrollen durch – an den Grenzen, in Zügen sowie an Bahnhöfen, so das Innenministerium weiter. Stationäre Grenzkontrollen fänden aber aus „humanitären Gründen“ weiter nicht statt. Man wolle Menschen in Not nach langer Flucht schnellstmöglich versorgen können, hieß es.

Die tatsächliche Zahl der Flüchtlinge dürfte demnach deutlich höher sein. Nach UN-Angaben sind seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine mehr als 4,8 Millionen Menschen in die Nachbarländer geflohen. Davon kamen alleine mehr als 2,7 Millionen in Polen an. Angesichts des andauernden Krieges wird erwartet, dass die Zahl der Flüchtlinge weiter ansteigt.

10:24 Uhr: Ukraine kündigt vorerst Schließung der Fluchtkorridore aus dem Osten an

Die ukrainische Regierung hat für Sonntag die Schließung der Fluchtkorridore aus den umkämpften Gebieten im Osten des Landes angekündigt. Es sei nicht gelungen, mit der russischen Armee eine Feuerpause für die Evakuierungsrouten zu vereinbaren, teilte die stellvertretende Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Sonntag auf Telegram mit. „Wir scheuen keine Mühe, damit die humanitären Korridore so schnell wie möglich wieder geöffnet werden können.“

Wereschtschuk forderte zudem die Einrichtung einer Evakuierungsroute für verletzte Soldaten aus der Stadt Mariupol. Für diese hat Moskau den verbliebenen ukrainischen Truppen ein Ultimatum bis Sonntagmittag gestellt, um sich zu ergeben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Samstag gewarnt, eine Tötung der verbliebenen ukrainischen Streitkräfte in der umkämpften Hafenstadt würde das endgültige Aus der Gespräche mit Russland bedeuten.

9:56 Uhr: Gabriel wirft Ukraine-Botschafter „Verschwörungstheorien“ vor

Ex-Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) wirft dem ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk vor, mit „Verschwörungstheorien“ Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu diskreditieren. Dass Melnyk behaupte, Steinmeier habe einst „ein Spinnennetz“ der Kontakte mit Russland geknüpft, sei eine Falschdarstellung, schreibt Gabriel im „Spiegel“. Dieser müsse man widersprechen.

Spinnennetze dienten bekanntlich dem Fang und der anschließenden Verwertung der Beute. „Auf den Punkt gebracht insinuiert dieser Vergleich, dass der frühere Kanzleramts- und Außenminister die Interessenvertretung Russlands in Deutschland mitorganisiert habe“, so Gabriel. „Das ist wahrheitswidrig und bösartig.“ Gabriel verteidigte in dem Beitrag das Erbe Steinmeiers und kritisierte die jüngste Ausladung des Bundespräsidenten als „beispiellos“.

Steinmeier habe als Außenminister mehr als alle anderen in Europa dafür getan, die Ukraine zu unterstützen. Es sei „geradezu absurd“, frühere diplomatische Bemühungen Deutschlands rückblickend „in Grund und Boden zu kritisieren“. Steinmeiers Philosophie hält Gabriel auch in der jetzigen Lage für richtig. Die Realität sei, so der ehemalige SPD-Chef, „dass Außenpolitik und Diplomatie nicht auf Dauer von Panzern und Raketen ersetzt werden können“. Im Krieg gehe es jetzt auch um den „Tag danach“.

7:40 Uhr: EU-Kommission dringt auf schnelle Waffenlieferungen an Ukraine

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen drängt die EU-Länder zu schnellen Waffenlieferungen an die Ukraine. „Für alle Mitgliedstaaten gilt, wer kann, sollte schnell liefern, denn nur dann kann die Ukraine in ihrem akuten Abwehrkampf gegen Russland bestehen“, sagte von der Leyen der „Bild am Sonntag“. „Ich unterscheide nicht zwischen schweren und leichten Waffen. Die Ukraine muss das bekommen, was sie zur Verteidigung braucht und was sie handhaben kann.“

Von der Leyen hält einen Sieg Kiews über Moskau für möglich: „Die Ukraine kann den Krieg gewinnen. Die Tapferkeit und Widerstandskraft der Ukraine ist beeindruckend.“ Ob dies dann auch die Vertreibung der russischen Armee aus der Ostukraine bedeute, ließ von der Leyen offen: „Gewinnen heißt, dass wieder Frieden in der Ukraine herrscht. Zu welchen Bedingungen entscheidet die Ukraine ganz alleine.“

Gleichzeitig bereitete von der Leyen die Bürger auf einen langen militärischen Konflikt vor. „Wir müssen alles tun, dass er so schnell wie möglich endet. Und wir müssen uns zugleich darauf vorbereiten, dass der Krieg schlimmstenfalls noch Monate, gar Jahre dauern kann.“

7:25 Uhr: Weitere US-Waffenlieferungen treffen in Ukraine ein

Erste Teile des jüngsten Unterstützungspakets an Waffen und Munition aus den USA sind in der Ukraine eingetroffen. Das berichtete der TV-Sender CNN in der Nacht zu Sonntag unter Berufung auf einen Beamten im Weißen Haus.

Washington hatte Kiew am Mittwoch weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar (740 Millionen Euro) zugesagt – darunter auch Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber.

Die neuen Lieferungen sollen die Ukraine demnach insbesondere angesichts des befürchteten russischen Großangriffs in der östlichen Donbass-Region unterstützen. Die US-Regierung hat der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar damit bereits Waffen im Wert von 2,5 Milliarden US-Dollar zugesagt oder geliefert. Seit Anfang vergangenen Jahres summieren sich die US-Hilfen für Kiew so auf insgesamt rund 3,2 Milliarden Dollar.

Russland hatte wegen Waffenlieferungen an die Ukraine kürzlich Protestnoten an mehrere westliche Länder, darunter die USA, gesendet. Nach Angaben der US-Tageszeitung „Washington Post“ warnte Moskau in dem Schreiben, dass solche Lieferungen „unvorhersehbare Folgen“ haben könnten. (agenturen/red)



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